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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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aber es ist ihnen nicht gelungen, irgendwelche Anzeichen dafür zu finden, dass die Malmgrens Magie einsetzen.
    Nicht dass das irgendwas beweisen würde, denkt Minoo. Sollten sie mit den Dämonen im Bund stehen, dann haben die sie mit Sicherheit vor uns gewarnt. Ihnen gesagt, dass sie vorsichtig sein müssen, wenn sie Magie anwenden.
    »Wir dachten uns, es wäre das Beste, persönlich vorbeizukommen«, sagt Krister. »Wir beide haben uns immer gut verstanden, Erik. Du warst hart, aber gerecht. Es ist gut für uns Politiker, wenn wir kritisch beobachtet werden.«
    Papa sagt nichts.
    »Aber ich muss mich doch langsam fragen, ob du eine Art Komplott gegen meine Frau am Laufen hast«, fährt Krister fort.
    »Ich habe nichts gegen dich«, sagt Papa und schaut Helena an. »Aber ich betrachte mit großer Skepsis den enormen Einfluss, den Positives Engelsfors mittlerweile auf die Stadt nimmt. Und wie das alles abgelaufen ist, macht mich nicht weniger skeptisch. Gerade erst habe ich erfahren, dass sogar das Gesundheitswesen von einem neuen, positiven Geist durchdrungen werden soll. Vielleicht wollt ihr dazu Stellung nehmen, wo ihr schon mal da seid?«
    Krister und Helena wechseln einen Blick.
    »Das stimmt«, sagt Krister. »Es hat sich herausgestellt, dass positives Denken sehr gute Ergebnisse erzielen kann.«
    »Worauf stützt du diese Aussage?«, fragt Papa.
    »Gib ihm keine Antwort, Krister«, sagt Helena. »Was auch immer du sagst, er wird es ins Negative verkehren. So ist es doch, Erik? Ihr Zeitungsjournalisten interessiert euch nur für das Elend in der Welt. Ihr wollt in allem nur das Schlechte sehen. Aber es gibt einen neuen Geist in Engelsfors. Wir haben genug von diesem Schwelgen in Pessimismus. Und ehrlich gesagt glaube ich, tief in dir drinnen hast du es auch langsam satt. Wäre es nicht viel schöner, stattdessen gute Nachrichten zu verbreiten?«
    Sie lächelt Papa milde an.
    »Zum Beispiel über unser Frühlingsfest«, sagt Krister. »Wir hoffen, du wirst es nicht schwarzreden. Unabhängig davon, was du von PE hältst, profitiert der Handel …«
    »Danke«, sagt Papa kühl. »Ich werde es im Hinterkopf behalten.«
    »Gut«, sagt Helena. »Denn ich habe das starke Gefühl, dass viel mehr Leute die Zeitung kaufen, wenn ihnen gefällt, was sie lesen.«
    Sie verlassen den Raum und Minoo sieht ihren Vater an. Seine geröteten Augen und sein verschwitztes Gesicht. Und sie weiß, dass Helena und Krister nicht nur hierhergekommen sind, um Papa zu bitten, sich positiv über das Fest zu äußern.
    Sie sind gekommen, um sich daran zu ergötzen, wie ihm die Zeitung aus der Hand gleitet, die sein Lebensinhalt war.
    Und Minoo hasst sie noch mehr.

    Vanessa stellt sich vor den Bücherschrank und streckt den Staubwedel, so hoch es geht. Sie könnte sich die kleine Trittleiter holen, die hinter der Kasse steht, aber das erscheint ihr noch anstrengender.
    Eine Indianerbüste oben auf dem Schrank kippt beinahe um, als sie mit dem Staubwedel dagegenstößt. Sie flucht. Wenn etwas kaputtgeht, zieht Mona es ihr vom Gehalt ab.
    Sie wedelt sich weiter durch die Kristallgrotte, begleitet von Windspielgeklingel und Harfenklängen, die aus den Lautsprechern säuseln. Sie wirft einen Blick auf die Delfinuhr an der Wand. Anna-Karin muss inzwischen im Herrenhof sein.
    Vanessa will gar nicht daran denken. Anna-Karin war schon in der Mensa deutlich anzusehen, wie sehr sie unter Hochspannung stand. Das verheißt nichts Gutes.
    Sie selbst war vor ihrem Verhör nicht sonderlich aufgeregt, weil sie wusste, dass sie gut lügen kann. Und trotzdem war sie noch vor Ende des Verhörs dem Zusammenbruch nah. Und dabei ist sie nicht mal angeklagt.
    Der dunkelrote Vorhang ist zugezogen. Daneben hängt ein BITTE - NICHT - STÖREN -Schild, das darüber informiert, dass hier gerade die Zukunft vorhergesagt wird.
    Monas Kunde ist Vanessas alter Schulrektor, den alle immer nur Svensson nannten. Vanessa weiß nicht mal, wie er mit Vornamen heißt. Er ist ein vollkommen persönlichkeitsbefreiter alter Knacker. Genauso grau wie der Nebel vor der Citygalerie.
    Er sieht wirklich nicht aus wie ein Typ, der Wahrsagerinnen aufsucht. Aber wenn Vanessa etwas gelernt hat, seit sie hier in der Kristallgrotte jobbt, dann, dass es »den Typ« nicht gibt. Mona hat viele überraschende Kunden.
    Das Telefon klingelt. Vanessa legt den Staubwedel auf einem Tisch ab und läuft schnell zur Theke.
    »Kristallgrotte«, meldet sie sich.
    »Ist da Vanessa?«
    Eine Jungenstimme, die

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