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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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gedeckt war. Der Mann wusste, wie man eine schöne Tafel herrichtete. Und er wollte für sie kochen.
    Und was dann?
Nichts, sagte sie sich bestimmt. Nichts, bevor ich nicht ein paar Antworten bekommen habe.
    Er hatte »auf sie geachtet«.
Mich beobachtet.
    Aus dem Augenwinkel erhaschte sie den Blick auf etwas Weißes und wandte den Kopf. Er hatte sein Hemd aus dem Bad in einen Wäschekorb geworfen. Was bedeutete, dass er nun halb nackt war. Olivia sog die Luft ein. Ihr war nicht länger kalt. Ihr war ganz und gar nicht mehr kalt. Sie wusste, wie er halbnackt aussah.
    Sie wusste auch, wie er ganz nackt aussah. Darin lag ja das Problem. Das Wasser begann zu rauschen, und Olivias Füße setzten sich in Bewegung, als führten sie ein Eigenleben, und hielten vor der offenen Badezimmertür an.
    Er wusch sich im Waschbecken, den Kopf zum Hahn hinabgebeugt. Er trug noch seine Hose, was gut war, wie sie sich sagte. Andernfalls wäre ihre Entschlossenheit auf eine harte Probe gestellt worden.
Ich muss Antworten haben, bevor …
Na ja, vorher halt.
    Sie lehnte sich unbemerkt gegen den Türrahmen und sah ihm einfach nur zu. Eigentlich sah er sogar noch besser aus als damals, kräftiger, die Muskeln definierter … besser eben, was total unfair war. Dennoch fiel es ihr im Augenblick schwer, sich zu beklagen.
    Das dunkle Haar in seinem Nacken war feucht und lockte sich ein wenig, und es juckte sie in den Finger, ihn dort zu berühren, doch sie blieb stumm stehen, wo sie war. Er hatte sie noch immer nicht gesehen, doch nun griff er nach dem Rasierer, hob den Blick und erstarrte, als er sie im Spiegel hinter sich sah. Als sie sich nicht rührte, begann er sich zu rasieren und begegnete ihrem Blick jedes Mal, wenn er die Klinge abspülte.
    Es hatte etwas Intimes, einem Mann beim Rasieren zuzusehen, fand sie. Sie hatte Doug stets zugesehen, und sie vermisste die Intimität. Ja, sie vermisste auch den Sex, doch die Intimität noch viel mehr. Das Gefühl, zu jemandem zu gehören, und jemanden zu haben, der zu ihr – und nur zu ihr – gehörte. Sie hatte einmal geglaubt, Doug sei derjenige gewesen, doch sie hatte auf die harte Tour lernen müssen, dass dem nicht so war.
    Sie sog bebend die Luft ein, um sich innerlich zu wappnen. Auch er war es nicht. David Hunter würde niemals zu ihr gehören, das wusste sie. Fragte sich nur, ob er es auch wusste.
    Und während sie zusah, wie sich seine Muskeln bewegten, begegneten sich ihre Blicke, und mit einem Mal wurde ihr heiß. War die Exklusivität, zu jemandem zu gehören, wirklich so bedeutend? Nur allzu bald war er fertig mit der Rasur, doch statt sich umzudrehen, betrachtete er sie weiterhin im Spiegel.
    »Warum hast du mich im Auge behalten?«, fragte sie heiser.
    Sie sah, wie sich sein Kehlkopf bewegte, als er schlucken musste. »Ich wollte mich vergewissern, dass es dir gutging. Du hast an diesem schlimmen Fall gearbeitet, ständig mit den Leichen aus der Grube zu tun gehabt. Du warst blass und wirktest zu Tode erschöpft. Evie sagte, du würdest nicht schlafen. Nicht mehr essen. Ich habe mir Sorgen gemacht.«
    Sie hob das Kinn. »Warum hast du mich dann nicht angerufen?«
    Endlich drehte er sich um, und plötzlich wirkte der Raum sehr viel kleiner, die Luft sehr viel dünner. Sein silbergrauer Blick war durchdringend und doch unsicher.
    »Also?«, hakte sie nach und hatte nur eine Sekunde, sich mental darauf einzustellen, als er mit wenigen Schritten bei ihr war und seine Finger in ihr Haar schob.
    »Tut mir leid, aber ich muss es wissen«, sagte er rauh, und dann konnte sie nicht mehr atmen. Sein Mund lag auf ihrem, und es war genau so, wie sie es in Erinnerung hatte. Heiß und notwendig. All die Gründe, warum es dumm war, ihn zu küssen, lösten sich in Nichts auf, und sie stellte sich auf die Zehenspitzen, legte ihm die Hände flach auf die nackte Brust und spürte glatte Haut und harte Muskeln.
Meins. Jetzt und hier – alles meins.
Dann schlang sie die Arme um seinen Hals, zog ihn an sich und schmiegte sich gegen ihn.
    Ein Laut entrang sich seiner Kehle, heiser und verlangend. Eine Hand griff in ihr Haar, die andere fuhr ungeduldig über ihren Rücken abwärts, während er den Kuss vertiefte, und ihr fiel wieder ein, wie es sich angefühlt hatte. Sein Mund auf ihr, seine Hände auf ihr, Herrgott, der Mann hatte so erstaunliche Hände.
Fass mich an.
Sie hätte es am liebsten herausgeschrien, aber sie bekam nicht genug Luft. Das Kleid strich über die Rückseite ihrer Beine,

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