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Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns

Titel: Feuer im Kopf - meine Zeit des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susannah Calahan
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eigenständig gewesen. Damals wussten wir es noch nicht, aber auch dies waren komplexe partielle Anfälle, eine subtilere Anfallsform, die diese wiederholten Mundbewegungen und das vernebelte Bewusstsein zur Folge haben. Den Tag über, ja sogar stündlich wurde es schlimmer, aber niemand wusste, was man tun könnte.
    Am 21. März um 3.38 Uhr schlief Stephen im Obergeschoss (schnarchend) ein und ich schrieb weiter in meinem Computer-Tagebuch:
    Okay, es gibt keinen Ort, wo du anfangen könntest, aber du musst, okay? Und fang nicht an mit »Wow, ich habe es nicht der Rechtschreibprüfung unterzogen.«
    Ich hatte das Verlangen, Stephen wie ein Baby zu behandeln, anstatt mich von ihm wie ein Baby behandeln zu lassen. Ich habe meinen Eltern viel zu lange erlaubt, mich wie ein Baby zu behandeln.
    du hast einen bemutternden Instinkt (du hast ihn im Arm gehalten). du hast gefühlt, dass sich dein Geist entwirrt, wenn du um ihn bist.
    du hast dein Telefon gefunden und dich erinnert.
    mit meinem Vater zu sprechen, gibt mir mehr das Gefühl, dabei zu sein. meine Mutter verhätschelt mich zu viel, weil sie sich die Schuld daran gibt, wie ich bin. Das sollte sie aber nicht. Sie war immer eine großartige Mutter. Und das sollte sie wissen.
    wer kümmert sich einen Scheißdreck darum, was irgendjemand über mich denkt. ich werde
    Stephen: Er hält dich geistig gesund. Er ist auch sehr schlau. Lass nicht zu, wie ärmlich er dich hereinlegt, okay? Du hast diese Kreuzwege wegen ihm bekommen und dafür solltest du immer dankbar. Also sei nett zu ihm.
    Wenn ich diese Einträge heute lese, ist es, als würde ich in den Bewusstseinsstrom einer Fremden blicken. Ich erkenne die Person auf der anderen Seite des Bildschirms nicht als mich. Auch wenn diese Person eindringlich versucht, einen tief verborgenen, dunklen Teil ihres Selbst in ihrem Schreiben mitzuteilen, bleibt sie sogar mir unverständlich.
    5 Ein gegrilltes Sandwich mit Rindfleisch, Schweizer Käse, Sauerkraut und einem Dressing (Anm. d. Red.)

Kapitel 12
Die List
    A m Samstagmorgen versuchte meine Mutter, mich dazu zu bewegen, für ein EEG wieder zu Dr. Bailey zu fahren. Ich hatte alleine in der letzten Woche zwei erkennbare Krampfanfälle gehabt und eine wachsende Anzahl besorgniserregender Symptome gezeigt, und meine Familie brauchte Antworten darauf.
    »Bestimmt nicht«, meckerte ich und stampfte mit dem Fuß auf wie eine Zweijährige. »Mir geht es gut. Ich brauche das nicht.«
    Allen ging hinaus, um den Wagen anzulassen, während Stephen und meine Mutter mich dringend baten mitzukommen.
    »Nee. Das geht gar nicht. Nee«, entgegnete ich.
    »Wir müssen hinfahren. Bitte, komme einfach mit«, bat meine Mutter.
    »Lass mich einen Moment mit ihr sprechen«, sagte Stephen zu meiner Mutter und ging mit mir aus dem Zimmer. »Deine Mama versucht nur, dir zu helfen, und du machst sie sehr traurig. Kommst du jetzt bitte mit?«
    Ich dachte kurz darüber nach. Ich liebte meine Mama. Gut. Ja. Ich würde mitfahren. Dann, einen Augenblick später – nein! Ich konnte unmöglich das Haus verlassen. Nach einer weiteren halben Stunde Überzeugungsarbeit stieg ich schließlich ein und setzte mich neben Stephen auf die Rückbank. Als wir aus unserer Zufahrt auf die Straße hinausfuhren, fing Allen an zu sprechen. Ich konnte ihn genau hören, obgleich er die Lippen nicht bewegte.
    Du bist eine Schlampe. Ich denke, Stephen sollte das wissen.
    Mein gesamter Körper schüttelte sich vor Wut und ich beugte mich drohend zum Fahrersitz vor. »Was hast du gesagt?«
    »Nichts«, antwortete Allen, der zugleich überrascht und erschöpft klang.
    Das brachte das Fass zum Überlaufen. Ich öffnete rasch meinen Sicherheitsgurt, stieß die Türe auf und wollte kopfüber aus dem Auto springen. Stephen packte mich bei meinem Sprungversuch hinten am Shirt und rettete mich davor, mich aus dem Wagen zu stürzen. Allen legte eine Vollbremsung hin.
    »Susannah, was zum Teufel machst du?«, schrie meine Mutter.
    »Susannah«, sagte Stephen, ohne die Stimme zu heben, ein Tonfall, in dem ich ihn noch nie hatte sprechen gehört. »Das ist nicht in Ordnung.«
    Wieder gehorsam, schloss ich die Tür und verschränkte meine Arme. Als ich jedoch das Klick der Kindersicherung hörte, wurde ich wieder in Panik versetzt. Ich warf mich gegen die verriegelte Tür und schrie ohne Unterlass: »Lasst mich raus! Lasst mich raus!«, bis ich zu erschöpft war, um noch schreien zu können. Ich lehnte meinen Kopf an Stephens Schulter und

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