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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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ohne zu wissen, wonach.
    Aber das erwähnt sie nicht. Stattdessen erzählt sie ihm von den vielen Frühlingsboten, die sie im Wald entdeckt hat. Und er lächelt.
    »Wie geht es Mia?«, fragt er dann. »Sie hat mich schon lange nicht mehr besucht.«
    Ein schwerer Druck legt sich auf Anna-Karins Brust. Sie würde lieber nicht über ihre Mutter reden.
    »Wie immer«, sagt Anna-Karin. »Man könnte auch sagen, sie ändert sich nicht.«
    »Denkst du denn, sie könnte sich ändern?«
    »Ich weiß nicht. Manchmal. Meistens, wenn ich nicht mit ihr zusammen bin. Wenn ich durch den Wald gehe, dann denke ich, dass ich sie auf einen Spaziergang mitnehmen sollte. Damit sie sieht, wie schön es sein kann. Aber dann komme ich nach Hause und sie sitzt nur da. Dann weiß ich, dass es sinnlos wäre, auch nur zu fragen«, sagt Anna-Karin. »Glaubst du, sie könnte sich ändern?«
    »Ich weiß es auch nicht«, sagt Großvater. »Sie müsste es wohl selbst wollen. Und den Mut haben, um Hilfe zu bitten.«
    Anna-Karin nickt.
    »Ich frage mich, ob du den Mut hast«, sagt Großvater.
    Er setzt seine Lesebrille ab und sieht sie durchdringend an.
    »Was meinst du?«, fragt Anna-Karin.
    »Um Hilfe zu bitten.«
    »Ich habe doch dich, Großvater.«
    »Das stimmt. Solange ich noch da bin. Aber ich glaube, dass du mehr brauchst als nur das. Deiner Mutter kannst du vielleicht nicht helfen, aber dir selbst. Du musst nicht die ganze Last alleine tragen.«
    »Du meinst … ich sollte mit jemandem reden?«
    Großvater nickt.
    »Ich liebe Mia«, sagt er. »Und ich habe oft darüber nachgedacht, was ich falsch gemacht habe, welche Schuld ich an der ganzen Sache trage. Dir muss es nicht genauso ergehen, Anna-Karin. Du bist nicht wie sie. Und es ist auch nicht deine Aufgabe, sie zu retten.«
    Mit einem Mal wird Anna-Karin bewusst, dass sie die ganze Zeit genauso gedacht hat wie ihre Mutter. Dass sie ganz einfach so
ist
. Dass man den Schmerz sein Leben lang mit sich herumschleppt, dass man sich nie von ihm befreien kann.
    Aber vielleicht stimmt das gar nicht.
    Sie schaut Großvater an.
    Sag Adieu, solange du kannst
, sagte Mona zu ihr.
Noch ist Zeit. Nutze sie.
    »Ich hab dich lieb, Großvater«, sagt sie.
    »Ich dich auch, Spätzchen.«
    Anna-Karin steht auf.
    »Ich muss jetzt gehen. Aber morgen komme ich wieder.«
    »Ich hoffe, es wird eine schöne Beerdigung«, sagt Großvater. »Ich werde an euch alle denken.«

    Minoo hatte das schwarze Kleid seit Rebeckas Beerdigung nicht mehr an. Und sie hofft, dass sie es nie, nie mehr brauchen wird.
    Sie zieht den Reißverschluss am Rücken hoch, dann lässt sie sich aufs Bett sinken und zieht die Schublade ihres Nachttischs auf. Nimmt das Buch der Muster heraus. Fährt mit den Fingern über den Ledereinband, über die ausgestanzten Zirkel auf der Vorderseite.
    Die Beschützer haben wieder angefangen, durch das Buch mit ihr zu sprechen. Nur mit ihr, mit keiner der anderen Auserwählten.
    Sie haben ihr erklärt, dass Olivias magische Morde dazu führten, dass die Apokalypse sich schneller nähert, als sie erwartet haben. Wäre es Olivia gelungen, alle zu opfern, die sich in der Turnhalle versammelt hatten, wäre der Weltuntergang gekommen.
    Jetzt haben sie Zeit gewonnen. Die Frage ist nur, wie viel. Und auch, was der nächste Schritt im Plan der Dämonen ist.
    Minoo öffnet das Buch und lässt den schwarzen Rauch fließen, während sie vorwärtsblättert.
    Wieder stellt sie die Frage. Die Frage, die ihr keine Ruhe lässt, die Frage, die sie nachts am Schlafen hindert.
    Wäre ich nicht zu Adriana gegangen, hätte ich Ida dann retten können?
    Die Zeichen auf den Seiten erzittern, aber die Beschützer schweigen.
    Minoo schließt das Buch.
    Vielleicht gibt es keine Antwort.

    Minoo geht nach unten. Mama und Papa schauen hoch, als sie in die Küche kommt. Sie sitzen am Tisch, trinken Kaffee und lesen Zeitung. Alles ist ganz genau wie früher. Wenn man davon absieht, dass ihre Mutter in ein paar Tagen wieder nach Stockholm zurückfahren wird.
    Mama steht auf, kommt auf sie zu und nimmt sie in den Arm.
    »Bist du sicher, dass wir dich nicht begleiten sollen?«, fragt sie.
    Minoo nickt. Auf dieser Beerdigung ist sie wenigstens nicht alleine. Die anderen Auserwählten werden auch da sein. Und Gustaf ist auf dem Weg zu ihr.
    »Aber ich bin froh, dass du da bist, wenn ich nach Hause komme«, sagt Minoo und Mama streicht ihr über die Haare.
    Sie ist sofort gekommen, als sie vom Brand bei den
Engelsfors Nachrichten
erfuhr. Sie

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