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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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denken, was wohl gewesen wäre, wenn Lincoln zuerst bei mir oben eingebrochen wäre.«
    »Ist er aber nicht«, sagte Noah pragmatisch. »Hast du oder Glenn irgendeine Ahnung, mit wem der Bursche in Verbindung stehen könnte?«
    »Nein. Du?«
    »Noch nicht. Ich sorge dafür, dass Olivia davon erfährt.«
    David zögerte, dann zuckte er mit den Schultern. »Ich wollte mich eigentlich heute Abend mit ihr treffen. Dann kann ich’s ihr sagen.«
    Noah bedachte ihn mit einem ungeduldigen Blick. »Das wurde aber auch Zeit, Hunter.«
    »Ja, ja, ich weiß. Ich muss jetzt los. Passt auf Ma auf.«
    »Natürlich.«
    David wandte sich zum Gehen, aber Evie hielt ihn auf. Sie schlang ihm die Arme um den Hals, drückte ihn einmal fest und flüsterte ihm ins Ohr: »Du hast mich dazu gedrängt, dass ich Noah und mir eine Chance gebe. Und du hast mir gesagt, vielleicht käme diese Chance nie wieder, weißt du noch?«
    O ja. Am selben Abend hatte sie ihm vorgeworfen, immer bloß zuzusehen, wie das Leben an ihm vorbeizog. »Ja. Das war meine Bezahlung dafür, dass ich dein Dach repariert habe.«
    »Stattdessen hast du mein Leben repariert. Und jetzt will ich dasselbe für dich tun. Lass dir diese Gelegenheit nicht entgehen. Versprich mir, dass du Olivia sagst, was du für sie empfindest. Und zwar bald.«
    Er zog überrascht den Kopf zurück. »Woher weißt du das?«
    »Noah hat mich gebeten, mich für einen weiteren Selbstverteidigungskurs anzumelden. Rudy hat es mir gesagt.«
    David lachte. »So ein elender Verräter.«
    »Nein, gar nicht. Er ist ein lieber Kerl und die beste Klatschquelle der Stadt.« Sie wurde ernst. »Versprich es mir, David.«
    »Okay.« Er ließ sie los und winkte Glenn. »Gehen wir. Ich muss mir gleich im Dojo in den Hintern treten lassen, und ich bin schon spät dran.«
    Dienstag, 21. September, 18.20 Uhr
    Er hatte einen Weg gefunden, wie er Kenny aus dem gut geschützten Wohnheim herauslocken konnte. Doch der Zeitpunkt war ungünstig. Hätte er seinen Plan später in die Tat umsetzen können, vielleicht gegen Mitternacht, wenn die Polizei und Rettungsteams mit dem neuen Brand beschäftigt sein würden, dann wäre der Erfolg buchstäblich garantiert gewesen.
    Doch Sutherland und Kane wollten um sieben Uhr noch einmal zu der Gehörlosenschule, und er musste Kenny aus dem Verkehr ziehen, bevor die Polizei ihn zum Reden brachte. Er hatte also keine Wahl, wie ungünstig der Zeitpunkt auch sein mochte.
    Also ruf an.
Er wählte die ersten Ziffern der Schulzentrale und wartete, während er überlegte, wer wohl um diese Zeit noch Anrufe entgegennahm. Vermutlich die Sicherheitsleute.
    Und dann klingelte das Handy der Dolmetscherin. Schon wieder Detective Olivia Sutherland. Sofort unterbrach er den Anruf, den er geplant hatte. Sutherland war noch nicht an der Schule, was er wusste, weil er in seinem Van gegenüber von dem Gebäude saß. Warum also rief sie an?
    Er hielt den Atem an und ließ den Anruf auf die Mailbox gehen. Dann wartete er eine Minute, wählte und lauschte.
    Und blähte erleichtert die Wangen auf. Sie hatten noch etwas anderes zu erledigen. Sie baten Val, am nächsten Morgen um zehn hierherzukommen. Womit sein Problem gelöst war.
    Lächelnd schrieb er die SMS . Z
ehn ist prima. Bis morgen.
    Er musste zurück in den Laden. Das war der dritte Dienstag im Monat, und heute traf sich der Buchclub bei ihm. Zum Glück plauderten die Mitglieder immer mehr über ihr Leben als über die Bücher, die sie gelesen hatten. Allein auf der Basis ihrer Klatschgeschichten hatte er sich schon einige Klienten an Land gezogen.
    Dienstag, 21. September, 18.30 Uhr
    »Das war nett«, bemerkte Glenn.
    David warf ihm einen Blick zu, bevor er sich wieder auf den Highway konzentrierte, auf dem der Verkehr zäh dahinfloss. Er war so versunken in seine eigenen Gedanken gewesen, dass er den älteren Mann fast vergessen hatte. »Ja, das war’s.«
    »Deine Mutter hat das Mädchen einfach unter ihre Fittiche genommen. Evie, meine ich.«
    »So geht es bei uns zu Hause in Chicago auch zu. Unsere Familie besteht nicht nur aus Blutsverwandten. Und wir kümmern uns immer umeinander.«
    »Und doch bist du weggezogen.«
    »Ja.«
    »Wegen der Person, deren Namen du bei … na ja, du weißt schon.« Glenn räusperte sich. »Diese unerwiderte Geschichte.«
    David lächelte über Glenns Verlegenheit. Sein Vater hätte ähnlich reagiert. »Sollen wir jetzt über Lincoln Jefferson reden?«
    »Das ist wohl klug«, erwiderte Glenn erleichtert.

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