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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Louisiana-Rudel schien weder Fairness- noch Anstandsregeln zu kennen.
    Als Joshuas Worte zum Rudel durchgedrungen waren, wich der hoffnungsvolle Ausdruck auf den Gesichtern einem besorgten Stirnrunzeln. Wenn Drake sich bei einem Ringen mit einem ihrer besten Kämpfer zurückhielt, wozu war er dann in Wahrheit erst imstande?
    »Falls noch einer vorhaben sollte, Drake hinterrücks anzugreifen, bekommt er es mit mir zu tun«, drohte Remy.
    Auf irgendeiner Ebene bekam Drake alles mit, doch er war in einer anderen Welt, einem uralten Reich, in dem nur noch die Regel des Dschungels galt: töten oder getötet werden. Das Blut dröhnte in seinen Ohren wie ein riesiger Wasserfall, der alle Errungenschaften der Zivilisation fortspülte. Drake stieß sich mit seinen mächtigen Hinterbeinen ab und traf den anderen mitten in der Luft. Der Gegner verpasste seine Kehle und bekam nur einen Mund voll loses Fell zu fassen, während Drakes Leopard sich in sein Maul verbiss und ihn heftig schüttelte.
    Dann warf er den hinterhältigen Angreifer auf den Rücken und zerfetzte ihm den Bauch, sodass er vor Schmerz zusammenzuckte und verzweifelt um sich schlug. Da ließ Drake sein Maul los und grub die Zähne in die frei liegende Kehle. Die Attacke war gekonnt, brutal und präzise, und mit einer enormen Kraft ausgeführt, die durch seine Wut und das Bedürfnis zu dominieren noch verstärkt wurde. In diesem Augenblick war er fast gänzlich zum Tier geworden – eine primitive, aber perfekte Tötungsmaschine.
    Drake verlor jedes Zeitgefühl, schüttelte und kratzte seinen Feind und bohrte die Zähne gnadenlos tiefer. Der andere hatte keine Chance, wieder auf die Füße zu kommen, konnte das Unabänderliche nur mit immer schwächer werdenden – wenn auch erbitterten – Hieben und Bissen herauszögern. Doch Drakes Leopard spürte keine Schmerzen, nur den Trieb, den Gegner zu besiegen.
    »Drake«, rief Jerico ihm zu. »Er hat genug. Lass ihn los.«
    Drake hörte die Stimme gedämpft und wie von weither, war aber nicht imstande, die Worte klar zu verstehen. Die Laute durchdrangen den roten Nebel um ihn herum, ergaben jedoch keinen Sinn. Und niemand ging dazwischen, als er verächtlich brüllte, und sich wieder und wieder auf den Besiegten stürzte.
    »Drake, bitte.« Es war Saria. Sie sprach ganz normal.
    Der Mann neben ihr berührte sie am Arm. Drakes Leopard hatte es gesehen. Sofort ließ er den geschlagenen Gegner los und machte einen Satz, um sich mit einem tiefen Grollen in der Brust der neuen Herausforderung zu stellen. Sein Blick bohrte sich in den des unverschämten Grabschers, und sein Leopard griff an, stoppte jedoch dicht vor dem Mann, der nicht einen Muskel rührte, obwohl ihm der Schweiß über das Gesicht lief. Mit einem mächtigen Prankenhieb fegte der Leopard Erde in seine Richtung, ehe er bei seiner gefallenen Beute wieder erneut den erstickenden Kehlbiss ansetzte.
    »Drake, komm zu mir«, sagte Saria leise.
    Drake versuchte, seine Wut wegzuatmen, und zwang seinen Leoparden, den Besiegten loszulassen. Es kostete ihn sehr viel Kraft. Zweimal geriet das Tier erneut außer Kontrolle, rannte zurück und kratzte den am Boden liegenden Rivalen, ehe Drake es dazu bringen konnte, all seine unterdrückte Energie abzureagieren, indem es rastlos hin- und herlief und dem Rest des Rudels weiter eine Heidenangst einjagte.
    Er hatte einen schnellen, heftigen Kampf abgeliefert, der die anderen einschüchtern sollte, und er hatte sein Ziel erreicht. Jedes Mal, wenn er sich näherte und herausfordernd brüllte, zogen die anderen sich weiter zurück. Remy beugte das Knie als Erster. Seine Brüder taten es ihm nach. Einer nach dem anderen folgten die verbliebenen Mitglieder des Rudels langsam ihrem Beispiel, bis niemand mehr übrig war, nur die drei besiegten Leoparden, die sich bereits unterworfen hatten, und der Mann, der neben Saria stand. Als Drake auf ihn zuging, erfüllte der Geruch einer Angst, die fast an Entsetzen grenzte, die Luft.
    »Was zum Teufel ist los mit dir, Jules?«, fragte Remy.
    Jules räusperte sich. »Ich kann mich nicht bewegen. Sag ihm, dass ich mich nicht rühren darf.« Bedeutungsvoll schaute er an sich hinunter.
    Es war nicht schwer, die rasiermesserscharfe Klinge zu sehen, die sich an Jules’ Hoden drückte. Saria hielt das Messer ganz ruhig und sah dem Raubtier entgegen. Dann grinste sie und zuckte die Schultern. Blut rann an Jules’ Schenkel herunter.
    »Ich hatte grad einfach eine Stinkwut auf den hier.«
    Drake

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