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Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature

Titel: Feuer der Wildnis - Feehan, C: Feuer der Wildnis - Savage Nature Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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den Kopf und ging ohne ein weiteres Wort aus dem Zimmer.

6
    D r ake wuss te, dass er sich Saria gegenüber nicht richtig verhalten hatte. Auch wenn er keine Idee hatte, was er in einer Situation, in der er kaum zurechnungsfähig gewesen war, sonst hätte tun können, machte er sich beim Duschen große Vorwürfe. Wahrscheinlich lag sie gerade weinend in ihrem Zimmer und traute sich nicht, herauszukommen und ihm in die Augen zu sehen. Er war schon um die ganze Welt gekommen; sie lebte tief in den Sümpfen von Louisiana. Er war gute zehn Jahre älter; sie jung und unerfahren. Er war unter Leopardenmenschen aufgewachsen; sie hatte keinen Schimmer von den heftigen Leidenschaften und den strikten Regeln, die das Leben dieser Spezies bestimmten.
    Fluchend legte er den Kopf in den Nacken und ließ das Wasser seine Sünden wegwaschen. Verdammt, was war bloß in ihn gefahren? Er hatte sie ausgenutzt. Er konnte ihr nicht widerstehen und war sich sicher, dass sie zu ihm gehörte. Sie aber hatte keine Ahnung, dass er ihr Gefährte war; sie hielt ihn bloß für das kleinere Übel. Sie war mit den Jungs aus der Nachbarschaft aufgewachsen und glaubte, nur Männer aus diesen Leopardenfamilien kämen als Partner in Betracht. Er hatte ihr nicht erzählt, dass es überall in den Regenwäldern andere Sippen gab. Und ganz sicher hatte sie trotz seiner Warnungen nicht begriffen, dass sie sich für ihr ganzes Leben band, trotzdem hatte er ihr sein Mal aufgedrückt.
    Er musste sich zusammenreißen. Sie war zu jung, zu unschuldig und zu unerfahren für einen Mann wie ihn, dennoch wusste er tief im Innern, dass sie seine Gefährtin war. Drake drehte das Wasser ab, rubbelte sich trocken und redete sich ein, er sei gewappnet für Tränen und vorwurfsvolle Blicke. Vielleicht würde sie sogar versuchen, den Job hinzuwerfen. Er hielt mitten in der Bewegung inne. Womöglich hatte sie es schon getan. Was, wenn sie sich im Morgengrauen davongemacht hatte? Falls sie nach Hause zurückgekehrt war, konnte er sich auf etwas gefasst machen. Ihre fünf Brüder würden seinen Geruch an ihr wittern, den Schurken suchen, der sich an ihre Schwester herangemacht hatte, und auf Rache aus sein.
    Hastig zog er sich an und lief über den Flur zu dem Zimmer, in dem Saria geschlafen hatte. Er konnte die Dusche laufen hören. Die Anspannung in seinen Eingeweiden ließ ein wenig nach, und er blieb einen Moment in der großen, kreisrunden Bibliothek oben an der Treppe stehen und atmete tief durch, ehe er in das große Wohnzimmer hinunterging. Da Saria nicht vor ihm weggelaufen war, blieb ihm noch eine Chance, sie zu umwerben und ihr zu beweisen, dass sie keinen Fehler gemacht hatte, indem sie sich für ihn entschied.
    In der Zwischenzeit würde er der Pensionswirtin auf den Zahn fühlen. Offenbar hatte sie die Leoparden in der vergangenen Nacht kämpfen hören, und zudem alle Beweise beseitigt. War sie ihm womöglich auf die Schliche gekommen? Er hätte sie doch gewittert, wenn sie kurz vor oder nach seiner Verwandlung in der Nähe gewesen wäre. Ihr Parfum war unverkennbar, eine Mischung aus verschiedenen Duftnoten, hauptsächlich Lavendel. Er fand den Duft sehr ungewöhnlich, aber angenehm, nicht so widerlich süß wie so manch andere.
    Im Moment jedoch zog der Geruch von Kaffee und Frühstück durchs Haus und führte ihn geradewegs in das Speisezimmer. Mehrere silberne Schüsseln zum Warmhalten standen mitten auf einem verschnörkelten Tisch, und drei Plätze waren eingedeckt.
    Bei Drakes Eintritt war Pauline Lafont gerade dabei, frisch gepressten Orangensaft in Weingläser zu füllen. Mit einem Lächeln schaute sie auf.
    »Guten Morgen, Miss Lafont«, begrüßte er sie. »Was war das denn für ein Aufruhr letzte Nacht? Ich muss sagen, das war ja wie in Afrika.«
    Die Pensionswirtin runzelte die Stirn. »Ich hätte Sie warnen sollen. In manchen Nächten sind die Alligatoren recht laut. Mir ist gar nicht aufgefallen, dass sie es schlimmer getrieben haben als gewöhnlich, vielleicht weil ich Schlaftabletten nehme.«
    Erstaunt über diese unverfrorene Lüge hob Drake die Augenbrauen, spielte die Rolle des Stadtmenschen, der nicht an die Geräusche einer solchen Landschaft gewöhnt ist, jedoch weiter. »Tatsächlich? Sie haben diesen schrecklichen Kampflärm, den die Raubkatzen da letzte Nacht veranstaltet haben, nicht gehört?«
    Die alte Dame schüttelte den Kopf. »Hier gibt es nicht viele Katzen. Dafür sorgen schon die Alligatoren.«
    Sie bedeutete ihm, Platz zu

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