Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
Vom Netzwerk:
zumindest blaue Converse High-Tops getragen. Dennoch war er nicht der Junge, nach dem sie wirklich suchten. Sie suchten nach einem Dunkelhaarigen mit Schuhgröße 10.
    Aber Kenny wusste etwas, und die Polizei wollte heute Abend noch einmal mit ihm reden.
Ich muss ihn also vor ihnen finden.
Das Problem war, dass Kenny in dem Wohnheim einer verdammten Schule lebte.
Wie soll ich ihn da rausholen? Und wie soll ich mich mit ihm verständigen?
    Die Dolmetscherin war tot, aber er hätte ihr ohnehin nicht vertraut. Er würde Stift und Papier benutzen. Aber zunächst einmal musste er sich den Burschen erst schnappen.
    Er klappte das Handy der Frau auf und lächelte, als er die letzte Nachricht las, die darauf eingegangen war. Olivia Sutherland war etwas dazwischengekommen und sie wollte sich mit ihr um sieben wieder an der Schule treffen.
    Tut mir sehr leid,
gab er ein.
Ich kann nicht. Habe einen anderen Termin.
Nun würden die Bullen sich keine Gedanken machen, wenn sie nicht um sieben auftauchte. Dann suchte er die letzte SMS , die sie an ihre Söhne geschrieben hatte: Sie hatte sie daran erinnert, erst Hausaufgaben zu machen, bevor sie sich vor den Fernseher setzten.
Habe einen Termin heute Abend,
schrieb er.
Essen ist im Kühlschrank.
Er hatte keine Ahnung, ob das stimmte, aber sie hatte schon andere Nachrichten in dem Stil abgeschickt. Die Kinder waren im Teenageralter. Sie würden schon nicht verhungern.
    Nein, in den nächsten Stunden würde kein Mensch nach ihr suchen, vielleicht sogar bis zum nächsten Morgen nicht. In der Zwischenzeit musste er die Leiche der Frau beseitigen, denn wenn man sie fand, würde die Polizei daraus schließen, dass er etwas von dem Jungen wusste, und das wäre seiner Sache nicht förderlich. Er zerrte ihre Leiche zwischen die Bäume und rollte sie in die flache Grube, die er gegraben hatte, während sie noch unter Einfluss des Äthers benommen gewesen war. Er scharrte Erde und Laub über sie und fuhr davon.
    Dienstag, 21. September, 17.10 Uhr
    Als Olivia Abbotts Büro betrat, waren alle bereits um den Tisch versammelt, nur Special Agent Crawford stand am Fenster und starrte hinaus. Die Stimmung war angespannt, und Olivia war sich sicher, dass Crawford der Grund dafür war.
    »Okay«, sagte Abbott und ignorierte den Bundesagenten. »Wo stehen wir jetzt?«
    »Lincoln ist auf dem Weg in die Psychiatrie«, sagte Kane. »Wenn wir hier durch sind, können Liv und ich zum Blue Moon fahren und sein Alibi überprüfen. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass er diese Brände gelegt hat.«
    »Aber er hat uns trotzdem ein Stück weitergebracht«, sagte Barlow. Er nahm eine der beiden großen, geätzten Kugeln aus der Beweistüte und drehte sie so, dass der Nordpol zu sehen war. »
VE,
ins Glas gekratzt, aber so dünn, dass man die Buchstaben schnell übersehen kann, wenn man nicht weiß, dass sie da sind.
Valla Eam.
«
    Crawford drehte sich am Fenster langsam um. Sein Blick war ausdruckslos. »Was haben Sie gerade gesagt?«
    » VE «, wiederholte Barlow. »Am Pol eingekratzt. Wie Lincoln gesagt hat.«
    Alle Augenpaare waren auf Crawford gerichtet. Der Mann presste die Kiefer zusammen. »Wann hat der Verdächtige das gesagt?«
    »Nachdem Sie gegangen waren«, antwortete Barlow.
    In drei Schritten war der FBI -Mann am Tisch. »Geben Sie mir die Kugel.«
    Barlow zog sie weg. »Zeigen Sie mir Ihre, dann zeige ich Ihnen meine«, erwiderte er kühl.
    Nur mühsam beherrscht griff Crawford nach seiner Aktentasche und ließ sie geräuschvoll auf den Tisch krachen. »Mir gefällt Ihr Tonfall nicht, Sergeant.«
    »Das kümmert mich wenig«, gab Barlow gelassen zurück. »Sie haben Informationen zurückgehalten.«
    »Wir wollten keine Nachahmer, daher haben wir der Presse dieses Detail vorenthalten.« Crawford reichte ihnen die kleine Beweiskiste, die er ihnen am Morgen schon gezeigt hatte.
    »Wir sind nicht die Presse«, fauchte Barlow. »Wir ermitteln in drei Mordfällen. Sie hätten es uns sagen müssen, dann hätten wir heute Morgen schon Bescheid gewusst.«
    »Ich habe mir Ihre verdammte Kugel heute Morgen schon angesehen«, brachte Crawford gepresst hervor. »Ich wusste es schon.«
    Abbott zog die Braue hoch. »Wie … unerfreulich, Crawford.«
    Barlow schüttelte den Kopf, vermutlich, weil ihm die Worte fehlten. »Darf ich mal Ihre Lupe haben, Micki?«
    Micki reichte ihm das Gerät, das sie immer bei sich hatte, und Barlow nahm die kleinere Kugel aus dem Kästchen und untersuchte sie.

Weitere Kostenlose Bücher