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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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entgangen. »Kennst du ihn? Schau über meine linke Schulter.« Drake trat noch einen Schritt näher an sie heran und senkte den Kopf, als wollte er sie küssen.
    Saria hielt die Luft an und wurde ganz ruhig. Sie legte eine Hand auf seine Brust, direkt auf sein kräftig schlagendes Herz, wusste aber nicht, ob sie ihn wegschieben oder sich an ihm festhalten sollte, also gehorchte sie einfach.
    Ein schneller Blick zum Waldrand ließ sie nach Luft schnappen. Rot glühende Augen starrten sie an. Da war wirklich jemand – oder etwas . Es war allgemein bekannt, dass sie stets die Abkürzung durch das Wäldchen nahm, wenn sie in die Stadt kam. Ob sie wussten, dass sie einen Kunden abholen würde? Sie konnte nicht sagen, wer dort lauern mochte, nur dass menschliche Augen Licht nicht auf diese Weise reflektierten. Derjenige, der in der Tannenschonung auf sie wartete, war wahrscheinlich der Angreifer von neulich.
    »Wir müssen nicht unbedingt diesen Weg zum Steg nehmen. Die Straße führt um das Wäldchen herum zum Kanal. Das ist ein bisschen weiter, aber … «
    »Ich denke, ein kleiner Spaziergang durch den Wald wäre genau das Richtige«, unterbrach Drake.
    Saria schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, ob du von den Katzenmenschen gehört hast, die angeblich die Sümpfe unsicher machen, doch manchmal haben solche Gerüchte einen wahren Kern. Ich würde mich einfach sicherer fühlen, wenn wir in der Stadt blieben.«
    »Sieh mich an.« Drake sprach immer noch sehr leise, und Saria hätte geschworen, dass seine sanfte, einschmeichelnde Stimme eher wie ein zufriedenes Schnurren geklungen hatte, doch es bestand kein Zweifel daran, dass er damit einen Befehl gegeben hatte.
    Ihre Haut begann unangenehm zu kribbeln. So musste sich eine Katze fühlen, wenn sie gegen den Strich gebürstet wurde, und sie hätte schwören können, genau das hatte er gerade mit ihr gemacht – aber noch ehe sie sich zurückhalten konnte, hatte sie ihn angesehen und war sofort von seinem herrischen Blick gebannt. Seine Augen waren einfach sagenhaft, erschreckend und lockend zugleich.
    »Keine Angst, ich bin bei dir.«
    Sein Tonfall war sehr vertrauenerweckend und überaus selbstsicher – so selbstsicher, dass sie ihm glaubte, nachdem sie ihm tief in die Augen gesehen hatte, obwohl ihr Verstand ihr riet, logisch zu denken – , ganz schön dumm von ihr, sich auf Drake zu verlassen, wo sie doch genau wusste, dass im Wald ein Leopard auf sein nächstes Opfer lauerte. Drake Donovon mochte in seiner Welt ja über einige Macht verfügen, und es war deutlich zu sehen, dass er es mit vielem aufnehmen konnte – aber nicht mit einer Killermaschine wie einem Gestaltwandler. Leopardenmenschen waren listig und intelligent und setzten sowohl ihre menschlichen wie auch ihre animalischen Fähigkeiten ein, um ihre Beute zu erlegen.
    Saria schluckte schwer, es gelang ihr nicht, Drakes durchdringendem Blick auszuweichen. Er hielt sie fest und es gab kein Entrinnen. Plötzlich kam ihr der Gedanke, dass er ihr womöglich etwas ganz anderes sagen wollte, als sie gedacht hatte, und sie legte die Stirn in Falten. Doch Drake drängte sie bereits sanft, aber bestimmt wieder in Richtung Wald. Nur zögernd machte sie ein paar Schritte; Drake irritierte sie, und wie sie auf ihn reagierte erst recht.
    Sarias Gesicht verfinsterte sich. Dieser Drake Donovon brachte sie ganz aus dem Gleichgewicht. Sie spähte in den dunklen Schatten der Bäume. Nichts rührte sich. Was auch immer dort gewesen war, es war fort. Trotzdem hatte sie ein mulmiges Gefühl, und das war kein gutes Zeichen. Wie zufällig fasste sie nach dem Messer an ihrem Gürtel und drückte mit dem Daumen die Schutzklappe auf.
    »Alles in Ordnung«, sagte Drake leise. »Ein Mann auf zehn Uhr und zwei weitere hinter uns.«
    Sarias Blick wurde noch finsterer. Sie war hier die Führerin. In den Sümpfen war es ihre Sache, ihn zu beschützen. Sie befanden sich auf ihrem Territorium, und sie hätte die Männer lange vor ihm bemerken müssen. Er brachte ihr Warnsystem durcheinander. Sie hatte ein unangenehmes Gefühl, als ob er es war, auf den ihre Alarmsignale ansprachen und als ob sie dadurch für alles andere unempfänglich wurde. Also warum sollte sie ihm vertrauen?
    Sie schaute in die angegebene Richtung. Auf einem Pfad, der auf den ihren stieß, kam ihnen Amos Jeanmard entgegen, und als sie sich umblickte, entdeckte sie hinter sich in einiger Entfernung die Lanoux-Zwillinge, Robert und Dion, die selten ohne einander

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