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Feuer Und Stein

Titel: Feuer Und Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Blick.
    »Hast du noch nie eine nackte Frau gesehen?« fragte ich.
    »Doch, aber nicht aus solcher Nähe.« Jamie lächelte plötzlich. »Und keine, die mir gehört.« Er streichelte meine Hüften. »Die sind schön breit; du bist sicher eine gute Gebärerin.«
    »Wie bitte?!« Ich löste mich entrüstet von ihm, aber er zog mich
an sich, und wir fielen aufs Bett zurück, ich über ihm. Er hielt mich fest, bis ich aufhörte, zu strampeln, dann hob er mich so weit an, daß sich unsere Lippen wieder begegnen konnten.
    »Ich weiß, einmal ist genug, um es rechtens zu machen, aber…« Jamie verstummte.
    »Du möchtest es noch mal tun?«
    »Würde es dich sehr stören?«
    Ich lachte auch jetzt nicht.
    »Nein«, sagte ich ernst. »Es würde mich nicht stören.«
     
    »Hast du Hunger?« fragte ich später.
    »Und wie.« Jamie neigte den Kopf, biß mich behutsam in die Brust und blickte dann grinsend auf. »In der Küche sind noch kalter Braten und Brot. Wein wohl auch. Ich hole uns was.«
    »Nein, bleib liegen. Ich hole es.« Ich sprang aus dem Bett und steuerte auf die Tür zu. Weil es auf dem Flur so kühl war, legte ich mir ein Umhängetuch über mein Unterkleid.
    »Warte, Claire!« rief Jamie. »Laß mich lieber -«, doch da hatte ich die Tür schon geöffnet.
    Mein Erscheinen wurde mit einem rauhen Hurra von etwa fünfzehn Männern begrüßt, die es sich unten am Kamin des Hauptraums bequem gemacht hatten, aßen, tranken und Würfel spielten. Ich stand einen Moment verdutzt auf der Balustrade, während mich fünfzehn lüsterne Gesichter musterten.
    »He, Mädel!« rief Rupert. »Du kannst ja noch laufen! Hat Jamie seine Pflicht nicht erfüllt?«
    Diese Worte wurden mit stürmischem Gelächter quittiert. Danach folgte eine Reihe von noch rüderen Bemerkungen über Jamies Potenz.
    »Wenn du ihn schon erschöpft hast, dann vertrete ich ihn gern!« bot ein kleiner, dunkelhaariger junger Mann an.
    »Nein, Mädel, der taugt nichts! Nimm mich!« rief ein anderer.
    »Sie wird keinen von euch nehmen, Leute!« brüllte Murtagh sturzbetrunken. »Nach Jamie wird sie so etwas zur Befriedigung brauchen!« Er schwenkte einen großen Hammelknochen, worauf vor Gewieher die Wände wackelten.
    Ich wirbelte herum, ging in die Kammer zurück, schlug die Tür zu und funkelte Jamie an, der nackt auf dem Bett lag und sich schier ausschütten wollte vor Lachen.

    »Ich habe versucht, dich zu warnen«, sagte er, nach Luft schnappend. »Du solltest dein Gesicht sehen!«
    »Was tun all die Männer da draußen?« zischte ich.
    Jamie erhob sich und begann den Kleiderhaufen auf dem Boden zu durchwühlen. »Das sind Zeugen«, antwortete er. »Dougal will nicht Gefahr laufen, daß die Ehe für ungültig erklärt wird.« Jamie richtete sich auf, den Kilt in der Hand, und grinste mich an, während er ihn sich um die Lenden schlang. »Ich fürchte, dein Ruf ist ruiniert, Sassenach.«
    Ohne Hemd lief er auf die Tür zu. »Geh nicht raus!« sagte ich in Panik. Er drehte sich um und lächelte mich beruhigend an. »Keine Sorge, Mädel. Wenn sie Zeugen sind, wollen sie auch etwas zu sehen bekommen. Außerdem will ich nicht die nächsten drei Tage hungern müssen, weil ich mich vor ein paar Foppereien fürchte.«
    Jamie trat aus dem Raum und wurde mit derbem Beifall empfangen. Ich hörte, wie er zur Küche lief, begleitet von Glückwünschen und zotigen Fragen.
    »Nun, wie war das erste Mal, Jamie? Hast du geblutet?« rief Rupert.
    »Nein, aber du wirst es tun, wenn du nicht den Rand hältst, du alter Halunke«, erwiderte Jamie. Seine Replik wurde mit Freudengeheul aufgenommen; dann hagelte es auf seinem Weg in die Küche und zurück zur Treppe wieder Spott.
    Ich stieß die Tür einen Spaltbreit auf, um Jamie einzulassen. Sein Gesicht war so rot wie das Feuer im Kamin, und er war beladen mit Speisen und Getränken. Er schob sich in die Kammer, gefolgt von einem letzten Heiterkeitsausbruch von unten. Ich machte dem ein Ende, indem ich die Tür zuschmetterte und den Riegel vorschob.
    »Ich habe soviel mitgebracht, daß wir nicht wieder nach draußen müssen«, sagte Jamie, als er den Tisch deckte. »Möchtest du einen Happen?«
    Ich griff nach der Weinflasche. »Noch nicht. Erst brauche ich etwas zu trinken.«
     
    Jamie war von einem machtvollen Drang erfüllt, so daß er mich trotz seiner Unbeholfenheit erregte. Ich wollte ihm keine Vorträge halten, und so ließ ich ihn tun, was er wollte, bot nur ab und zu einen Vorschlag an wie den, daß er sein Gewicht

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