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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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schief und setzte ein strahlendes Lächeln auf. »Hallo, Dad. Lange nicht gesehen.«

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26. Kapitel
    Mittwoch, 22. September, 17.45 Uhr
    A ngewidert musterte Crawford ihn. »Ich danke Gott, dass ich nicht dein Vater bin. Bist du allein?«
    »Absolut. Komm rein.« Er bedachte Crawford mit einem verführerischen Blick – selbstverständlich nur um der guten alten Zeiten willen.
    Denn es war nur Show. Es war immer nur Show gewesen, anfangs gedacht, um Crawford zu ärgern. Später hatte er dann festgestellt, dass die Macho-Bullen, die in seinen Laden kamen, keinen Augenkontakt aufnahmen, wenn er mit ihnen flirtete. Auf diese Art war er unsichtbar. Und genauso wollte er es haben.
    »Halt den Mund. Ich will bloß von dir wissen, ob du deine Schwester gesehen hast.«
    »Nein. Aber die Nachrichten. Böse, böse Mary. Das sieht aber gar nicht gut für dich aus.« Wieder legte er den Kopf schief und lächelte. »Vielleicht war das ja von Anfang an ihr Ziel gewesen.«
    Crawford hatte die Kiefer so fest zusammengepresst, dass es ihn nicht gewundert hätte, wenn sie zersprungen wären. »Gut. Das war alles, was ich wissen wollte. Nun müssen wir uns nie wiedersehen.«
    Er zuckte leicht mit den Schultern. »Ich staune zugegebenermaßen, dass du mich überhaupt gefunden hast.«
    »Ich wusste immer, wo du gerade warst. Das hier ist meine Stadt. Du niest nicht einmal, ohne dass ich es erfahre.«
    Er hätte Crawford gern erzählt, was er alles nicht erfuhr. »Oh. Klar. Weil du die Marke trägst.«
    »Und du«, presste Crawford hervor, »wirst es nie zu etwas bringen.«
    Seine Augen verengten sich, als nun der lang unterdrückte Zorn wieder aufkochte. »Du hast recht. Wie schön, dass du wenigstens einen perfekten Sohn hast. Aber Momentchen. Der spricht ja gar nicht mehr mit dir, und bist du nicht sozusagen degradiert worden? Nein, das hier ist längst nicht mehr
deine
Stadt. Wirklich schade, dass du Mary nicht aufstöbern kannst. Wenigstens bekämst du dann noch eine halbwegs sinnvolle Verhaftung auf die Reihe, bevor sie dich in Rente schicken. Ein frischer Dreifachmord ist bestimmt wichtiger als ein einfacher, der schon zwölf Jahre zurück liegt. Bis später mal. Buh-bye.«
    Durch die Vorhänge sah er Crawford zielstrebig zu seinem Wagen gehen. Doch dann blieb dieser stehen und sah mit einem Stirnrunzeln zu seinem Fenster hinauf, bevor er einstieg und davonfuhr.
    Ihm wurde flau im Magen. Er kannte diesen Blick. So sah Crawford aus, wenn er etwas gemerkt oder verstanden hatte.
Was habe ich gesagt?
Er war sich nicht mehr sicher.
    Und dann fiel der Groschen. »O Mist«, fluchte er leise. Er griff nach einem Hemd, nach Schuhen, seinem Laptop. Und der Waffe. Mary war in den Nachrichten nur mit Albert und Eric in Verbindung gebracht worden. Nicht mit Joel.
Ich hätte nicht wissen dürfen, dass es drei Morde waren.
    Die Polizei suchte nach einem weißen Van, also sprang er in sein Privatauto und fuhr in die Richtung, in die Crawford verschwunden war. Vielleicht glaubte Crawford, mit dem dritten Mord hätte er Phoebe Hunter gemeint, aber er wollte kein Risiko eingehen.
    Er holte Crawford ein, verlangsamte sein Tempo und blieb weit genug zurück, damit der andere ihn nicht bemerkte. Er würde warten, bis Crawford anhielt, und den Mistkerl dann ausschalten.
    Das hatte er sich schon immer gewünscht – schon seit dem Augenblick, als seine Mutter den Kerl nach Hause gebracht hatte. Er war neun Jahre alt gewesen und hatte ihn sofort verabscheut. Seitdem aber war sein Hass beträchtlich gewachsen. Ihm war nicht klar gewesen, wie sehr, bis er ihm eben wiederbegegnet war. Es wäre sicher interessant zu wissen, was Mary den Rest gegeben hatte. Sie hatte die Sache mit den Glaskugeln sicher minutiös geplant und einen bestimmten Zweck verfolgt. Sie hatte genau gewusst, wer damit auf den Plan gerufen wurde, davon war er überzeugt.
    Mary war immer schon ein intrigantes kleines Biest gewesen. Und mit den Jahren wurde sie immer besser.
    Crawford abzuknallen würde ihm fast so guttun, wie Mary abzuknallen, was sein nächster Schritt sein würde. Denn er hatte eine ziemlich gute Vorstellung davon, wohin sie unterwegs war.
    Mittwoch, 22. September, 18.00 Uhr
    »Fahr rechts ran und lass mich raus«, sagte David und zeigte auf die Polizeiwache. Seit fünfundzwanzig Minuten versuchte er, Olivia, Noah und Abbott anzurufen – bislang ohne Erfolg.
    Tom gehorchte. »Ich suche einen Parkplatz und komme nach.«
    David war erst mit einem Fuß

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