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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Olivia. »Aber ich will über die Kugel sprechen.«
    »Mutter Erde«, murmelte Lincoln verträumt. »Verteidige sie.
Valla Eam.
«
    »Sie haben sie damals bei den Bränden zurückgelassen«, begann sie.
    »Ja. Gekennzeichnet.
Valla Eam.
«
    Olivia beugte sich vor. »Wie waren sie gekennzeichnet?«
    »Am Pol.«
    Sie zog leicht die Brauen zusammen. »Am Pol?«
    »Am Pol.
Valla Eam.
« Er begann zu singen, und Olivia legte den Kopf schief und beobachtete ihn eine Weile.
    »Okay. Haben Sie die große Glaskugel gekennzeichnet, die wir in dem Neubau gefunden haben?«
    Lincoln blinzelte und wirkte ehrlich überrascht. »Nein.«
    »Woher wussten Sie davon?«
    »Nachrichten.«
    »Wo waren Sie gestern Nacht?«
    »Blue Moon.« Er begann wieder zu singen, diesmal die Melodie des alten Songs.
    Ihr Blick wurde scharf. »In der Bar? An der Hennepin Avenue? Wann sind Sie gegangen?«
    »Dingdong! Letzte Runde!« Er rief wie ein Schaffner vor Abfahrt des Zugs.
    »Ich verstehe. Lincoln, woher wussten Sie, dass David die Kugel gefangen hatte?«
    »Von den Feuerwehrleuten. Aber der alte Mann hat gesagt, er wohnt nicht da im Haus.«
    »Und woher wussten Sie, dass Sie zur Hütte mussten?«
    »Das Mädchen hat’s mir gesagt. Das Baby hat gelächelt.«
    Die Mädchen in 2a. »Eine meiner Mieterinnen«, flüsterte David Olivia zu, und sie nickte.
    »Lincoln, wissen Sie denn, wo Preston Moss sich aufhält?«
    Tränen traten in seine Augen. »Er ist weg, aber sie ist geblieben. Immer da. Immer da.« Und wieder kniff er die Augen zu und begann sich zu wiegen.
    »Wer ist geblieben?«, fragte Olivia, aber Lincoln hatte sich bereits wieder in seine eigene Welt zurückgezogen.
    »Die Frau, die damals verbrannt ist. Sie ist immer in seinen Gedanken.«
    »Ich schätze, wir sind hier fertig«, murmelte Olivia. Die beiden kehrten in den Beobachtungsraum zurück, und David schloss die Tür. »Ich glaube nicht, dass er an den letzten Bränden beteiligt war«, sagte Olivia.
    David sah sich um. Crawford war tatsächlich nicht mehr anwesend. »Wo ist der Kerl vom FBI ?«
    »Er war ziemlich sauer, als Sie sagten, es täte Ihnen leid, dass er Lincoln angebrüllt hat«, antwortete Kane. »Also ist er davongerauscht. Was meinte er mit ›am Pol gekennzeichnet‹?«
    »Nord- und Südpol?«, sagte Barlow stirnrunzelnd. »In den Berichten, die ich über SPOT gelesen habe, wurde nie etwas davon erwähnt.«
    »Schauen wir doch mal nach, ob unsere Glaskugel eine Markierung hat«, sagte Abbott. »Was den Burschen angeht – ab in die Gefängnispsychiatrie. In einer Viertelstunde beginnt das Meeting. Wir sehen uns alle in meinem Büro. Mr. Hunter, ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.«
    »Gern geschehen.« Abbott und die anderen gingen, und er blieb mit Olivia allein zurück. Seit sie den Verhörraum verlassen hatten, musterte sie ihn mit seltsamer Miene. »Was ist?«, fragte er.
    »Was hast du verstanden, David?«
    Er hätte am liebsten geseufzt. Weggesehen. Gelogen. Wäre weggerannt. Stattdessen antwortete er so aufrichtig, wie es ihm möglich war. »Ich nehme an, ihn verfolgt noch immer, was er früher mal gesehen hat.«
    Ihr Blick flackerte nicht. »Wir sehen uns später. Ich muss nach dem Meeting noch eine Befragung durchführen und werde nicht vor neun Feierabend machen. Wo finde ich dich?«
    Sein Herz schien plötzlich federleicht und fing mit Wucht zu hämmern an. »Wo möchtest du mich finden?«
    Sie zögerte. »Die Hütte war nett. Ich rufe dich an, wenn ich auf dem Weg bin.« Sie wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. »Du hast versprochen, mir heute Abend meine Fragen zu beantworten.«
    Sein Herz stieg immer weiter auf. Nun pochte es in seiner Kehle und schnürte ihm den Atem ab. »Ja, ich weiß. Wer ich bin.«
    »Ganz genau. Das ist es, was ich wissen will. Komm mit. Du musst dich ausfragen lassen.«
    Dienstag, 21. September, 16.55 Uhr
    Er sprang aus seinem Van und füllte seine Lungen mit frischer Luft. Die Schreie der Dolmetscherin klangen ihm noch in den Ohren, und sein Magen brannte. Warum konnten die Menschen nicht einfach
sagen,
was er hören wollte? Dann wäre vieles so viel einfacher.
    Sie hatte versucht zu schweigen, hatte geweint und ihn angefleht, sie habe doch Kinder, aber letztendlich hatte sie – zum Glück für sie beide – nicht besonders lange durchgehalten.
    Und nun hatte er einen Namen und eine Beschreibung. Kenny Lathem, sechzehn Jahre, blond, braune Augen, ungefähr eins achtundsiebzig groß, hatte heute Mittag

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