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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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später katapultierte Crawford sich selbst aus der unmittelbaren Untersuchung, indem er Lincoln am Kragen packte und vom Stuhl hochriss. »Antworte mir endlich.«
    Abbott betrat den Raum. »Special Agent Crawford, ein Anruf für Sie.«
    »Jetzt nicht. Ich rufe zurück.«
    Abbott schüttelte den Kopf. »Dieses Gespräch müssen Sie annehmen. Kommen Sie bitte.«
    Crawford versetzte Lincoln angewidert einen Stoß. »Passen Sie bloß auf! Ich komme wieder«, sagte er wütend, dann folgte er Abbott hinaus. »Was zum Teufel sollte das?«, fauchte er aufgebracht. »Wie können Sie es wagen? Ich hatte ihn fast kleingekriegt!«
    »Und genau das wollen wir nicht. Er ist ein Zeuge.«
    »Er wird wegen eines Verbrechens am Staat festgehalten«, sagte Crawford und baute sich vor Abbott auf. »Wollen Sie ihm Milch und Kekse servieren? Was für eine Abteilung leiten Sie hier eigentlich?«
    »Eine erfolgreiche«, erwiderte Abbott ruhig, ohne zurückzuweichen. »Und jetzt werden wir ihn verhören, indem wir dem Rat unserer Psychologin folgen.«
    Crawfords Miene sprach von unverhüllter Verachtung. »Und sie sagt, dass er irre ist und nicht verantwortlich gemacht werden kann«, spuckte er aus. »Na dann, viel Spaß. Versuchen Sie es auf die Schmusetour. Vielleicht können Sie ja ein Geständnis aus ihm
herauskitzeln.
«
    »Ein unter Druck abgepresstes Geständnis«, wandte Donahue ein, »wird ohnehin vor keinem Gericht für gültig erklärt werden. Jeder Verteidiger wird es in der Luft zerreißen. Das werden Sie sicherlich auch nicht wollen, Special Agent Crawford.«
    »Ich will nicht ihn zu fassen kriegen, sondern Moss«, sagte Crawford langsam und überdeutlich, als habe er es mit einem Haufen Minderbemittelter zu tun.
    »Dann sollten wir Lincoln etwas beruhigen«, sagte Kane. »Liv, willst du es versuchen?«
    »Wir haben es doch beide schon versucht, als wir mit ihm herkamen«, gab Olivia zurück. »Bisher scheint er nur David zuhören zu wollen.«
    »Diesem Feuerwehrmann?«, fragte Crawford und verengte die Augen. »Was hat Hunter ihm gesagt?«
    Olivia richtete ihren Blick auf Abbott und ignorierte Crawford absichtlich. »David hat sich mehrmals Moss’ Reden im Internet durchgelesen, nachdem er die Kugel gefunden hatte. Als die Polizisten vorhin Lincoln zu Boden gerungen hatten, hat David Moss wörtlich zitiert.«
    Abbotts zog überrascht die Brauen hoch. »Keine schlechte Gedächtnisleistung.«
    Wenn du wüsstest.
Olivia unterdrückte den Kommentar. »So sieht’s aus. Hunter glaubt, Lincoln könnte die Person gewesen sein, die die Website für Moss eingerichtet hat.«
    »Und wo ist Hunter jetzt?«, fragte Abbott.
    »Erstattet Anzeige«, antwortete Kane. »Sollen wir ihn herholen?«
    Ein Krachen aus dem Verhörraum ließ alle Köpfe herumfahren. Lincoln hatte sich so heftig in seinem Stuhl gewiegt, dass er umgestürzt war. Nun lag er auf dem Boden und bewegte sich weiter zu seinem Singsang:
»Valla Eam.«
    Abbott seufzte. »Holen Sie mir Hunter her. Schaden kann es ja nicht.«
    »Wir kommen vor Schulschluss nicht mehr in die Gehörlosenschule«, sagte Kane, »aber ich möchte noch einmal mit Kenny reden. Ich hole Hunter her und rufe Oaks an, dass wir am Abend noch einmal zurückkommen.«
    »Val hat mir eine SMS geschickt, dass sie um drei Uhr einen weiteren Dolmetschertermin hat«, erklärte Olivia. »Dann sage ich ihr, dass wir uns gegen sieben Uhr in der Schule treffen, okay?«
    »Ich hole den Feuerwehrmann«, sagte Kane. »Tut nichts Aufregendes, bis ich wieder zurück bin.«

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15. Kapitel
    Dienstag, 21. September, 16.45 Uhr
    D avid stand am Fenster und betrachtete Lincoln, der sich auf seinem Stuhl vor und zurück wiegte. »Was soll ich tun?«
    »Geh rein und sprich mit ihm«, sagte Olivia. »So wie du es in der Hütte am See getan hast. Beruhige ihn. Dann komme ich dazu und versuche herauszufinden, ob er etwas über die beiden Brände weiß. Anschließend würden wir gern wissen, ob er eine Ahnung hat, wo Moss sich versteckt.«
    »Wie lange ist er schon schizophren?«, fragte David.
    »Was spielt das für eine Rolle?«, meldete sich Crawford zu Wort.
    David konnte ihn schon jetzt nicht leiden, aber das hier war nicht seine Angelegenheit.
    »Seit seinem einundzwanzigsten Lebensjahr«, sagte Donahue. »Das übliche Alter, in dem sich die Krankheit manifestiert.«
    »Und genau im richtigen Moment trifft er Moss«, sagte David. »Wahrscheinlich war er reif, von einem radikalen und charismatischen Anführer gepflückt zu

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