Feuer des Schicksals: Fantasy Roman (German Edition)
Aidan und Conlan an der Wand gelehnt standen und sich leise berieten. Catori hielt Sophie, während sie angestrengt auf ihr Gesicht starrte. Auch Gavin war anwesend. Als sie und Laylah eintraten, ließ er sie nicht aus den Augen. Also straffte sie sich und ging zu ihrer Enkelin. Aidans Mutter und sein Bruder standen in einer anderen Ecke. Danica bedachte Nola mit einem mitfühlenden Lächeln. Auch sie war eine Mutter und verstand, wie schwierig es für Nola war. Als Laylah die Tür geschlossen hatte, hob Catori eine Hand in die Höhe. Mit einem Mal verstummten alle. Allein das verriet Nola, was für eine Autorität die junge Drachin besaß.
„Okay, da jetzt alle hier sind, möchte ich euch sagen, dass es schwierig werden wird, zu Angus zu gelangen.“ Nola bekam eine Gänsehaut bei Catoris ernster Stimme.
„Wie meinst du das?“, fragte Danica ihre Tochter.
„Sein Geist befindet sich in der Unterwelt. Dort kann jedoch kein Körper, durch dessen Adern Blut fließt, hinreisen“, erklärte sie.
„Das heißt, nur Seelen können dorthin gelangen“, schlussfolgerte Danica.
Catori nickte. Aidan beobachtete Savannah, deren Gesichtsausdruck von nachdenklich zu verzweifeltund dann zu entschlossen wechselte.
„Das wirst du nicht tun“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Dabei sah er Savannah an.
„Wer wird was nicht tun?“, fragte Nola verwirrt. Da Catori spürte, dass ihr Bruder gleich aus der Haut fahren würde, sagte sie: „Niya – ich meine Savannah, überlegt gerade, dass sie sich allein auf den Weg dorthin macht. Doch das werden wir mit Sicherheit nicht zulassen.“ Savannah sah Catori erstaunt an. Solch einen ernsten tadelnden Tonfall hatte sie von ihr selten gehört.
„Dort ist es sehr gefährlich“, erwiderte Savannah. Sie bemühte sich, ruhig und eindringlich zu sprechen.
„Genau“, erwiderte Catori fest.
Laylah, die bis jetzt geschwiegen hatte, sagte laut: „Wir alle sind uns einig, dass wir Savannah nicht allein gehen lassen werden.“
Ehe Savannah widersprechen konnte, schaute sie ihre neue Freundin herausfordernd an.
„Also habe ich folgenden Vorschlag. Savannah, Aidan, Conlan und ich werden gehen. Vorausgesetzt, Catori hat eine Idee, wie wir das schaffen können.“
„Ich würde versuchen, euch in einen Schlaf zu versetzen. Den Rest müsste Niya übernehmen. Alle, die zurückbleiben, könnten eure Körper überwachen“, erwiderte Catori überlegend.
„Ich werde mitgehen“, sagte Nola. Dabei sah sie ihre Enkeltochter mit einem Blick an, der keine Widerrede duldete. Göttin hin oder her, Nola war eine beindruckende Gestalt, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatte.
„Das gefällt mir nicht“, brummte Gavin. Nola ignorierte ihn absichtlich. Sie strich über die Hand ihrer Tochter, ehe sie ihren Rücken geradebog und erneut Savannah anschaute.
„Du brauchst nicht mit uns zu diskutieren.“ Savannah schüttelte ungläubig und doch besiegt den Kopf.
„Okay, ist ja schon gut. Ich gebe mich geschlagen.“ Aidan entspannte sich wieder merklich. Savannah atmete tief aus. Sie hatte nicht gemerkt, dass auch sie so angespannt war.
„Gut, ihr setzt euch am besten mit Decken auf den Boden. Macht es euch gemütlich. Glaubt mir, wenn ihr erwacht, habt ihr steife Glieder, so oder so“, sagte Catori.
Schnell saßen sie auf dem Boden, die Augen hielten sie geschlossen. Es dauerte einige Zeit, bis sie ruhig atmeten. Besonders Savannah fiel es schwer, ihre Gedanken und Gefühle um sich herum auszuschließen. Die Sorgen um sie herum wogen schwer. Ganz automatisch passte sie ihre Atmung Aidans an, der sich neben sie gesetzt hatte. Sie konnte die Wärme spüren, die von seinem Körper ausging. Catoris leise Stimme, die einen Gesang anstimmte, lullte sie in einen warmen Kokon ein. Savannah verstand die Worte nicht, doch die Luft um sie herum verdichtete sich. Für einen kurzen Moment vereinte die Magie die Seelen in diesem Raum. Sie waren ein Ganzes. Die Sorgen, Ängste und Hoffnungen aller bündelte sich. Savannah und ihre vier Begleiter lösten sich von dieser Einheit. Sie konnten noch einen kurzen Blick auf die Körper werfen, die in der materiellen Welt blieben. Dann erfasste sie ein Sog. Savannah merkte, dass Aidan nicht von ihrer Seite wich. Durch ihre Verbindung spürte sie sein Verlangen, sie zu beschützen. Er wollte sie berühren, ihre Haut streicheln, doch es ging nicht. Auch Laylah und Nola drängten sich nun dicht an sie.
Alle fünf folgten dem Sog, bis
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