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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dem Mann machen würde, aber Roberts Verhalten warf ein schlechtes Licht auf das ganze Rudel und insbesondere auf Jeanmard. Von einem Anführer wurde erwartet, dass er seine Leute im Zaum hielt, und Robert hatte dafür gesorgt, dass er das Gesicht verlor. Wenn einer von Drakes Leuten so etwas getan hätte, hätte er ihm direkt vor aller Augen einen Denkzettel verpasst. Im Umgang mit Alphamännchen durfte man nicht zimperlich sein. Jedenfalls kämpfte Robert Lanoux nicht fair und ehrenhaft, eine Tatsache, die Drake sich merken wollte.
    Er knurrte und schnaubte immer noch vor Wut, als er sich nach dem Zypressenhain am Ufer wandte, in den sich, wie er wusste, die anderen Männchen zurückgezogen hatten, um sein Territorium zu respektieren und trotzdem ihrem Anführer zur Hilfe eilen zu können. Dann sah Drake, dass die Kleider, die er bei der ersten Verwandlung zurückgelassen hatte, zerrissen worden waren. Hemd und Jeans waren völlig zerfetzt und den Schuhen war es auch nicht viel besser ergangen.
    Zornig fegte er mit seiner riesigen Pranke durch die Überreste und wirbelte sie auf, dann riss er sich zusammen und sprang in die Äste des Baumes, der dem Haus am nächsten stand. Nachdem er auf seinem Balkon gelandet war, tappte er ins Zimmer, legte sich auf den Bauch und kroch durch das offene Fenster wieder zurück, um alles im Auge zu behalten.
    Die Leoparden nahmen wieder ihre menschliche Gestalt an und kamen aus den Bäumen gelaufen, um Jeanmard und Lanoux dabei zu helfen, die gefallenen Kameraden zu bergen. Sie wurden hochgehoben und eilig auf ein wartendes Boot verfrachtet. Drake lag noch lange, nachdem das Tuckern des Motors in der Ferne verklungen war, still auf dem Balkon und horchte, ob sich irgendwo Fell an Holz rieb, was ihm verraten hätte, dass er nach wie vor belauert wurde. Doch irgendwann nahmen die Grillen ihren Gesang wieder auf. Die Frösche fielen ein und riefen sich zu. Und dann hörte er einen Alligator ins Wasser gleiten.
    Als die Schmerzen einsetzten, zögerte er nicht weiter, sondern verwandelte sich, ehe er zu lange darüber nachdachte, welche Folgen der Kampf für seinen menschlichen Körper haben mochte. Mit einem unterdrückten Stöhnen fand er sich auf dem Boden wieder. Bauch und Rippen brannten wie Feuer. Sein schlimmes Bein protestierte heftig und er war voller Kratzer und Bisswunden. Drake blieb einfach liegen und starrte in den Nachthimmel, da öffneten sich urplötzlich dessen Schleusen und die Regenflut, die auf ihn niederstürzte, wusch einen Teil seiner wilden Seite von ihm ab.
    Sein Herz schlug zu schnell und Adrenalin schoss durch seine Adern. Er atmete tief ein, um einen klaren Kopf zu bekommen und seinem aggressiven Temperament Einhalt zu gebieten. So ein Leopard war eine perfekte Tötungsmaschine, und da sich bei seiner Spezies die Gerissenheit und Launenhaftigkeit des Leoparden mit der Intelligenz des Menschen paarten, waren die Angehörigen seiner Art selbst unter den besten Voraussetzungen noch extrem gefährlich. Fast wäre es ihm nicht gelungen, die Bestie in sich zu bändigen, trotzdem hatte er nicht getötet – zumindest ging er davon aus.
    Stöhnend rollte Drake sich herum, ging auf alle viere und versuchte, den brennenden Schmerz in seinem Bein zu ignorieren. Sein Magen verkrampfte sich, doch er schaffte es, auf die Beine zu kommen, obwohl er sich schwach und schwindlig fühlte. Offenbar hatte er mehr Blut verloren, als er gedacht hatte. Schwankend ging er zurück ins Zimmer, die blutigen Fußspuren auf den Mosaikfliesen würde der Regen fortwaschen. Der harte Holzboden im Zimmer hatte dagegen weniger Glück; dort blieben die Flecken, die er auf dem Weg ins Badezimmer hinterließ, und trockneten ein.
    Obwohl das heiße Wasser brannte, fühlte es sich sehr gut an. Auf wackligen Beinen stand Drake unter dem Duschstrahl und ließ den letzten Rest, der an das wilde Tier erinnerte, vom Wasser fortspülen. Er stieß ein stummes Dankgebet aus, dass er Dion nicht umgebracht hatte. Nach den Gesetzen ihres Volkes hätte er zwar das Recht dazu gehabt, doch vom Verstand her wusste er, dass Dion nur versucht hatte, seine Welt vor einem Eindringling zu schützen – so wie er es auch getan hätte.
    Möglicherweise würde er es bedauern, sollte Dion nicht durchkommen, dennoch kannte dieser die Kampfregeln und hatte sich entschieden, nicht aufzugeben, bis es beinahe zu spät gewesen war. Jeder von ihnen wusste, wie schwer es war, ein gereiztes Raubtier aufzuhalten. Wenn dazu noch

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