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Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition)

Titel: Feuer (Engelsfors-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mats Strandberg
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dass jemand gekommen ist. In dem kalten Licht, das durch das Fenster fällt, sieht er noch blasser aus als sonst.
    »Hier ist es passiert, oder?«, fragt er.
    Linnéa antwortet nicht. Sie fragt sich, ob er ihren Versuch, das Buch zu lesen, auf magische Weise mitbekommen hat.
    »Es ist so tragisch, das Elias nie erfahren hat, warum er gestorben ist«, sagt Viktor nachdenklich. »Oder wer er war.«
    »Er wusste, wer er war.«
    »Du weiß, was ich meine«, sagt Viktor. »Elias gehörte zu den Auserwählten …«
    »Sag nicht seinen Namen«, unterbricht sie ihn. »Du hast kein Recht dazu.«
    »Du solltest vielleicht deine Einstellung überdenken«, sagt er ruhig.
    »Du solltest vielleicht Mitglied der gelben Truppe werden.«
    »Da würde ich kaum reinpassen. Mein Weltbild ist ein bisschen realistischer. Ich glaube, das haben wir gemeinsam, du und ich.«
    »Ich glaube nicht, dass ›du‹, ›ich‹ und ›gemeinsam‹ in einem Satz existieren können«, sagt Linnéa.
    Viktor sieht sie mit seinen dunkelblauen Augen durchdringend an.
    »Ich bin adoptiert«, sagt er. »Meine Mutter war heroinabhängig und starb an einer Überdosis, als ich sieben war. Niemand weiß, wer mein biologischer Vater ist. Ich habe in fünf verschiedenen Kinderheimen gelebt, bevor Alexander mich gefunden hat.«
    Linnéa mustert Viktor. Sie ist überzeugt davon, dass er lügt, sie manipulieren will.
    Sie streckt einen Fühler aus, aber er ist ihr einen Schritt voraus.
    Linnéa. Du weißt, dass das hier unter Magie fällt, oder nicht?
    Ein winziges Lächeln umspielt Viktors Mundwinkel.
    »Aber ich verrate dich nicht. Versprochen«, sagt er. »Dieses Mal.«

32. Kapitel
    D
ie kleine Messingglocke klingelt, als Vanessa die Tür zur Kristallgrotte hinter sich zuzieht. Das Geschäft ist proppenvoll, und Mona Mondlicht steht genervt hinter der Kasse, während Kerstin Stålnacke in ihrem Portemonnaie kramt.
    »Du bist spät dran«, sagt Mona, als sie Vanessa entdeckt. »Ich schließe gleich.«
    »Sie haben nur gesagt, dass ich heute kommen soll. Aber nicht, wann.«
    Mona kneift die Augen zu und seufzt.
    »Einen Moment bitte«, sagt sie zu Kerstin, die nickt und weiter Münze für Münze auf die Theke zählt.
    Mona hebt einen Karton vom Boden auf und geht zu Vanessa.
    »Habe ich dir nicht gesagt, du sollst dir was Hübsches anziehen?«, zischt sie.
    Vanessas Blick fällt auf Monas Jeansrock in babyrosa und den grün glitzernden Pullover mit Einhornstickerei aus Goldfäden, aber sie sagt lieber nichts. Sie brauchen Monas Hilfe.
    »Nimm den hier«, sagt Mona und drückt Vanessa den Karton in die Arme.
    Er ist überraschend schwer, und Vanessas Handtasche rutscht ihr von der Schulter in die Armbeuge, sodass ihr fast alles aus der Hand fällt.
    »Was soll ich damit machen?«
    »Auspacken natürlich. Die Sachen kommen in das Regal neben den Engeln.«
    Mona geht zur Kasse zurück. Die Sporen an ihren Cowboystiefeln klirren.
    Vanessa beißt die Zähne zusammen. Sie trägt die Kiste weg, stellt sie auf den Boden und reißt das braune Paketband ab.
    Der Karton ist voll mit runden Spiegeln in kitschigen achteckigen Messingrahmen. Das Spiegelglas ist entweder nach innen oder nach außen gewölbt.
    Vanessa wirft einen Blick auf die Engel, während sie anfängt einzuräumen. Der Porzellanengel mit der Harfe, über den Linnéa vor einem Jahr so gelacht hat, ist immer noch da.
    Ist der nicht so hässlich, dass er schon wieder großartig ist?
    Bei dem Gedanken daran muss Vanessa lächeln.
    Kaum hat die letzte Kundin den Laden verlassen, schließt Mona die Tür und stößt einen lang gezogenen Seufzer aus.
    »Was für ein Pack«, sagt sie und steckt sich eine Zigarette an. »Ich brauche Ferien, sonst weiß ich bald nicht mehr, was ich tue.«
    »Sie haben doch gerade erst gefühlte hundert Jahre frei gehabt«, sagt Vanessa und stellt drei Spiegel in eine Reihe.
    »Frei?«, schnaubt Mona und geht zur Kasse zurück. »Davon kann ich nur träumen. Seit ich gehört habe, dass der Rat in die Stadt kommt, habe ich geschuftet wie ein Tier, um die Schutzmagie hier zu verstärken. Und eins kann ich dir sagen, bei dieser Hitze mein ganzes Speziallager heimlich wegzuschaffen, war kein Vergnügen.«
    Mona bläst eine große Rauchwolke in die Luft und knurrt irgendwas von verfluchter Bevormundung.
    »Woher wussten Sie, dass der Rat kommen würde?«, fragt Vanessa.
    »Jetzt leg einen Zahn zu«, sagt Mona nur. »Ich will hier irgendwann noch mal rauskommen.«
    »Darf ich vielleicht

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