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Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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Bäume noch gefreut, so vermittelten sie ihr jetzt ein beklemmendes Gefühl. In einiger Entfernung von ihnen zog eine Schlange mit anmutigen Bewegungen durch das flache Wasser ihre Bahnen auf der Suche nach Beute. Ein Vogel beschwerte sich irgendwo lautstark über einen Eindringling in seinem Nest. Und dann hörten sie ein Miauen. Kurz darauf waren die stapfenden Schritte von Menschen zu hören. Und höhnisches Lachen. Zwei Männer in einer dunklen Uniform jagten einen schwarzen Kater durch das Moor. Bis jetzt hatten die Männer sie noch nicht entdeckt.
    Das Tier miaute erneut kläglich, als einer der Männer seinen Schwanz fasste und es gegen einen Baum schleuderte. Sowohl Laylah als auch Savannah stießen einen erschrockenen Laut aus. Das war ihr Fehler. Die Männer, nun abgelenkt von ihrem Zeitvertreib, schauten zu ihnen hinüber. Beide zogen gleichzeitig ihre Schwerter und stürmten auf sie zu. Savannah sog scharf die Luft ein. Aidans Fluchen ignorierend, befahl sie ihrer Stute, etwas näher an die heranstürmenden Männer zu laufen. Durch den schlammigen Untergrund und das immer höher werdende Wasser kamen die Angreifer nur langsam voran.
    „Verdammt, Savannah, was glaubst du, was du da machst?“, sagte Aidan mit deutlicher Wut in der Stimme. Auch als er ihr in die Zügel griff, starrte sie weiterhin auf die Männer. Das dunkle Wasser um sie herum fing an zu blubbern. Innerhalb eines Augenblicks klebten an beiden dunkle Schatten.
    „Zurück. Wir müssen sofort zurück. Schnell.“ Savannah schrie, so sehr klopfte ihr das Herz in der Brust.
    Aidan wartete nicht auf eine Erklärung. Mit einer einzigen Bewegung riss er seinen Hengst herum, noch immer mit ihren Zügeln in den Händen. Auch Laylah und Gavin folgten ihrem Rat. Es widerstrebte jeder Faser in Gavins Körper, doch er trat den Rückzug an. Normalerweise war er ein Krieger. Er kämpfte, wenn es nötig war. Doch dass Aidan ohne zu zögern dem Rat der jungen Frau gefolgt war, verriet ihm so einiges.
    Die Pferde kamen nun immer langsamer voran. Als Savannah das klägliche Miauen hörte, sprang sie kurzerhand vom Pferd. Sie waren nun außerhalb dieses komisch blubbernden Wassers. Der Kater war ihnen langsam, von einem zum anderen umgefallenen Baumstamm taumelnd gefolgt.
    Hinter sich hörte Savannah Aidan erneut fluchen und Laylah etwas über ihren geistigen Zustand sagen. Als ob es wüsste, dass sie seine letzte Rettung war, sprang das Tier in Savannahs Arme. Ohne weitere Zeit zu verlieren, kehrte sie mit dem Kater im Arm um. Hinter sich hörte sie erst gurgelnde Laute, dann schrien die Angreifer auf. Als sie wieder sicher auf dem Rücken ihrer Stute saß, das Fellbündel in ihrem Arm, sah sie zu den Männern hinüber.
    Es saß fast so aus, als ob diese im Treibsand festsitzen würden. Zuerst stießen sie Drohungen und Flüche aus, dann riefen sie um Hilfe. Zur Sicherheit sah Savannah sich um, doch an keinem von ihnen hafteten Schatten. Die beiden Männer fingen nun an, mit ihren Schwertern in den Boden zu stechen. Laylah, die ahnte, was gleich geschehen würde, wischte sich eine Träne von der Wange. Diese Männer hätten sie getötet, wenn sie die Möglichkeit dazubekommen hätten. Sie waren ihre Feinde. Doch irgendetwas in diesem Moor gierte nach menschlichen Leben und diese Männer würden das Verlangen stillen.
    Die Erde ächzte, die Vögel, die sich zuvor versteckt gehalten hatten, suchten nun lautstark das Weite. Die Erde bebte und aus dem dunklen sumpfigen Grund stießen erst Hände, dann ganze Arme, die gierig nach ihren Opfern griffen. Die Männer schrien, doch sie wurden mit unnachgiebiger Kraft festgehalten, bis ihnen die Schwerter aus den Händen fielen und im dunklen Nass verschwanden. Wenn Savannah genau hinsah, dann konnte sie an der Wasseroberfläche halbe Gesichter erkennen. Frauen mit langen Haaren, Männer mit Narben in den Gesichtern.
    „Laylah, weißt du, was diese Wesen sind?“, fragte Aidan seine Schwester.
    „Nicht genau. Die älteren Schamanen sagen, dass die Opfer, die in diesem Moor gestorben sind, das Leben nicht loslassen wollen. Doch sie sind weder reine Energie noch lebende Untote. Vielmehr erschafft ihr Lebenswille ein Abbild ihrer irdischen Hülle. Denke ich zumindest.“
    Laylah knabberte überlegend an ihrer Unterlippe. So etwas hatte sie noch nie zuvor gesehen. Die zwei Männer waren nun bis zur Taille im Moor versunken. Noch immer wehrten sie sich panisch gegen die Hände, die sie in den Tod ziehen wollten.

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