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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Kurbeln.
Jep.
»Sozusagen.«
    »Sozusagen? Was ist denn das für eine Antwort?« Sie stemmte die Hände in die Hüften. Ihre sehr wohlgerundeten Hüften. Und ihre blauen Augen blitzten gefährlich.
    »Keine besonders gute, tut mir leid«, sagte er.
    Sie schürzte die Lippen und fixierte die Angelschnur. »Hast du vielleicht noch eine bessere?«
    »Ich glaube schon, aber es fällt mir im Moment schwer, mich zu konzentrieren.«
    Sie schnaubte. »Na, dann beeil dich. Was hast du überhaupt damit vor?«
    Er nahm an, dass sie den Fisch meinte. »Kommt drauf an. Magst du Fisch?«
    »Kommt drauf an. Wer schuppt ihn?«
    Seine Lippen zuckten bei ihrem mürrischen Tonfall. »Ich.«
    »Dann mag ich Fisch. Ich habe eben zufällig den gedeckten Tisch im Haus entdeckt. Ist der Fisch für heute Abend?«
    Er war bei einem Haushaltswarengeschäft vorbeigefahren, hatte Tischdecke, Kerzen und schlichtes, weißes Porzellan gekauft – nichts Tolles, aber besser als Glenns gesprungene Teller – und hatte Glenns zerschrammten Holztisch in etwas halbwegs Präsentables verwandelt. Alles natürlich nur für den Fall, dass die Dinge ganz gut liefen.
    »Kommt drauf an. Ich habe auch Steaks mariniert. Ich wusste nicht, ob du heute eine Gelegenheit zum Essen gehabt hast.«
    Sie schien sich ein wenig zu entspannen. »Ich stehe nicht so auf Steaks, aber Fisch hört sich großartig an, und ich hatte wirklich noch nichts zu essen heute Abend. Also danke.«
    Nun hatte er den Fisch fast rangeholt, und er senkte die Angel und kurbelte rascher. »Hat der Vater das Mädchen offiziell identifiziert?«
    »Ja. Sie hieß Tracey Mullen. Wir haben keine Ahnung, was sie in dem Gebäude zu tun gehabt hat, aber wie es aussieht, hat sie ihre Mutter gegen den Vater ausgespielt. Beide dachten, die Tochter sei bei dem anderen.«
    »Geschieden?«
    »Ja. Die Mutter kommt morgen. Das wird kein besonderer Spaß. Ich habe dem Vater dein Beileid ausgerichtet.« Sie zögerte. »Und ihm gesagt, dass du dein Leben riskiert hast, um seine Tochter zu retten. Er sagt danke.«
    »Ich habe den ganzen Nachmittag an ihn denken müssen. Und an dich, die es ihm sagen musste.« Der Fisch war nun dicht bei ihnen. »Geh ein Stück zurück. Der Bursche kommt jetzt raus.« Sie wich hastig zurück. Er zog mit einem Ruck, und der Zander landete auf dem Anleger, wo er heftig zappelte. »Dicker Brocken.« Er blickte auf und sah ihre Miene. »Soll ich ihn zurückwerfen?«
    »Ist das sehr albern, wenn ich ja sage?«
    Er begegnete ihrem Blick. »Gar nicht«, meinte er ernst, und sie entspannte sich. »Der Kerl hat schon so lange hier gelebt, dass es eine Schande wäre, ihn jetzt zu töten.« Er zog die Handschuhe an, nahm den Haken aus dem Fischmaul, senkte den Fisch ins Wasser, und hielt ihn so lange fest, bis er genügend Kraft gesammelt hatte, um davonzuschwimmen. »Meistens mache ich es ohnehin so. Schließlich kann man nur eine begrenzte Anzahl von Fischen essen. Gehen wir rein. Ich wasche mich rasch, dann können wir reden.«
    »Kriege ich dann bessere Antworten?«
    »Ja.« Und er hoffte, dass auch er Antworten bekommen würde. Antworten, mit denen er leben konnte.
    Montag, 20. September, 20.45 Uhr
    Barney Tomlinson saß am Tisch seines Büros in seinem Lagerhaus und starrte dumpf auf die Einnahmen- und Verlustrechnung auf seinem Bildschirm. Blind tastete er nach dem Glas auf dem Tisch, sah, dass es leer war, und suchte nach der Flasche, die in einer Schublade lag.
    Auch leer. Mit einem erstickten Fluch warf er die Flasche quer durch den Raum, wo sie, ohne Schaden anzurichten, von der Wand abprallte. Billiger Schnaps in billigen Plastikflaschen.
    Das war also aus seinem Leben geworden.
Ich bin ruiniert.
    Seine Frau streckte ihre Finger nach dem Geld aus. An diesem Streit würde ein Anwalt richtig viel verdienen …
an meinem Geld.
Er ließ den Kopf in die Hände sinken. »Mein gottverdammtes Geld.«
    Ich hoffe, die kleine Hure ist die Hälfte deiner Kohle wert gewesen,
hatte seine Schlampe von Frau gehöhnt – und vermutlich würde sie das bekommen, was sie forderte: die Hälfte seines Geldes nämlich. Sein eigener Anwalt schien keine großen Hoffnungen zu hegen. Wenn Fotos gemacht worden waren …
    iese verfluchten Fotos.
Er
hatte sie geschickt. Dieses Schwein von Erpresser.
Der mein Leben ruiniert hat.
Er blickte zwischen den Fingern hindurch auf das Bild, das ihr Anwalt seinem Anwalt geschickt hatte. Barney konnte sich noch an die Nacht erinnern. Der Sex war gut gewesen. Nicht

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