Feuer in eisblauen Augen
abstellen, bevor sie ihr aus der Hand fielen.
Aber Mark reagierte schneller. Er sah seine günstige Gelegenheit und glitt mit den Händen unter ihr Sweatshirt. Da Annie die Teller immer noch hielt, konnte sie ihn nicht daran hindern. “Was meinst du, ob Emily schon schläft?”, fragte er mit sanfter Stimme.
“Das wage ich zu bezweifeln. Es ist schließlich erst Viertel vor sieben”, antwortete sie und atmete heftig.
Mark streichelte ihre Brüste so intensiv, dass ihre Brustspitzen prickelten. Mit seinen Berührungen verflüchtigten sich alle vernünftigen Gedanken aus ihrem Kopf. Sie sollte Mark an seinem Tun hindern. Aber sie konnte sich kaum an die Gründe erinnern.
“Ich kann mein Büro abschließen”, flüsterte Mark ihr soeben ins Ohr.
Hoffentlich hörte er endlich auf, so verführerisch in ihr Ohr zu flüstern! Es genügte, um in ihr ein so heftiges Begehren zu wecken, dass sie glaubte, den Verstand zu verlieren. In seinem Büro könnten sie auch eine Menge Spaß haben, dachte Annie. Aber sie nahm sich zusammen, um sich das nicht zu deutlich auszumalen.
“Wir sollten zuerst das Geschirr spülen”, sagte sie mit leicht zittriger Stimme.
“Seit wann bist du denn so pflichtbewusst?”, neckte Mark sie.
“Und seit wann bist du so nachlässig?”, fragte Annie lachend zurück.
“Du musst mich angesteckt haben”, entgegnete er gut gelaunt.
Er hatte begonnen, Annies Brustspitzen mit den Fingern zu reiben. Sie stöhnte vor Wonne, als Hitze sich in ihr ausbreitete. Inzwischen hatte sie es geschafft, die Teller abzustellen. Entschlossen zog sie seine Hände weg und drückte ihm ein Spültuch in die Hand. “Hier, nimm das und tu lieber etwas Nützliches.”
Lächelnd gab er nach. Er stellte das Wasser an und tat ein paar Tropfen Spülmittel hinein. Während sich das Becken füllte, sagte Mark unvermittelt: “Ich wollte sowieso mit dir reden.”
“Ist das wahr?”, fragte Annie überrascht. Denn bisher hatte sie selbst immer diese Worte benutzt, wenn sie eine Beziehung beenden wollte. Würde Mark ihr jetzt schon sagen, dass ihre Affäre beendet sei, nach nur einer wunderbaren Nacht?
“Also, Annie, ich fahre jeden Sommer zwei Wochen mit Emily in die Ferien. Dieses Jahr habe ich noch nicht gebucht, aber es wird langsam Zeit. Ich wollte dich fragen, ob du nicht Lust hättest, mit uns zu kommen.”
Annie fühlte sich wie ein Luftballon, aus dem langsam die Luft entwich. Konzentriert starrte sie auf den Teller, den sie abtrocknete. “Bea wird doch bald zurück sein”, entgegnete sie.
“Ich möchte dich nicht als Emilys Nanny mitnehmen, sondern als Freundin.”
“Wie meinst du das?”, hakte Annie nach.
“Wenn du so weitermachst, hast du bald die Glasur vom Teller abgerieben”, bemerkte Mark.
Erst jetzt fiel es Annie auf, dass sie immer noch mit heftigen Bewegungen denselben Teller abtrocknete. Behutsam stellte sie ihn auf die Anrichte. Sie warf einen Seitenblick auf Mark. Er sah sie so aufrichtig und zärtlich an, dass sie panische Angst bekam.
“Ja, als Freundin. Aber nicht als Emilys, sondern als meine.”
Das Wort ‘Freundin’ hatte für Annie etwas absolut Bedrohliches. Es hieß, nicht mehr flexibel zu sein, auf einer Schiene bis zum Ende des Lebens weiterzufahren und sich um Versicherungen und Pensionskassen zu kümmern. Der Gedanke war für Annie beängstigend, obgleich sie zugeben musste, dass etwas daran sie auch reizte. Sie könnten tun, als wären sie eine richtige kleine Familie. Am Tag würden sie die Natur genießen, aktiv sein, schwimmen, angeln, reiten. In der Nacht würden sie und Mark …
“Wo würde ich schlafen?”
“Bei mir, in meinem Bett.”
“Aber was soll Emily denken?”
“Sie liebt dich, Annie. Sie wird sich nichts dabei denken. Diese zwei Wochen sind eine Chance für uns. Und ich spreche nur von zwei Wochen, Annie, nicht von immer”.
Der Mann hatte ja keine Ahnung. Zwei Wochen waren für Annie schon so etwas wie immer und ewig. Sie wich vor Schreck zurück. Denn diese Worte waren furchterregend. Beim bloßen Hören fiel ihr die alte Trauformel ein. Allein mit Mark würde sie wohl mitfahren. Aber Emily war schon viel zu anhänglich geworden. Es war nicht fair, in dem Kind Erwartungen zu wecken, die sie niemals erfüllen könnte.
Zögernd schüttelte sie den Kopf. Sie musste jetzt stark sein, um die richtige Entscheidung treffen zu können. “Ich habe meine Ferien schon fest geplant. Ich fliege doch nach Asien”, antwortete sie leise.
“Ja, das
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