Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
roten Pflanze umschlungen war.
Savannah erkannte ihre Mutter, die ihren Kopf an Angus‘ Schulter gelehnt hatte. Beide hielten sich an den Händen und blickten aufs Wasser. Bei diesem Anblick kamen ihr beinahe die Tränen, doch Aidan drückte kurz ihre Hand. Ihre seelische Verbundenheit wuchs von Stunde zu Stunde und Savannah wusste, dass er versuchte, ihr Kraft zu geben. Angus sah sie zuerst. Seine Augen leuchteten, als er seine Tochter auf sich zukommen sah. Er deutete in ihre Richtung, sodass auch Sophie die Besucher wahrnahm.
Laylah sah dabei zu, wie Savannah auf ihre Eltern zuging. Dieser Ort wirkte so idyllisch, dass man fast vergaß, dass es sich hier um die Unterwelt handelte. Sie fand es seltsam, dass Angus und Savannahs Mutter nicht so wie sie durchsichtig waren. Nachdem Savannah erst ihre Mutter, dann ihren Vater in den Arm genommen hatte, trat nun auch Nola vor. Es war das erste Mal, dass sie bei der älteren Menschenfrau eine Träne sah. Sophie schaute ihre Mutter lächelnd an und wischte ihr die Feuchtigkeit von der Wange.
„Warum seid ihr nicht durchsichtig?“, fragte Nola mit zittriger Stimme.
„Weil sie bereits länger hier sind als ihr“, beantwortet Asha die Frage.
„Das ist nicht gut“, entfuhr es Laylah.
Erst da bemerkte Angus sie richtig. Forschend schaute er zuerst sie, dann Conlan an, der noch kein Wort gesagt hatte. Zum Glück sagte er nichts, sondern richtete den Blick wieder auf seine Tochter.
„Hast du den Fluch beenden können?“, fragte er Savannah. Diese nickte. Doch sie wollte keine weitere Zeit verlieren, also suchte sie Ashas Blick, als sie fragte: „Wie können wir beide wieder von hier fortbringen?“
„Gar nicht.“ Die Antwort des Gottes ließ alle außer Sophie und Angus erstarren.
„Asha…“, begann Savannah eindringlich, als sie durch den Gott unterbrochen wurde.
„Deine menschliche Mutter besitzt keine Kraft mehr, um zu überleben. Und der Drache ist bereits zu lange in der Unterwelt. Es liegt nicht in meiner Macht, beiden das Leben zu schenken.“ Savannah spürte, wie die Verzweiflung von ihr Besitz ergriff. Auch Aidan war fassungslos. Conlan legte Laylah eine Hand auf die Schulter, als diese anfing, zu zittern.
„Du könntest ein Leben retten?“, fragte Sophie mit leiser Stimme. Nun sah Asha sie an, seine Augen verrieten nichts.
„Das ist richtig. Ich habe in der letzten Zeit meine Energie gebündelt.“
„Das heißt, wenn du mehr Macht ansammeln könntest, dann würde es reichen, um beide zu retten?“, fragte Nola. Doch Savannahs Blick verriet ihr bereits die niederschmetternde Antwort.
„Ja, das ist richtig. Doch so lange werden die Körper der beiden nicht mehr überleben“, antwortete Asha.
„Dann rette Angus das Leben.“
„Sophie, nein“, ging dieser dazwischen. Als sie seine Hand in seine nahm, verhärtete sich sein Gesichtsausdruck.
„Hör mir zu Angus. Selbst wenn ich wieder aus meinem Schlaf erwache, wird es nicht mehr lange dauern, bis mein Körper wieder schwächer wird. Nur in deiner Gegenwart fühle ich mich frei.“ Savannah schloss die Augen. Also stimmte ihre Vermutung. Angus konnte Sophie von den äußeren Einflüssen abschirmen.
„Ich lasse nicht zu, dass du stirbst, während ich leben darf.“
Nun liefen auch Sophie Tränen über die Wange, doch ihre Stimme war fest, als sie sagte: „Es gibt keine andere Möglichkeit. Und es ist meine Entscheidung.“
Als Savannah die Endgültigkeit in Sophies Stimme hörte, wollte sie am liebsten wie ein kleines Kind anfangen zu weinen. Doch ihr Verstand siegte, als sie ihre Möglichkeiten durchdachte. Asha musste ahnen, was ihr durch den Kopf ging, denn er lächelte sie an und nickte.
Angus sah den Gott der Unterwelt an und sagte: „Das werde ich nicht erlauben.“ Dieser schüttelte den Kopf.
„Ihr Drachen denkt immer, dass alles in eurer Entscheidung liegt. Deine Frau hat recht, Clanführer. Außerdem musst du einfach etwas weiterdenken. Ihre Seele könnte in wenigen Tagen oder in einigen Jahren wiedergeboren werden. Das heißt, es müsste kein Abschied für immer sein.“
Ehe Angus weitere Einwände vorbringen konnte, nahm Savannah ihre Mutter in den Arm. Sophie schaute auf, als Nola ihr einer Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Dann fiel ihr Blick auf Angus. Seine Augen sahen traurig aus. Savannah sah, wie ihre Mutter verschwand. An ihrer Stelle flogen nun tausende kleiner Lichter davon. Sie hörte, wie Laylah und Nola weinten. Aidan trat hinter sie und schlang
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