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Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)

Titel: Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Serena S. Murray
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immer gefolgt. Sie hätte die Schule abbrechen und einen Ganztagsjob annehmen können, doch ihrer Mutter war es wichtig, dass sie einen Schulabschluss in der Tasche hatte. Sophie musste den letzten Rest ihres Ersparten zusammengekratzt haben, um die Tickets bezahlen zu können. Außerdem liebte Savannah ihre Mutter sehr. Sie waren immer zu zweit gewesen. Mutter und Tochter gegen die Welt.
     
    Die ganze Zeit während der Reise sprachen sie kein Wort miteinander. Der Abflug verzögerte sich durch das schlechte Wetter um eine Stunde, sodass sie am nächsten Morgen um 09:30 Uhr in Irland landeten. Savannah hatte kaum ein Auge zugetan und fühlte sich nun wie gerädert nach dem langen Flug. Am Flughafen wartete bereits ein Mietwagen auf die beiden Frauen. Während der Fahrt zu ihrem unbekannten Ziel fielen Savannah die Augen zu. Durch ihre Träume spukten immer wieder die schwarzen Schatten, die den Tod ankündigten. Unabwendbar holten sie sich die Seelen der Menschen, denen es nicht mehr gestattet war, weiter auf der Erde zu leben. Als sie schlaftrunken ihre Augen öffnete und aus dem Fenster schaute, bemerkte sie einen Mann, der sich mit einem Bein auf eine Steinmauer stützte. Der Fremde wäre ihr eigentlich nicht aufgefallen, doch er blickte sie direkt an, als sie an ihm vorbeifuhren. Seine Augen schienen durchdringend und unheimlich tief in ihr Innerstes zu sehen. Savannah unterdrückte einen leichten Schauer. Und mit einem Mal war er verschwunden. So, als habe er sich in Luft aufgelöst.
    Tief einatmend versuchte Savannah, sich wieder zu beruhigen. Nun leicht genervt drehte sie die Lautstärke des Radios herunter. Ihre Mutter hatte die Angewohnheit, nicht nur das Auto, sondern auch die gesamte Umgebung im Umkreis von einem Kilometer mit ihrer Musik zu beschallen. Loreena McKennitt sang in einer Lautstärke, die ihr beinahe in den Ohren wehtat, das Lied
‘Stolen Child‘
. Da Savannah sonst eigentlich eine Schwäche für die Gedichte von W.B. Yeats und dieses Lied hatte, ärgerte es sie umso mehr, dass sie es momentan nicht ertragen zu konnte. Am liebsten wäre ihr jetzt absolute Ruhe. Ruhe und Einsamkeit. Immer, wenn ihr alles zu viel wurde, musste sie sich zurückziehen. Nur für sich sein, ihre Gedanken ordnen. Ein wenig verdrängen, dass sie Schatten sehen konnte. Verdrängen, dass sie Dinge konnte, von denen niemand außer ihrer Familie wusste.
     
    Sie passierten wunderschöne Landschaften, kamen an Torffeldern vorbei. Die engen Straßen wurden von kleinen Steinmauern umgeben. Immer wieder kam es vor, dass ihre Mutter wegen einer Herde Schafe, die es sich auf der Straße gemütlich gemacht hatte, anhalten musste. Noch immer sprachen sie kein Wort miteinander. Als Savannah die Stille nicht mehr aushielt, brach sie das Schweigen.
    „Wo fahren wir eigentlich hin?“ Sie versuchte, ihre Stimme teilnahmslos klingen zu lassen. Sophie fing an, nervös mit den Fingern den Takt des aktuellen Liedes auf dem Lenkrad mit zu tippen.
    „Wir fahren deine Großmutter besuchen.“
    Hätte ihre Mutter gesagt, dass sie einen Kobold besuchen gehen würden, hätte sie nicht erstaunter sein können. Sicher, sie hatte Nola vermisst, aber Savannah hatte nicht so bald mit einer Versöhnung zwischen ihrer Mutter und ihrer Großmutter gerechnet. Auch wenn sie bei ihrem Reiseziel an ihre Großmutter hätte denken können. Nola O’Sullivan war dickköpfig, starrsinnig, liebevoll und vor allem darauf bedacht, dass niemand wusste, wie alt sie wirklich war. Als Kind hatte Savannah ihre Großmutter immer ‘Grandy‘ genannt, doch eines Tages nahm ihre Großmutter sie zur Seite, setzte sie auf ihren Schoß und handelte einen Deal mit ihr aus. Wenn sie versprach, sie ab sofort nur Nola statt Grandy zu nennen, würde sie ihr ein Geheimnis verraten. Savannah, jung, wie sie war, stimmte begierig zu. Was gab es auch spannenderes als ein Geheimnis für eine Vierjährige?
    Versonnen lächelnd dachte sie an diesen Tag zurück. Nola hatte sich vorgebeugt, damit sie in das Ohr ihrer Enkelin flüstern konnte. Ihre Worte lauteten: „
Du, meine kleine Savannah, bist eine Cailleach, eine Verhüllte.“
Als Kind wusste sie nicht, was diese Bezeichnung zu bedeuten hatte. Wochenlang hatte sie über nichts anderes mit ihrer Mutter gesprochen. Im Nachhinein wurde ihr bewusst, dass diese Geschichte der Anfang des Streits ihrer Mutter mit ihrer Großmutter war.
    Savannah konnte sich viele Sachen wirklich gut merken. Vorausgesetzt, das Betreffende

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