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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ein Mann, der automatisch alles um sich herum registrierte, und da war es für ihn ein Ding der Unmöglichkeit, Saria nicht beim Gehen zuzusehen. Er fühlte sich schrecklich alt, und sie wirkte frisch und unschuldig und so weit außerhalb seiner Liga, dass es schon nicht mehr lustig war, trotzdem – sie trug keinen Ehering und das besänftigte ihn ein wenig. Mittlerweile atmete er wieder ganz normal; die jahrelang geübte Disziplin zahlte sich aus. Eine leichte Brise spielte mit Sarias sonnengebleichten, feinen Haarspitzen und schon geriet sein Herz ins Stottern.
    Sie warf ihm einen Schulterblick zu, runzelte die Stirn und wurde langsamer. »Alles in Ordnung?«
    Drake schaute ihr direkt in die Augen, auf jene Art, die normalerweise alle in Angst und Schrecken versetzte. »Wieso fragst du?« Es klang barscher als beabsichtigt, aber sie sah so verdammt jung und unschuldig aus, und er bemühte sich vergebens, die Vorstellung, wie ihr nackter Körper sich unter seinem wand, aus seinem Hirn zu verbannen – deshalb kam er sich vor wie ein geiler alter Bock.
    »Du humpelst.«
    Da war er wieder, dieser leichte, erotische Akzent, der ihm so unter die Haut ging. Und er humpelte nicht. Nicht ein bisschen. Ohne mit der Wimper zu zucken sagte er tonlos: »Das täuscht.« Dann ging er zügig weiter, jetzt ganz flüssig und kräftigen Schritts. Verdammt, sie sah keinen alten Lüstling in ihm, sondern eher einen Tattergreis. Angesichts der schönsten Frau der Welt benahm er sich offenbar wie ein Trottel.
    Saria lüpfte eine Augenbraue. Dann schenkte sie ihm ein kleines Lächeln, bei dem ihr Grübchen mit den vollen, sinnlichen Lippen verschmolz. »Gut, dass wir das geklärt haben, denn die Pension ist noch ein gutes Stück entfernt. Wir könnten quer durch die Stadt und das Wäldchen gehen, sozusagen unser Weihnachtswald, und dann an einem Zypressenhain entlang. So sparen wir ein paar Schritte.«
    Drake reagierte mit einem schwachen Grinsen, das nichts von ihm preisgab. »Je eher wir da sind, desto besser.«
    Die untergehende Sonne ließ einen Feuerschauer herabregnen, ehe sie ganz im Fluss versank, und tauchte Saria in orangerote Flammen. Die schimmernde Fülle ihres Haars war unwiderstehlich für Drake. Er hob eine Hand und schob ihr mit klopfendem Herzen eine Strähne hinter das Ohr. Bei der Berührung wurde ihm siedend heiß, und das Blut rauschte betäubend laut in seinen Ohren.
    Sie besaß Macht über ihn, soviel stand fest. Sie hatte ganz stillgehalten, als er sie angefasst hatte, und seine Hand nicht zurückgestoßen, obwohl es ihr gutes Recht gewesen wäre. Nun wurden ihr die Augen feucht und sie sah ihn blinzelnd an. Sie kam ihm vor wie ein wildes Füllen, schwer zu zähmen, und der Mann in ihm reagierte auf diese Herausforderung. Seine athletischen Muskeln strafften sich und er spürte die Kraft in sich. Erst durch sie wurde ihm bewusst, wozu er fähig war.
    Er konnte mit langen, geschmeidigen Sprüngen weite Strecken zurücklegen. Er bewegte sich elegant, in jeder Form – ob als Mensch oder als Tier. Er konnte wie eine Schlange über den Boden kriechen, so lautlos, dass nicht einmal Blätter zu rascheln wagten. Und so wie bei seinem Leoparden erlaubte ihm die unglaubliche Kraft seiner Muskeln, jede Beute zu erwischen. Dieselben Muskeln befähigten ihn auch zu jener zeitlupenhaften Anschleichjagd, bei der er so lange reglos verharren konnte, bis er mit seiner Umgebung verschmolz.
    Er war ein Kraftpaket, und im selben Augenblick begriff er, dass Saria das wusste. Die goldenen Punkte in ihren Augen wurden so groß, dass sie am Ende das Dunkelbraun säumten. Doch sie wich seinem Blick nicht aus. Zuckte nicht mit der Wimper. Das wiederum führte dazu, dass sein Körper überreagierte: Er wurde hart und steif und urplötzlich aggressiv. Diese Frau hatte auf ihn dieselbe Wirkung wie das launische Leopardenweibchen auf seinen Leoparden. Er musste seine Meinung über Saria ändern. Miss Boudreaux war mehr als nur die junge Frau, für die er sie gehalten hatte – viel mehr – , und er nahm sich vor, hinter all ihre Geheimnisse zu kommen.
    Zitternd schaute Saria in Drake Donovons seltsam stechende Augen. Sein starrer, konzentrierter Blick war beinahe unheimlich. Sie hatte das Gefühl, dass er bis auf den Grund ihrer Seele sehen konnte. Der Gedanke ließ sie erröten, und sie war dankbar dafür, dass es so rasch dunkel wurde. Drake Donovon war ein ungewöhnlicher Mann. Er hatte derart still dagestanden, dass sie ihn fast

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