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Feuer in eisblauen Augen

Feuer in eisblauen Augen

Titel: Feuer in eisblauen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Warren
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ihn die Erkenntnis, dass auch Annie ihn liebte. Ihre klaren Augen hatten ihm die Wahrheit verraten.
    In diesem kurzen Moment, dort oben auf der Bühne erkannte Mark auch, wie wenig sensibel er sich Annie gegenüber verhalten hatte. Sie hatte ihm so viel aus ihrem Leben erzählt. Lag es nicht auf der Hand, dass sie eine wahnsinnige Angst vor Beziehungen hatte? Anstatt sie langsam zu gewinnen und ihr Vertrauen zu erwerben, hatte er versucht, sein Glück zu erzwingen.
    Vielleicht hatte er doch noch eine Chance, sodass sie ihren Entschluss rückgängig machte.
    “Annie”, flüsterte er mit bewegter Stimme.
    Sie öffnete die Lippen, als wolle sie ihm antworten. Verwirrt sah sie sich um, als wisse sie im Moment nicht, wo sie war. Dann holte sie tief Luft, hob ihre Hände hoch und ließ bunte Bänder über ihn flattern. “Wie heißen Sie?”, fragte Annie.
    “Mark”, antwortete er artig.
    “Hi, Mark, ich glaube, Sie sind genau der richtige Mann für diese Aufgabe. Würden Sie bitte für mich Ihre Muskeln spielen lassen?”
    “Was?”, fragte er irritiert.
    “Das ist doch ganz einfach, ich werde es Ihnen vormachen.” Während sie sprach, drehte sie sich zum Publikum um und schüttelte den Kopf, um auszudrücken, wie begriffsstutzig dieser Mann war. Dann nahm Annie die klassische Pose ein.
    “Ich werde dir den Hals umdrehen, Annie”, flüsterte Mark und starrte ihr unverwandt in die Augen. Aber er nahm doch die Pose ein und übertrieb sogar noch. Dabei zeigte er seine starken Muskeln.
    “Sie sind genau richtig für die Aufgabe, die ich im Sinn habe. Sagen Sie, kennen Sie die Geschichte von Samson und Dalila, Sir?”
    Mark nickte und blickte Annie weiter an.
    “Samson war ein sehr starker Mann, leider verliebte er sich in die falsche Frau. Als die nämlich herausfand, dass seine Stärke in seinen langen Haaren steckte, schnitt sie ihm die einfach ab. So Leute, jetzt werden wir bei unserem Samson hier noch ein wenig nachhelfen und seine Haarpracht vergrößern.” Annie hatte ihren Koffer rasch geöffnet und während sie sprach, einige Requisiten herausgezogen, unter anderem eine Riesenschere.
    Es fiel Mark auf, wie sehr Annie diesen Spaß genoss. Wenn er diese Frau nicht lieben würde, bekäme sie nach der Show viel Ärger mit ihm. Während Mark träumte, was er zur Strafe alles mit Annie anstellen könnte, verlängerte sie in Windeseile seine Haare mit falschen Haarsträhnen, die sie mit blassroten Bändchen befestigte.
    Die Zuschauer hatten viel Vergnügen daran, Mark weniger.
    Er dachte intensiv darüber nach, wie er Annie umstimmen konnte. Es musste ihm einfach gelingen, die Frau aufzuhalten, nach der er sich so sehnte. Sie drei würden eine wunderbare Familie sein. Hatten Annies Augen ihm vorhin nicht verraten, dass sie ihn innig liebte? Instinktiv wusste er, dass sie sich genau so nach einer Familie sehnte wie er. Heute Abend würde er Annie behutsam an den Gedanken gewöhnen, mit ihm und Emily zusammenzubleiben.
    Während seine Gedanken noch bei dem schönen Bild verweilten, hörte er plötzlich ein helles Bellen, und eine böse Ahnung erfasste ihn. Schnell sah er in die Richtung, wo er Emily mit Kitsu zurückgelassen hatte. Emily hatte Kitsu an der Leine, als der losraste und das Mädchen mitriss.
    “Lass die Leine los”, schrie Mark über die Köpfe der Menge hinweg. Emily drehte sich um, er sah Entsetzen und Angst auf ihrem Gesicht, sie hielt den Hund aber weiter fest. Und schon war sie in der Menschenmenge verschwunden. Mit einem Satz sprang Mark von der Bühne und rannte hinter Emily her, in seinen Haaren flatterten rote Bänder im Wind.

13. KAPITEL
    Eine Sekunde lang war Annie nur entsetzt. Dann fasste sie sich und nahm das Mikrofon: “Tut mir leid, Leute, wir haben Probleme in der Familie, die Show ist vorüber.” Sie nahm ihren Koffer, warf alles schnell hinein und lief zu dem Campingwagen, in dem sie sich umziehen konnte. Noch im Laufen riss sie sich die Perücke vom Kopf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Sie hatte Angst, Angst um Emily.
    Obwohl Mark sich ganz auf die Suche nach Emily konzentrierte, hörte er doch, was Annie gerade über das Mikro erklärt hatte. Sie hatte Emilys Verschwinden ein Familienproblem genannt. Ob ihr überhaupt bewusst war, was sie da gesagt hatte? Jedenfalls würde er sie beim Abendessen daran erinnern.
    Mark bahnte sich einen Weg durch die Menge und murmelte Entschuldigungen, denn er stieß dauernd Menschen an. Er fragte sich, wie es möglich war, dass Kitsu

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