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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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zieht die Hand zurück. Der letzte Ton der Klingelmelodie hallt durch das Haus. Das Türschloss klickt und die Klinke wird nach unten gedrückt.
    Lass es Wille sein, denkt sie. Lass es Wille sein.
    Er ist es. Wille starrt sie entgeistert an.
    »Nessa?«, sagt er. »Was zur Hölle machst du hier?«
    Er schaut sie an, er schaut Ida an.
    »Warte«, sagt Vanessa zu Ida und schiebt sich an Wille vorbei in die Diele.
    Sie kann nicht anders. Sie fällt ihm um den Hals. Er nimmt sie in den Arm und drückt sie an sich. Sein Körper ist warm. Lebendig. Sie hatte solche Angst, es könnte zu spät sein. Solche Angst, sie könnte nie wieder seine Nähe spüren.
    »Du kannst doch nicht einfach hier auftauchen«, flüstert er sanft. »Elin ist bei ihrer Mutter, aber sie hätte genauso gut zu Hause sein können.«
    Vanessa löst sich aus seiner Umarmung.
    »Ich muss dir etwas sagen, und es klingt vollkommen wahnsinnig«, sagt sie, »aber du musst mir glauben.«
    Er mustert sie besorgt.
    »Was ist los?«
    »Du musst mitkommen«, sagt sie. »Ich erkläre es dir unterwegs.«
    »Wovon redest du?«
    »Bitte. Komm einfach mit.«
    »Was soll das?«
    »Jemand ist hinter dir her und will Elias Malmgrens Tod rächen«, sagt sie. »Du musst hier weg.«
    »Was habe ich mit Elias zu tun?«, sagt Wille und klingt plötzlich abwehrend.
    »Du hast ihm Drogen verkauft!«
    »Seit wann interessiert es dich, wem ich was verkauft habe?«
    »Es geht nicht um mich«, sagt sie und muss sich daran hindern, ihn zu schütteln. »Die Typen, die hinter dir her sind, glauben, dass es deine Schuld ist, dass Elias sich umgebracht hat.«
    »Ist das hier irgendein kranker Witz? Was zur Hölle willst du eigentlich?«
    »Ich will dir das Leben retten, du verdammter Idiot!«, schreit sie. »Du musst hier verschwinden! Jetzt! Fahr zu deinem Onkel nach Stockholm oder mach diese verfluchte Reise nach Thailand – egal was, Hauptsache, weg!«
    »Darum geht es also?«, sagt Wille. »Ich soll Elin verlassen?«
    Er kapiert es nicht. Sie muss es ihm deutlicher machen.
    »Jonte ist tot!«
    Wille starrt sie an.
    »Linnéa war eben bei ihm. Sie wollte ihn warnen. Aber es war zu spät.«
    »Jetzt gehst du zu weit«, sagt Wille leise.
    »Ruf Lucky an«, sagt Vanessa. »Wenn du mir nicht glaubst, dann ruf Lucky an.«
    »Lass mich in Frieden.«
    Sie nimmt ihr Handy und wählt Luckys Nummer, reicht Wille das Telefon, als das Freizeichen kommt.
    »Ich gehe nicht, bevor du nicht mit ihm gesprochen hast.«
    Widerwillig nimmt Wille das Handy entgegen und hält es sich ans Ohr.
    Bitte, geh ran, denkt Vanessa. Bitte, bitte …
    Lucky meldet sich. Sogar Vanessa kann seine hysterische Stimme noch hören. Und sie sieht, wie sich der Zorn in Willes Gesicht in Panik verwandelt.
    Plötzlich stürmt Ida in die Diele. Wille lässt das Handy sinken.
    »Sie sind hier«, flüstert Ida, während gleichzeitig alle Lampen flackern und ausgehen.
    Es klickt, als sich sämtliche Geräte im Haus abschalten. Um sie herum wird es stockfinster.
    Vanessa spürt die Magie. Sie ist irgendwo im Garten. Und sie kommt näher.
    Eigentlich hat sie es satt wegzulaufen. Sie will Helena und Krister entgegentreten. Aber nicht, solange Wille hier ist.
    »Lass den Motor an«, flüstert Vanessa und Ida verschwindet durch die Tür.
    Irgendwo im Haus ist ein Kratzen zu hören. Ein metallisches Flüstern – wie von einer Tür, die aufgeschoben wird.
    Vanessa schnappt sich Willes Hand. Bis eben ist es ihr noch nie gelungen, sich gemeinsam mit jemand anderem unsichtbar zu machen, aber jetzt strömt die Magie genauso ungehindert durch Wille. Macht sie beide unsichtbar und unhörbar. Sie hofft, dass Wille nichts davon merkt.
    »Komm«, sagt sie und umklammert krampfhaft seine Hand, während sie sich durch die Dunkelheit vorwärtstasten.
    Sie darf ihn nicht loslassen. Darf ihn nicht sichtbar machen.
    Vanessa und Wille rennen Hals über Kopf zum Auto, stolpern beinahe übereinander.
    Sie werfen sich auf den Rücksitz und Vanessa lässt den Unsichtbarkeitsschutz fallen.
    »Fahr!«, schreit sie.
    Ida tritt das Gaspedal durch. Das Auto rast los. Vanessa wirft durch die Heckscheibe einen letzten Blick zum Haus.
    Die Lampen flackern, als der Strom zurückkommt. Und im Schein der Außenbeleuchtung sieht sie zwei Silhouetten im Garten stehen.
    Helena und Krister.

    Die Spechte sind zurück, hämmern in Minoos Kopf, während sie auf Gustafs Haus zugeht. Ein kalter Wind bläst vom Kanal über die Felder, zerzaust ihre Haare.
    Sie hat gerade

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