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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Verdammt noch mal, ergib dich.«
    Wie aus weiter Ferne hörte Drake die menschliche Stimme, die trotz seines rasenden Zorns und seiner Mordlust zu ihm durchdrang. Sie kam ihm vage bekannt vor. Der Leopard unter ihm bebte vor Wut, schlug wieder nach ihm und zerkratzte ihm die Rippen. Drake knurrte aus tiefer Kehle und versuchte, sich einen Rest Menschlichkeit zu bewahren, obwohl das Tier in ihm nach Blut lechzte. Es war sein gutes Recht. Der Gegner befand sich auf seinem Territorium. Und er weigerte sich aufzugeben. Wieder übermannte ihn der Zorn und er biss fester zu, hielt seinen Gegner mit enormer Kraft bewegungsunfähig im erstickenden Fangbiss.
    »Dion!«, rief die Stimme noch lauter und ängstlicher. »Gib sofort auf!«
    Plötzlich erschlaffte der Leopard unter Drake und sackte in sich zusammen; sein Mund öffnete sich, seine Flanken zitterten und seine Augen wurden glasig.
    »Lass ihn los«, bat die Stimme flehentlich.
    Drake versuchte, sich zu beruhigen und seinen Leoparden in den Griff zu bekommen. Das war kein Revierkampf gewesen, jedenfalls nicht mit diesem Gegner. Die kurz bevorstehende Brunst des Weibchens hatte dieses erbitterte Duell heraufbeschworen. Der andere wollte seinen Tod, und Drakes Leopard hatte das gewusst, deshalb war sein Verlangen zu töten so übermächtig, dass Drake seine ganze Selbstbeherrschung brauchte, um die animalischen Instinkte zu unterdrücken. Einige wichtige Augenblicke lang – Momente, in denen sein Gegner keine Luft bekam – schien jeder Appell an die Vernunft unmöglich.
    »Robert, nein!«, schrie eine zweite Stimme barsch und herrisch. »Wenn du den Abzug ziehst, lässt du mir keine andere Wahl als dich zu töten. Lass das. Er schafft es.«
    »Aber es dauert zu lange.«
    »Das ist Dions Schuld.«
    Die Stimme klang autoritär, aber traurig. Der Verlust eines Männchens im besten Alter war für jedes Rudel ein schwerer Schlag. Drake riss sich zusammen und zwang seinen Leoparden loszulassen. Das Raubtier gehorchte nur widerwillig, protestierte fauchend und knurrend und schlug erregt um sich, ehe es sich den anderen Leoparden zuwandte und sie herausfordernd anbrüllte, gefährlich nah an einem Mordrausch. Blut tränkte seine Flanken, tropfte auf die Erde und verklebte den dicken Pelz, trotzdem fletschte er die Zähne und setzte seine Tatzen vorsichtig, ohne seine Feinde aus den Augen zu lassen; wehe, sie wagten es sich zu rühren.
    Zwei hatten schon wieder menschliche Gestalt angenommen. Durch den blutroten Nebel seines Wahns konnte Drake langsam Robert Lanoux und den alten Mann, Amos Jeanmard, auftauchen sehen. Auf ein Zeichen von Jeanmard zogen die anderen Leoparden sich widerwillig in den Schatten zurück. Der Abstand half, seinen Leoparden etwas zu besänftigen, obwohl er nach wie vor ruhelos hin und her lief, sich hinlegte, wieder aufstand und weitertrabte, immer um die geschlagenen Gegner herum.
    »Wir müssen nach unseren Freunden sehen«, sagte Jeanmard. »Haben Sie sich unter Kontrolle?«
    Das war eine gute Frage. Drake war sich nicht sicher. Er gab sich alle Mühe, das Tier in sich niederzuringen. Trotzdem wandte sich sein Leopard mit einem Satz um und stellte sich Robert in den Weg, der einen Schritt auf seinen verwundeten Bruder zu gemacht hatte. Doch Drake gab nicht nach, bis das Tier widerwillig zurückwich, Zentimeter um Zentimeter. Am Ende hatte er den Leoparden so weit gebändigt, dass er den Kopf drehte und dem Anführer des Rudels zunicken konnte.
    Jeanmard verneigte sich knapp und förmlich, es war eher ein Senken des Kopfes als eine Verbeugung. » Merci , ich grüße Sie. Geh zu deinem Bruder, Robert, jetzt kannst du ihn in aller Ruhe verarzten.«
    Ohne zu zögern eilte Robert an Dions Seite.
    Drakes wutschnaubender Leopard zog sich weiter zurück und erlaubte auch dem alten Mann, sich den Geschlagenen zu nähern. Die zwei Menschen hockten neben den blutenden, geschundenen Katzen und wandten dem gereizten Sieger den ungeschützten Rücken zu. Drake nahm das Tier fester an die Kandare und brachte es dazu, langsam Abstand zu nehmen, blieb aber wachsam, denn er war nicht so vertrauensselig wie die beiden Menschen. Sicher waren ihre Freunde noch in der Nähe, sonst hätten sie nicht so einfach ihr Leben riskiert.
    Robert hatte ein Gewehr mitgebracht, ein klarer Verstoß gegen die Regeln. Zu einem ordnungsgemäßen Leopardenkampf eine menschliche Waffe mitzubringen – im Dschungel wäre er dafür schwer bestraft worden. Drake wusste nicht, was Jeanmard mit

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