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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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die beißende Flüssigkeit in die Wunden an Rücken und Schulter drang, musste sie einen Schrei unterdrücken und in die Hocke gehen, den Kopf zwischen den Knien. Sie atmete tief ein und aus. Alles verschwamm vor ihren Augen, und die Galle kam ihr hoch, doch sie unterdrückte den Brechreiz mit eisernem Willen.
    »Fils de putain«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und gab sich alle Mühe, nicht kopfüber auf dem Boden zu landen, während die Welt um sie herum schwarz wurde und weiße Punkte vor ihren Augen tanzten.
    Saria brauchte mehrere Minuten, bis sie sich wieder gefangen hatte und in der Lage war, aufzustehen, ohne dass ihre Beine einknickten, auch wenn ihr Rücken mit stechenden Schmerzen protestierte. Sie atmete dagegen an und verband die Bisswunden an ihrer Schulter mit großer Sorgfalt. Für ihren Rücken konnte sie nichts tun, und ihr war klar, dass alles, was sie anzog, ruiniert werden würde, daher streifte sie nur ein altes T-Shirt und eine weiche Jogginghose über.
    Sie konnte nicht einfach ins Bett gehen und sich unter der Decke verkriechen, sie musste die zerfetzten Kleider loswerden. Saria hob ihre Jacke auf und stopfte sie zur Bluse ins Waschbecken. Ihre Brüder würden das Blut riechen, wenn sie vor dem Wegwerfen nichts dagegen unternahm. Das Einzige, was ihr einfiel, war Bleichmittel über die Sachen zu kippen, was sie auch tat. Sie ließ alles einweichen und ging währenddessen Wasser und Aspirin holen.
    Als sie ins Bad zurückkehrte, roch es penetrant nach Bleiche und Blut. Das würde so nicht funktionieren. Die Bleiche konnte den Geruch an ihren Kleidern zwar überdecken, doch ihre Brüder würden trotzdem Verdacht schöpfen. Saria spülte Bluse und Jacke aus und säuberte das Becken. Sie würde die Sachen nach draußen bringen und sie dort verbrennen.
    Sie ging zur Hintertür hinaus, schlich durch den dichten Wald in den Sumpf, und versuchte dabei, ihre wirren Gedanken lange genug zu ordnen, um ihre Lage zu überdenken. Warum hatte der Leopard sie nicht umgebracht? Er wusste doch, dass sie die Leichen gefunden hatte. Wäre es nicht einfacher gewesen, sie zu töten? – Es sei denn, der Killer war einer ihrer Brüder und brachte es nicht fertig, ein Familienmitglied umzubringen.
    »Saria! Wo zum Teufel steckst du, cher ?«
    Sie zuckte zusammen, als sie Remy von der hinteren Veranda rufen hörte. In letzter Zeit hatte er jede Nacht mehrmals nachgesehen, ob sie in ihrem Zimmer war.
    Leise vor sich hin fluchend grub Saria hastig ein Loch und schob die Überreste ihrer Kleidung hinein. Sie musste antworten. Bestimmt hatte Remy ihre Piroge am Steg gesehen und würde sie suchen kommen. »Ich bin gleich da«, rief sie, während sie die Beweisstücke verscharrte. »Ich habe nur etwas Luft geschnappt.«
    »Beeil dich, Saria, du solltest nachts nicht allein unterwegs sein.« Remys Stimme klang sehr sanft, wie immer. Das war typisch für ihn, doch unter der weichen Schale befand sich ein stahlharter Kern. Saria wusste, dass er ihr nachgehen würde, wenn sie nicht zum Haus zurückkehrte.
    Sie wischte sich die Hände ab und richtete sich auf. »Ich komme gleich. Keine Sorge. Heute Abend bin ich hundemüde.«
    Als sie vor dem Haus Stimmen hörte, schlich sie rasch nach drinnen und schloss ihre Zimmertür extralaut. Dann legte sie sich hin, auf den Bauch, und lag fast die ganze Nacht wach. Sie lauschte ihren Brüdern, und als deren Stimmen verklungen waren, gab es nur noch die tröstenden Laute des Sumpfes.

2
    D ie Sonne versank wie ein schmelzender Feuerball und verwandelte die dunklen Wasser des Mississippi in ein grellrotes Flammenmeer. Die Luft war schwer, beinahe erdrückend vor Feuchtigkeit, genauso wie er es mochte. Drake Donovon stieg lässig, aber elegant vom Schiff, bedankte sich mit erhobener Hand bei den Männern an Bord und blieb einen Augenblick auf dem Holzsteg stehen, um den breiten Strom zu bewundern. Die Schatten der Dämmerung in den Wellentälern sorgten für hübsche Kontraste und verliehen dem dahinplätschernden Fluss einen geheimnisvollen Reiz, der dazu verlockte, die abgeschiedenen Plätze entlang seiner Bahn zu erkunden.
    Die Wälder aus Tupelobäumen und Zypressen, die am Ufer standen, wirkten sehr einladend. Beim Näherkommen hatte Drake viele ähnliche Buchten und Anlegemöglichkeiten gesehen. Durch das flachere Wasser in den Bayous, Kanälen und Sümpfen staksten große Blaureiher, sehr graziöse Tiere, die das Auge auf die Schönheit der Umgebung

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