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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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dem so war, dann habe ich sie verloren.«
    Er schaut auf.
    »Apropos … Konntest du neue Erkenntnisse über deine Fähigkeiten gewinnen?«
    Du gehörst zu mir
.
    »Nein. Aber ich habe wieder von Max geträumt«, sagt Minoo.
    »Was ist in dem Traum passiert?«
    Minoo denkt an ihre Eltern im Bett. Es hat sich so echt angefühlt. Sie will nicht darüber reden.
    »Das Übliche«, sagt sie. »Ich habe den Kampf verloren. Er sagte, dass wir zusammengehören und dass meine Kräfte nicht gut sind.«
    »Deine Kräfte sind für sich genommen natürlich nicht gut«, sagt Nicolaus geduldig. »Genauso wenig wie Anna-Karins. Oder Linnéas. Oder Vanessas oder Idas. Entscheidend ist allein, wie ihr sie einsetzt.«
    »Aber meine Kräfte sind anders als ihre«, sagt Minoo. »Ich habe kein Element. Meine Magie sieht aus wie schwarzer Rauch, genau wie Max’ Dämonenmagie, außerdem war ich die Einzige, die sie sehen konnte. Ich verstehe einfach nicht, wie ich mit der Fähigkeit, Seelen aufzusaugen und im Gedächtnis anderer herumzuwühlen, jemals etwas Gutes bewirken soll. Erst recht nicht, nachdem Max gesagt hat, die Dämonen hätten einen Plan für mich.«
    »Das haben die Dämonen ihm erzählt, ja«, sagt Nicolaus. »Aber vielleicht ist das nicht die Wahrheit. Es sind immerhin Dämonen. Hast du in Max’ Bewusstsein etwas Genaueres über diesen angeblichen Plan erfahren?«
    »Nein, aber ich habe ja nicht alle seine Erinnerungen gesehen. Vielleicht, wenn ich danach gesucht hätte …«
    »Genau!«, sagt Nicolaus. »Du musst deine Kräfte erforschen, erst dann kannst du sie konstruktiv einsetzen.«
    »Nein«, sagt Minoo entschlossen, denn sie weiß schon, was Nicolaus als Nächstes sagen wird.
    »Minoo«, sagt er bittend. »Ich weiß, dass meine Erinnerungen irgendwo sind, aber ich komme nicht an sie heran. Du könntest mir helfen, die Nebelschleier des Vergessens zu lüften.«
    »Damit du auch ins Koma fällst?«
    »Du hast das Band zwischen Max und den Dämonen gebrochen, ich denke vielmehr, dass das die Ursache …«
    »Ich werde auf keinen Fall mit deinem Leben experimentieren«, unterbricht ihn Minoo.
    Nicolaus seufzt schwer. Sie haben diese Diskussion den Sommer über mehrmals geführt, und Minoo ahnt, dass es sie beide gleichermaßen frustriert.
    »Ich habe über etwas nachgedacht«, sagt sie, um das Thema zu wechseln. »Wieso erzählt dir die Katze nicht, was an dem Grab so wichtig ist? Sie ist doch dein Familiaris. Und wieso weiß sie eigentlich Sachen über dich, die du selbst nicht weißt? Ich meine, erst das Schließfach und jetzt das Grab.«
    »Ich wünschte, ich könnte es mir erklären«, sagt Nicolaus und fährt sich mit den Fingern durch die Haare. »Versteh mich nicht falsch. Ich denke auch, dass der Grabstein von Bedeutung ist. Sonst hätte die Katze Linnéa nicht dorthin geführt. Aber in geweihter Erde herumzugraben …«
    Er bricht ab und senkt die Stimme.
    »Ich weiß nicht, was sich in diesem Grab verbirgt. Aber versprich mir, dass ihr es nicht anrührt.
Versprich
es mir.«
    Es ist unmöglich für Minoo, das Wort auszusprechen, das nötig wäre, um ihn anzulügen. Stattdessen nickt sie hastig und verschwindet eilig nach draußen in den Flur.

    Als Minoo in die Eingangshalle zurückkommt, sieht sie Linnéa vor dem Schwarzen Brett stehen und das GEMEINSCHAFT -Plakat betrachten. Sie trägt ein schwarzes Kleid mit Puffärmeln und um den Hals eine lange Kette, die an Stacheldraht erinnert.
    Minoo geht zu ihr und schaut über ihre Schulter auf das Bild.
    »Hast du davon schon gehört?«, fragt Minoo.
    »Nein, aber ›Positives Engelsfors‹ klingt wirklich nach Helena«, sagt Linnéa und zeigt mit einem knallgrünen Fingernagel auf das Bild von Elias’ Mutter. »So was hat sie immer gesagt. ›Raff dich auf.‹ ›Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere.‹ ›Sieh es von der Sonnenseite.‹ Menschen mit echten Problemen haben sie ganz nervös gemacht.«
    »So wie Elias?«, fragt Minoo vorsichtig.
    Linnéa nickt.
    »So wie Elias.«
    »Komisch, dass sie Pastorin geworden ist«, sagt Minoo.
    »Ich weiß nicht, ob es dir schon aufgefallen ist, aber Menschen sind generell verdammt komisch«, sagt Linnéa.
    Adriana Lopez kommt die Treppe hinunter, läuft hastig an ihnen vorbei und eilt weiter zur Aula, wo sie die neuen Schüler willkommen heißen muss. Sie sieht wieder aus wie ihr übliches kühles Ich.
    »Am Samstag treffen wir uns im Vergnügungspark, um die Lektionen wieder aufzunehmen«, sagt

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