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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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im Unterschied zu früher haben die meisten von ihnen jetzt gelbe Oberteile an. Sie und ihre zahlreichen Fans haben dafür gesorgt, dass der PE -Geist die ganze Schule erfasst hat.
    Als Minoo sich am Salatbüfett anstellt, entdeckt sie Gustaf an einem Tisch mit Rickard. Wenigstens trägt er kein gelbes Hemd.
    Noch nicht jedenfalls.
    Wie konnte das passieren? Der Gustaf, mit dem sie befreundet war, der Gustaf, mit dem Rebecka zusammen war, hätte die Welt niemals in positiv und negativ unterteilt, in schwarz und weiß, so wie PE es tut.
    Minoo füllt sich geraspelte Karotten und Weißkohl auf ihren Teller. Vielleicht war Gustaf nie der, für den sie ihn gehalten hat. Denn was weiß sie schon darüber, wer ein Mensch wirklich ist? Sie hat ein halbes Jahr gebraucht, um mitzukriegen, dass sie in einen Mörder verliebt war.
    Ich habe Max geliebt, denkt sie. Ich habe gedacht, er würde mich auch lieben, und ich habe ihn gebeten zu warten, bis ich achtzehn bin. Jetzt bin ich achtzehn, und das ist der Ort, an dem er versucht hat, uns alle zu töten. Was, wenn Max der Einzige ist, der mich je lieben wird? Was, wenn ich die Traumfrau für übernatürliche Mörder mit ausgeprägter Persönlichkeitsstörung bin?
    Die Gedanken rauschen durch ihren Kopf, während sie Anna-Karin an den Tisch folgt, an dem auch schon Vanessa und Linnéa sitzen.
    Die beiden haben die Köpfe zusammengesteckt und reden leise. Minoo stellt ihr Tablett ab und versichert sich, dass kein altes Kaugummi auf ihrem Stuhl klebt, bevor sie sich setzt.
    Vanessa beugt sich zu Anna-Karin vor.
    »Hat Viktor dich angesprochen?«, flüstert sie.
    Anna-Karin schüttelt den Kopf.
    »Bin ich jetzt dran?«, fragt sie leise.
    »Ja«, sagt Vanessa. »Er hat es mir heute früh gesagt. Du sollst nach der letzten Stunde mit ihm zum Herrenhof fahren.«
    »Wieso hat Viktor mit
dir
geredet?«, fragt Minoo und schaut Vanessa an.
    »Er sagte, es wäre leichter für Anna-Karin, wenn sie es von mir erfährt.«
    »Dann hätte er es doch auch mir sagen können. Wir gehen schließlich in dieselbe Klasse.«
    »Bist du eifersüchtig?«, fragt Linnéa grinsend.
    »Sehr witzig«, sagt Minoo. »Aber du musst doch zugeben, dass das ziemlich merkwürdig ist.«
    »Gibt es etwas an dem Typen, das
nicht
merkwürdig ist?«, sagt Vanessa. »Sei lieber froh, dass du dich nicht mit ihm unterhalten musstest.«
    »Es ist mir nicht wirklich erspart geblieben«, sagt Minoo.
    Sie schielt zu Anna-Karin, die stumm auf die Tischplatte starrt.
    Minoo wünschte, sie könnte sie beruhigen, aber ihr eigenes Verhör war ein Albtraum. Sie will gar nicht daran denken, wie es für Anna-Karin werden wird.
    »Hinterher wirst du sowieso das Gefühl haben, nur das Falsche gesagt zu haben«, sagt Minoo. »So ging es uns allen.«
    »Und Alexander wird alles daransetzen, dich weichzukochen. Mich hat er ungefähr eine Viertelstunde lang nach Minoo und den Eisenspänen gefragt«, sagt Vanessa. »Sag einfach das, was wir besprochen haben, dann wird schon alles gut gehen.«
    »Versuch, deinen Schutz gegen Magie aufzustellen«, sagt Linnéa. »Ich glaube nicht, dass Viktor Gedanken lesen kann, aber irgendetwas
macht
er.«
    »Ich weiß«, sagt Anna-Karin. »Danke. Mir ist ja klar, dass ihr mir nur helfen wollt …«
    Vanessa unterbricht sie.
    »Hi, was machst du denn hier?«, sagt sie schnell zu jemandem, der hinter Minoo aufgetaucht ist.
    Als Minoo sich umdreht, steht Evelina mit ihrem Tablett da. Sie ist die wandelnde Erinnerung an alle Komplexe, die Minoo mit sich herumschleppt. Ihre dunkle Haut ist perfekt, ihre Haltung in den eng anliegenden Klamotten selbstsicher, und obwohl ihre Beine unfassbar lang sind, sind ihre Füße garantiert nicht größer als Schuhgröße 37 .
    »Hi«, sagt sie und setzt sich neben Vanessa.
    Minoo traut sich nicht mal, die anderen anzuschauen. Hat Evelina etwas von ihrem Gespräch mitbekommen?
    »Junge, Junge, hier herrscht ja echt Partystimmung«, sagt Evelina und trinkt einen Schluck Wasser.
    »Ich dachte, du würdest heute mit Michelle essen«, sagt Vanessa.
    »Sie wollte zum Imbiss gehen und ich hatte keine Kohle. Was denn, störe ich euch bei was Lebenswichtigem?«
    Minoo schaut hoch und wechselt einen kurzen Blick mit Vanessa. Wenn Evelina wüsste, wie recht sie hat.
    »Nein, wir sind alle nur total müde«, sagt Vanessa. »Im Augenblick sind wir die langweiligsten Menschen der Welt.«
    »Ich kenne jemanden, der dich nicht langweilig findet«, sagt Evelina, grinst und schaut die anderen

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