Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
musstet.“ Eindringlich fügte sie noch hinzu: „Ich hätte Aidan mit in den Tod gerissen. Das konnte ich nicht zulassen.“
Savannahs Gefühle spiegelten sich in ihrem Gesicht wieder. Jetzt, wo sie sich wieder erinnern konnte, kamen ihr die Bilder ihrer ersten Begegnung in den Sinn. Aidan war damals so entschlossen gewesen. Er hatte keinen Abstand zwischen ihnen geduldet. Und doch hatte er ihr ihre Geheimnisse gelassen, denn er vertraute ihr, obwohl er sie erst kurz zuvor getroffen hatte. So eine Verbindung war stark. Als Göttin verstand sie das Band, das sie nun mit Aidan verband. Es war die unausweichliche Folge, wenn sich zwei Seelengefährten trafen. Es gab nichts auf dieser Welt, das stärker war. Savannah musste sich eingestehen, dass sie egoistisch gehandelt hatte. Sie hätte sich ihm entziehen sollen. Doch ein kleiner Teil in ihr, der immer stärker wurde, wollte das Leben, das er ihr bot. Seine Familie hatte sie mit offenen Armen empfangen. Catori war ihr in dieser kurzen Zeit eine Freundin geworden. Doch am wichtigsten war die Zeit mit Aidan gewesen. Sein Humor, seine Stärke, sein gesamtes Wesen – das alles hatte sie magisch angezogen. Noch niemals in all ihren Leben hatte sie solch eine Verbundenheit mit einem anderen Wesen empfunden.
„Ich verurteile dich nicht dafür. Wie könnte ich? Du hast das Leben meines Bruders gerettet. In den ersten Jahren dachte ich, dass er sich selbst den Tod bringen würde. Jeden Kampf, der sich ihm bot, nahm er an. Somit waren seine Narben nicht nur seelisch, sondern auch körperlich zu sehen. Doch als er erfuhr, dass du wiedergeboren wurdest, setzte er alles daran, dich zu finden. In all dieser Zeit sind wir nicht mehr richtig an ihn herangekommen. Nur Laylah durchbrach ab und zu seine Mauern.“
„Was machst du jetzt?“, fragte Ishani mit ruhiger Stimme. Savannah zuckte mit den Schultern.
„Um ehrlich zu sein, ich habe keine Ahnung. Vielleicht sollte ich ihm noch etwas Zeit geben. Ich werde einen Schritt nach dem anderen gehen. Zuerst müssen wir meinen Vater finden, bevor meine Mutter stirbt. Dann werde ich Tyrell suchen und vernichten.“
Ishani schaute ihre Freundin aufmerksam an. Sie hatte die andere Göttin selten mit so einer kalten Stimme sprechen gehört. Sie wusste, dass die Sorge um ihre Mutter sie innerlich auffraß. Doch Ishani verstand sie. Auch Catori schwieg und sah Savannah aufmerksam an. Sie behielt ihre Gedanken wohlweislich für sich. Savannah oder Niya – wie Catori sie im Stillen nannte, dachte, dass sie alle beschützen müsste. Auch diesmal würde die Göttin alles daransetzen, sich allein dem Kampf zu stellen. Doch in ihrer Rechnung hatte sie Aidan nicht berücksichtigt. Catori war sich absolut sicher, dass ihr Bruder nicht mehr von der Seite seiner Gefährtin weichen würde. Als ein lautes Heulen die Burgmauern erzittern ließ, sprangen die drei Frauen gleichzeitig auf.
„Wölfe?“, fragte Catori.
„Ciaran“, antworteten Savannah und Ishani gleichzeitig. Sie beeilten sich, aus dem Zimmer zum Eingang der Burg zu kommen. Als sie das schwere Tor öffneten, bot sich ihnen ein ungewöhnliches Bild. Conlan stand mit dem Rücken zu ihnen. Neben ihm hatten jeweils fünf Drachen rechts und links Stellung bezogen. Obwohl Conlan in Menschengestalt wesentlich kleiner als die Drachen war, wirkte er doch um einiges autoritärer und stärker. Nun gesellte sich auch Laylah zu ihnen und ließ Conlan nicht aus den Augen.
Den Gestaltwandlern standen etwa dreißig Wölfe gegenüber. Ciaran stand in der vordersten Reihe und knurrte die Drachen mit gebleckten Zähnen an. Savannah hinderte ihre Freundin daran, zu ihrem Gefährten zu gehen. Niemand wusste, wie die testosterongesteuerten Drachen und Wölfe reagieren würden. Nur die Wölfinnen des Rudels hielten sich zurück.
Die Wölfe wichen kein Stück, als der Drache direkt rechts von Conlan nach vorn trat und kleine Flammen aus seinen Nasenlöchern stieß. Nun kamen auch Aidan und seine Mutter hinzu. Als Aidan an den Frauen vorbeiging und sich neben Conlan aufbaute, schüttelte seine Mutter den Kopf und sagte: „Manchmal frage ich mich, was in den Köpfen der Männer vorgeht.“
„Wollen wir eingreifen oder geben wir ihnen die Möglichkeit, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen?“, fragte Catori trocken.
„Lass sie ein wenig mit ihren Muskeln spielen. Vielleicht wird das ja noch ganz witzig“, sagte Ishani lächelnd. Savannah schüttelte nur lachend den Kopf.
„Ihr habt auf meinem
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