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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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durch die Tür, verwandelte sich in der Luft und landete etwa sechs Meter vor Amos Jeanmard.
    Der Führer des Louisiana-Rudels wich vor dem wutschnaubenden Herausforderer zurück und zerrte hastig an seiner Kleidung. Er konnte dem Kampf nicht aus dem Weg gehen – kein Alphatier konnte das – , doch ganz offensichtlich hatte er nicht so rasch mit einem Kräftemessen gerechnet.
    Drake sah nur noch schemenhaft. Aber er entdeckte Saria, die ganz schön mitgenommen wirkte. Auf ihrer Wange schien sich ein blauer Fleck zu bilden, ihr Haar war zerzaust und ihr Mund fest zusammengepresst. Sie stand sehr dicht neben einem hochgewachsenen Fremden, einem Mann, den Drake noch nie gesehen – oder gewittert – hatte, also inhalierte er tief, um seinen besonderen Geruch nie wieder zu vergessen. Der Mann stand so still, als wäre er aus Stein gemeißelt, und hatte einen seltsamen, beinahe entsetzten Gesichtsausdruck. Einige Meter von ihm entfernt lag Lojos reglos auf dem Boden.
    Als Drake auch Blut roch, fletschte er die Zähne, brüllte erneut seine Kampfansage heraus und lief dabei rastlos hin und her. Doch jedes Mal, wenn er sich irgendwelchen Mitgliedern des Rudels näherte, wichen sie vor ihm zurück. Zweimal sprang er in Amos’ Richtung, hielt aber kurz vor ihm inne, weil sein Gegner noch nicht ganz entkleidet war und sich noch in der Verwandlung befand.
    Weitere Gerüche trafen ihn. Angst. Schweiß. Die Düfte des Dschungels. Saria. Drakes Leopard sog sie alle in sich auf, was seine wilden, animalischen Triebe noch verstärkte. Der uralte Instinkt, seine Gefährtin zu schützen und jeden verhassten Rivalen zu verjagen, war nicht mehr zu bremsen. Es gab kein Zurück und keine Reue, sollte jemand dabei draufgehen.
    In dem Moment, in dem Amos zum Leoparden geworden war, und ihn zähnebleckend aus weisen alten Augen ansah, die vor Wut blutunterlaufen waren, griff Drake an und zog ihm die Krallen über das fauchende Maul. Wie konnte dieser alte Leopard es wagen, ihn von seiner Gefährtin zu trennen? Wie konnte er es wagen, ihm Saria gewaltsam zu entreißen, und einem anderen Mann erlauben, sie anzufassen, ja zu misshandeln? Drake ließ dem ersten demütigenden Schlag eine Reihe von heftigen, schmerzhaften Hieben folgen, die den Älteren zurücktrieben und sein Gesicht in eine blutige Kraterlandschaft verwandelten.
    Der alte Leopard erhob sich auf seine kräftigen Hinterbeine und warf sich nach vorn, um die Oberhand zu gewinnen. Doch Drake stellte sich ihm wütend entgegen und landete einen Tiefschlag, der hörbar mehrere Rippen brach. Der alte Leopard stürzte, und sofort war Drake über ihm und packte ihn bei der Kehle. Tief befriedigt ließ er die Zähne an der verletzlichen Stelle einsinken und knurrte triumphierend. Die Augen des anderen glitzerten golden vor Wut und Hass, der alte Kämpe weigerte sich unwillkürlich, seine Macht abzugeben. Doch gleich darauf übernahm der Mensch in ihm wieder die Kontrolle. Während Drake auf ihn hinunterstarrte und mit Blut im Mund seinen Sieg auskostete, verblassten die goldenen Raubtieraugen zu einem menschlichen Grau-Grün.
    Im Sumpf herrschte eine seltsame Stille, so als wären sogar die Insekten schockiert über den schnellen Machtwechsel. Dann erhob sich lauter Protest. In Drakes Rücken knallte ein Schuss, daher ließ er von Jeanmard ab und drehte sich hastig nach hinten, um der neuen Bedrohung zu begegnen.
    Joshua stand hinter ihm, das Gesicht finster, die Augen schmal und kalt. »Wenn du die Führung möchtest, forderst du ihn heraus, wie es sich gehört, oder ich erschieße dich auf der Stelle.« Ekel und Verachtung lagen in seiner Stimme. Er zielte auf einen Mann, der aussah, als wollte er jeden Augenblick auf ihn schießen.
    Drake holte tief Luft und witterte. Der Mann roch fast genauso wie der, der Saria geschlagen hatte. Drake freute sich schon darauf, ihm eine Lektion zu erteilen, und schrie es laut heraus, machte klar, dass er es mit jedem aufnehmen würde, indem er gereizt hin- und herstreifte und mit einem mächtigen Prankenhieb Dreck und Blätter auffliegen ließ.
    »Gaston«, sagte Remy sehr leise, doch seine Stimme war weithin zu hören. »Besser du verwandelst dich, sonst erschieße ich dich.«
    Der Mann gehörte also zu einer der Familien, über die noch nicht viel geredet worden war. Drake stürmte nach vorne, zog sich gleich wieder zurück und bespritzte ihn dabei verächtlich fauchend mit noch mehr Dreck. Unbeeindruckt reichte Gaston Mouton seine Waffe an Robert

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