Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
erstaunt.
„Eher Millionen“, erwiderte Savannah. Noch während sie auf die seltsame Erscheinung schauten, rissen einige der Fäden ab. Als sie hinunterfielen, lösten sie sich langsam zu Asche auf, die wiederum durch einen warmen Luftzug über die Wiese verstreut wurde. Aidan und Conlan rückten näher an die Frauen heran, da sie nicht wussten, womit sie es hier zu tun hatten.
„Was genau ist das?“, fragte Laylah. Savannah schaute noch der Asche hinterher, doch dann drehte sie sich zu Laylah um.
„Das sind die Lebensfäden aller Geschöpfe, die es in unserer Welt gibt. Stirbt ein Körper, so endet der Faden und die Seele gleitet in die Unterwelt.“
„Das hast du gut erklärt, Göttin der Elemente.“ Als sie die Männerstimme hörten, drehten sie sich erschrocken um. Ein Mann in einem langen Mantel stand auf der Weise. Sein schwarzes Haar war zu einem Zopf geflochten. Sein Blick war ausschließlich auf Savannah gerichtet.
„Asha“, entfuhr es ihr. Als er sie anlächelte, überwand sie schnell den kleinen Abstand zwischen ihnen und umarmte ihn. Als er sie jedoch wieder los ließ, boxte sie ihn auf den Arm.
„Okay, Gott der Unterwelt, erklär mir, was für ein Spiel du spielst. Warum hast du dich zurückgehalten, als wir auf den Riesen trafen. Du weißt, dass keine unserer Kräfte in deiner Welt wirken.“
Asha nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen. Als er einen Kuss auf die weiche Haut ihres Handrückens drückte, hörte sie Aidan bedrohlich knurren. Asha wandte nun seine Augen von ihr ab und musterte die anderen.
„Das ist einfach erklärt. Ich wollte sehen, aus welchem Holz deine Begleiter geschnitzt sind.“
Laylah trat näher an sie beide heran und musterte den fremden Gott neugierig.
„Du bist der Gott der Unterwelt? Irgendwie habe ich mir dich immer anders vorgestellt.“
Savannah löste ihre Hand aus seiner und trat einen Schritt zurück. Sie verstand Aidans Reaktion. Sie würde an seiner Stelle wahrscheinlich genauso handeln. Na gut, sie würde nicht knurren. Als Asha lachte, fingen die Fäden an zu tänzeln. Man konnte meinen, kleine Glockenspiele zu hören. Als nun auch Conlan zu knurren anfing, seufzte Savannah. Von soviel Testosteron konnte man Kopfschmerzen bekommen.
„Weißt du, warum wie hier sind?“ Nun schaute der Gott sie wieder lächelnd an.
„Vielleicht hast du meine Welt in den vielen Jahrzenten lieben gelernt und möchtest nun für immer hier bleiben?“ Er neckte sie. Und bei Aidan verfehlte es nicht seine Wirkung.
„Sie bleibt bestimmt nicht hier“, sagte er. Asha sah den Gestaltwandler an, dessen Mal die Göttin der Elemente trug. Er konnte es auf einen Kampf ankommen lassen, doch er bezweifelte, dass die Frauen das gut finden würden.
„Gut, dann wäre meine zweite Vermutung, dass ihr zwei Seelen sucht, die nicht hierher gehören“, sagte Asha nun trocken.
„Was meinst du mit zwei Seelen?“, fragte Savannah alarmiert. Als sie die Traurigkeit in seinen Augen sah, wurde ihr innerlich ganz kalt. Aidan kam zu ihr und legte seinen Arm um ihre Taille. So konnte sie sich an ihn lehnen.
„Zuerst versteckte sich in meinem Reich nur dieser Drache. Da ich auch dir Zuflucht gewährt hatte, zeigte ich mich von meiner gutmütigen Seite. Doch seit kurzem befindet sich eine Frau bei ihm. Die beiden erwarten euch bereits. Kommt, ich bringe euch zu ihnen.“
Als sie Asha folgten, bemerkte Savannah kaum, wie sich die Fäden vor ihnen teilten. Hinter der Wiese wurde es dunkel. Ein Eingang in einer riesigen Steinwand wurde nur durch einige Fackeln erleuchtet. Nach wenigen Schritten endete der Tunnel und das Bild änderte sich. Nun sahen sie einen wolkigen Himmel. Sie konnten sogar einige Vögel erkennen, was wirklich seltsam war. In einiger Entfernung konnte man einen See ausmachen, dessen Wasser einladend funkelte. Die Temperatur war angenehm und eine leichte Brise wehte den Duft von Rosen zu ihnen hinüber. Eine Steintreppe führte den Weg hinunter in Richtung Wasser. Auf den Wiesen neben dem Weg standen vereinzelt Steinbänke. Bunte Blumen und Rosen in verschiedenen Größen und Duftnoten säumten den Weg.
Savannah und ihre Begleiter folgten dem Gott der Unterwelt, als er die Treppen hinunterging. Der Weg führte einmal um den See herum. Je weiter sie gingen, desto mehr Bäume und Steinsäulen sahen sie. Als die Stufen endeten, konnten sie in einiger Entfernung zwei Menschen auf einer Bank sitzen sehen. Neben ihnen stand eine breite Steinsäule, die von einer
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