Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature
konnte einfach nicht stillstehen, und nicht einmal die nächtliche Brise konnte verhindern, dass ihre Körpertemperatur immer weiter stieg. »Was ist, wenn Drake nicht bald kommt, und ich sie nicht mehr zurückhalten kann? Dann wird sie in den Sumpf laufen, und ich habe ihm doch versprochen … «
»Elijah und ich, wir passen schon auf dich auf. Wir sind stark genug, um unsere Leoparden zu bändigen.«
Saria wollte nicht, dass Drakes Männer sie in diesem Zustand sahen. Niemand sollte sie so sehen. Sie hatte keine Ahnung, was ihre Leopardin vorhatte und wie weit sie gehen würde, um ein Männchen zu animieren, aber das, was mit ihrem Körper vorging, machte ihr Angst. Sie brauchte Drake. Dringend.
Der starke Geruch nach rolliger Katze empfing Drake, Remy, Jerico, Evan und Jeremiah bereits am Steg und wurde auf dem Weg zum Haus immer intensiver. Drakes Leopard erhob sich brüllend und das Blut rauschte so schnell durch seine Adern, dass es in seinen Ohren dröhnte. Beinahe gleichzeitig begannen seine Muskeln sich zu verzerren, und sein Mund füllte sich mit Zähnen. Er zwang sich, tief einzuatmen und die Verwandlung zu unterdrücken.
Jeremiah blieb gleich auf dem Steg abrupt stehen. Jerico und Evan gingen noch ein paar Schritte weiter, ehe sie anhielten. Remy fluchte leise. Ohne auf ihn zu achten, begann Drake loszurennen.
»Es geht ihr bestimmt gut«, rief Remy ihm nach. »Meine Brüder würden es nicht zulassen, dass ihr etwas geschieht.«
Drake sah sich nicht um. Wie konnte es Saria gut gehen? Ihre Leopardin schüttete genug Hormone aus, um jedes männliche Wesen im Umkreis von mehreren Hundert Meilen anzulocken. Sicher war sie ängstlich und verwirrt, und was zum Teufel hatte er unterdessen getan? Pauline wäre auch ohne ihn mit dem Chaos in der Pension fertiggeworden. Er hätte nicht warten müssen, bis alle notwendigen Anrufe diesbezüglich getätigt waren, und auch darauf verzichten können, in der Zwischenzeit zu duschen und sich die Kleider waschen zu lassen. Verdammt noch mal. Er war selbstsüchtig gewesen und hatte nur sein eigenes Wohl im Sinn gehabt anstatt Sarias. Er wusste doch, dass sie kurz vor dem Han Vol Don war. Verflucht. Alle wussten es. Zuallererst war er Saria verpflichtet. Jederzeit. Immer. Und er hatte sie enttäuscht.
Als er durch die Haustür stürzte, war er schon so empfindlich, dass er sich das Hemd herunterriss, um es von der Haut zu bekommen. Sarias Brüder, die recht angespannt wirkten, sprangen auf. Offensichtlich waren sie am Ende ihrer Selbstbeherrschung, denn ihre Leoparden verlangten zornig, dass sie ihre Schwester schützten und alle fremden Männer von ihr fernhielten.
»Wo ist sie?«
Drakes Leopard kämpfte wutschnaubend um seine Freiheit, damit er alle, die ihm die Zuneigung seiner Auserwählten streitig machen wollten, vertreiben konnte. Sofort fiel Drake auf, dass Joshua und Elijah nicht im Zimmer waren. Genauso wenig wie Saria. Seine Stimmbänder schnürten ihm bereits die Kehle zu, sodass er außer einem herausfordernden Knurren nichts mehr herausbekam. Er sah nur noch verschwommen und seine Haut spannte über den wachsenden Knochen.
»Sie ist im Badezimmer am anderen Ende des Flurs«, erwiderte Mahieu.
Im Bewusstsein, dass Remy direkt hinter ihm war, setzte Drake mit einem großen Sprung der Duftspur nach und landete geduckt vor der Badezimmertür. Ohne zu klopfen, riss er sie auf. Saria fuhr herum, und als Drake ihre Augen sah, stöhnte er unterdrückt. Sie waren golden und die Iris winzig klein. Saria wirkte verängstigt und hatte die Finger so fest ineinander verkrampft, dass sie fast weiß geworden waren.
Drake konnte sich vorstellen, wie sie sich fühlte. Bestimmt ließ sich ihre Leopardin bei den vielen Männern ringsherum kaum noch zurückhalten. Saria musste kämpfen, um ihren Körper unter Kontrolle zu halten, während ihre Leopardin schlichtweg besprungen werden wollte. Hinter Saria, draußen vor dem Fenster, waren ihre zwei Leibwächter zu sehen – und zu riechen. Elijah und Joshua schwitzten und hielten sich so weit wie möglich von ihr entfernt. Drake zwang sich, seine Leute kurz zu grüßen und dankbar zu nicken, obwohl sein Leopard wütete, weil sie so nah waren. Nun, da er gekommen war, konnten die anderen sich zurückziehen und ihre Leoparden aus der Gefahrenzone bringen.
Remy fluchte leise. »Du musst sie hier rausholen, ehe es zu spät ist. Sonst passiert etwas Schlimmes.«
Saria konnte es nicht vermeiden, ihren Bruder zu hören. Sie
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