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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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Minoo.
    »Bist du dir wirklich sicher, was Vanessas Gefühle angeht?«, sagt Minoo. »Sie scheint dich so sehr zu mögen.«
    »Als gute Freundin, ja. Aber falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, sie mag vor allem Jungs
sehr
gerne.«
    »Vielleicht hat sie es nur noch nicht begriffen.«
    »Ich will mir keine Hoffnungen machen«, sagt Linnéa. »Sonst tut es nur noch mehr weh.«
    Minoo nickt. Sie weiß genau, was Linnéa meint. Aber sie ist kein bisschen davon überzeugt, dass Linnéa recht hat.

51. Kapitel
    A
ls Linnéa sich ihrem Wohnblock nähert, ist sie so müde, dass sie fast im Gehen einschläft.
    Aber es ist eine angenehme Müdigkeit. Sie fühlt sich erleichtert. Erst jetzt wird ihr bewusst, wie belastend es war, ihre Gefühle für Vanessa geheim zu halten.
    Der Nebel hat Linnéas Haus zur Hälfte verschluckt, es scheint geradewegs aus den Wolken zu wachsen. Irgendwo in der Nähe wird gefeiert. Die Musik dröhnt in voller Lautstärke, hart und aggressiv. Sie hallt zwischen den Häuserwänden und wird immer deutlicher, je näher Linnéa ihrem eigenen Aufgang kommt. Sie kennt den Song sogar, Elias mochte ihn gerne.
    Als sie vor ihrer Haustür steht, hört sie, wie über ihr Glas zersplittert. Scherben regnen vom Himmel. Sie schafft es gerade noch, ihren Kopf mit den Armen zu schützen, als die größten Scherben direkt neben ihr auf dem Boden aufschlagen.
    Das müssen diese Idioten sein, derentwegen sie einen Anschiss von Diana bekommen hat.
    Linnéa reißt die Tür auf. Bässe wummern durchs Treppenhaus, als sie in den Aufzug steigt.
    Langsam fährt sie nach oben. In jedem Stockwerk wirft sie einen Blick aus dem Aufzugfenster, versucht herauszufinden, wo die Party steigt.
    Die Musik kommt immer näher. Die harten Rhythmen hämmern so laut, dass Linnéa das Gefühl hat, ihr eigenes Herz würde im Takt schlagen.
    Der Aufzug kämpft sich am sechsten Stock vorbei. Siebter. Als er den achten Stock erreicht, brüllt ihr die Musik entgegen. Und sie begreift, woher.
    Jemand ist bei ihr zu Hause.
    Sie hat nicht einmal Angst. Ihre Wut ist viel zu groß. Mit einem Ruck bleibt der Aufzug stehen und die automatische Entriegelung klickt. Linnéa schlägt die Tür auf und stürmt ins Treppenhaus.
    Der Lärm kommt eindeutig aus ihrer Wohnung. Sie drückt die Klinke nach unten, aber es ist abgeschlossen. Mit zitternden Händen angelt sie den Schlüssel aus ihrer Tasche und öffnet.
    Sie tritt in die Diele. Die Musik ist so laut, dass es ihr in den Ohren wehtut. Sie stolpert über leere Flaschen, riecht den Gestank von Alkohol, geht weiter ins Wohnzimmer.
    Das ganze Sofa ist zerfetzt, aus großen Schnitten quillt die gelbweiße Polsterung. Ihre Bilder sind von den Wänden gerissen, zerknüllt, zerrupft, ihre Lampen liegen umgeworfen auf dem Boden, aber sie leuchten noch. Im blutroten Lichtschein, vor dem eingeschlagenen Fenster steht Erik, einen Baseballschläger in der Hand.
    Erik.
    Glassplitter glitzern auf seinem schwarzen Pullover und er schaut ihr direkt ins Gesicht.
    Verdammte Schlampe.
    Der Hass in seinen Gedanken lähmt sie. Verwandelt ihre Wut in Angst.
    Sie bemerkt die zwei, nein, drei anderen, die aus dem Schlafzimmer und der Küche kommen. Kevin starrt sie ausdruckslos, fast schockiert an, und Robin und Rickard ziehen hastig ihre Sturmhauben über die Gesichter, aber sie hat sie schon erkannt, und die beiden wissen es. Ihre panischen Gedanken stürzen in Linnéas Kopf.
    Wo kommt die denn jetzt her?
    Das war’s. Geliefert, wir sind geliefert.
    Wir müssen das irgendwie regeln … Müssen das regeln …
    Wir hätten die Masken auflassen sollen, ich hätte Wache halten sollen, warum hört nie einer auf mich …
    Erik schließt die Hand fester um den Baseballschläger und grinst sie an. Kevins Entsetzen ist fast genauso offensichtlich wie Linnéas.
    Nein, nein, nein, jetzt dreht er endgültig durch …
    Rickard schreit etwas, aber Erik zieht die Sturmhaube über sein Gesicht und geht auf sie zu. Sie ist noch immer wie gelähmt – wie festgefroren –, obwohl die Panik in ihrem Körper brennt, und sie begegnet Robins Blick und sieht, wie er sich entscheidet und neben Erik aufschließt.
    Wir haben keine Wahl. Wir haben, verdammt noch mal, keine Wahl.
    Erik hebt den Baseballschläger und endlich, endlich, endlich dreht die Welt sich weiter, ihr Körper gehorcht ihr wieder.
    Linnéa stürzt aus der Wohnung, knallt die Tür hinter sich zu und dreht den Schlüssel um, der immer noch im Schloss steckt. Sie rast zur

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