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Feuer / Thriller

Feuer / Thriller

Titel: Feuer / Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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hervor. »Warum hast du nie angerufen? Wenn du dich so gut erinnerst, wieso hast du dich dann so lange von mir ferngehalten?«
    Er hielt inne. »Am nächsten Morgen erwachte ich mit einem höllischen Kater. Allein. Die letzte wirklich klare Erinnerung war die, wie ich Champagner beim Empfang getrunken hatte. Und mit dir getanzt hatte. Und dann wachte ich in meinem Bett auf.« Er schluckte. »Nackt. Ich hatte keine Ahnung, wie ich nach Hause gekommen war. Was Wirklichkeit war und was ich mir zusammengeträumt hatte. Doch dann roch ich deinen Duft auf meinem Kissen.« Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. »Und wusste, dass du da gewesen warst. Aber du warst ohne eine Verabschiedung, ohne eine Nachricht gegangen.«
    Er hob den Kopf, und sie schlug die Augen auf. Sein Blick war eindringlich. Sie sah Verwirrung, auch Kränkung. Und noch etwas, was sie nicht definieren konnte.
    »Warum?«, fragte er drängend. »Sag mir, warum du gegangen bist.«
    »Lass mich runter.«
    Zögernd gehorchte er. Ihre Knie waren schwach, aber ihre Füße standen fest auf dem Boden, wo sie sie auch unbedingt hätte lassen sollen. Sie wollte zur Seite blicken, zwang sich jedoch, ihn weiterhin anzusehen. »Als ich … als ich gekommen bin, was habe ich da gesagt?«
    Er zog erstaunt die Brauen zusammen. »Meinen Namen. Wieso?« Seine Augen verengten sich noch weiter, als sie nicht antwortete. »Wieso? Was habe
ich
denn gesagt?«
    Sie sog bebend die Luft ein. Vor David Hunter hatte sie sich noch nie in ihrem Leben auf einen One-Night-Stand eingelassen, obwohl er es vermutlich nicht glauben würde. Und nur selten hatte sie
das
getan, nicht einmal mit Männern, die sie schon seit Jahren kannte, aber – Herrgott. Sie musste unter einer Art Bann gestanden haben, denn ihn nicht in den Mund zu nehmen, wäre ihr niemals in den Sinn gekommen. Sein Körper hatte sich aufgebäumt, und er war so verdammt schön anzusehen gewesen. Dann hatte er den Kopf zurückgeworfen, hatte die Zähne zusammengebissen und … das eine Wort herausgepresst, das alles gesagt hatte.
    Erst jetzt bemerkte sie, dass auch sie gerade die Zähne zusammenbiss. »Dana«, brachte sie hervor.
Die beste Freundin meiner Schwester.
Die mit jemand anderem verheiratet war.
    Der Blick aus seinen grauen Augen verschloss sich sofort und war nicht mehr zu deuten. »Und?«
    Olivia blieb der Mund offen stehen. »
Und?
Mehr hast du nicht dazu zu sagen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, das habe ich nicht so gemeint.«
    Und?
Als hätte es nichts zu bedeuten.
Als hätte ich ihm nichts bedeutet.
»Lass mich gehen.«
    »Olivia. Warte!«
    Sie stieß ihn gegen die Schultern. »Nein! Lass mich jetzt gehen!« Sie wand sich, und das Kleid fiel ihr wieder über die Beine. Er streckte den Arm nach ihr aus, aber sie schlug ihn weg.
    »Olivia, warte doch.«
    Ein Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf, und sie wollte verdammt sein, wenn sie zuließ, dass er sie weinen sah. Sie durchquerte den Wohnraum und riss ihre Tasche auf der Küchentheke an sich, doch er überholte sie, rannte zur Tür und schlug mit der flachen Hand dagegen.
    »Hör mir doch zu.«
    »Das habe ich«, rief sie aus. »Das war ja das Problem. Lass mich jetzt gehen, oder es wird dir leidtun, das schwöre ich.«
    Langsam wich er zurück. »Das tut es mir schon. Es tut mir leid.«
    »Ja, na klar«, brachte sie verächtlich hervor und riss die Tür auf. Dann zwang sie sich, stehen zu bleiben, um sich zu sammeln. Es war gefährlich, derart wütend zu fahren. Sie blickte stur geradeaus, da sie es nicht wagte, ihn noch einmal anzusehen. »Ich hab’s nicht so mit One-Night-Stands, David, und das kannst du glauben oder auch nicht – ist mir egal. Aber hör mir genau zu: Ich will nicht die zweite Geige spielen. Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, dann sollte er nur an mich denken. Nur an mich.«
    »Olivia, bitte. Ich kann als Entschuldigung nur hervorbringen, dass ich zu viel getrunken hatte.«
    »Und?«, fragt sie beißend. »Vergiss es einfach. Hör auf, mich zu beobachten. Bitte.«
    »Also gut«, sagte er tonlos. »Ich werde dich nicht mehr belästigen.«
    »Schön.« Sie schaffte es ins Auto und hinaus auf die Straße, dann setzte das Zittern ein, und sie fuhr rechts ran. Das passierte immer, wenn die Gefühle sie zu überwältigen drohten, weswegen sie es auch nicht leiden konnte, wenn es geschah. Sie kramte in ihrer Tasche nach dem Handy und drückte die Kurzwahl eins.
    »Wie war’s?«, fragte Paige, ohne sich mit einer Begrüßung

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