Feuer Und Stein
spät«, sagte ich. »Vielleicht sollten wir zu Bett gehen.«
»Gut«, sagte Jamie und massierte sich den Nacken. »Wollen wir beieinander liegen? Oder schlafen?« Er hob fragend eine Augenbraue.
Tatsächlich hatte ich mich mit Jamie so wohl gefühlt, daß ich fast vergessen hatte, warum wir hier waren. Bei seinen Worten empfand ich eine jähe Panik. »Nun -«, sagte ich matt.
»So oder so, du wirst dein Kleid gewiß nicht anbehalten wollen, oder?« fragte er, praktisch wie immer.
»Nein, ich glaube nicht.« Die Ereignisse hatten sich derart überstürzt, daß ich keine Zeit gehabt hatte, an ein Nachthemd zu denken. Ich besaß sowieso keines. Ich hatte, je nachdem, wie das Wetter war, im Unterkleid oder ohne alles geschlafen.
Jamie hatte nur die Sachen, die er am Leibe trug; er würde also im Hemd schlafen oder nackt - und dieser Umstand würde vermutlich rasch eine Entscheidung herbeiführen.
»Dann komm zu mir, und ich helfe dir beim Auskleiden.« Seine Hände zitterten, als er damit begann. Er verlor jedoch einen Teil seiner Befangenheit, während er mit der Unzahl von Häkchen kämpfte, die mein Mieder zusammenhielten.
»Ha!« triumphierte er, als sich das letzte öffnete, und wir lachten gemeinsam.
»Jetzt helfe ich dir«, sagte ich, denn ich war zu dem Schluß gekommen, daß es keinen Sinn hatte, es weiter hinauszuzögern. Ich knöpfte Jamies Hemd auf und fuhr ihm mit den Fingern über die Schultern. Ich zog die Handflächen langsam über seine Brust, spürte seine Haare und die weichen Erhebungen um seine Brustwarzen herum. Er stand still und atmete kaum, als ich niederkniete, um seinen Gürtel zu öffnen.
Ich ließ meine Hände über seine harten, schlanken Oberschenkel aufwärts wandern. Obwohl ich inzwischen wußte, was die meisten Schotten unter dem Kilt tragen, nämlich nichts, war es ein leichter Schock, dort nichts außer Jamie zu finden.
Dann zog er mich auf die Beine, neigte den Kopf und küßte mich lange, während seine Hände abwärts wanderten und den Verschluß meines Unterrocks öffneten. Er fiel wie eine Wolke gestärkter Rüschen zu Boden, und ich stand im Hemd da.
»Wo hast du gelernt, so zu küssen?« fragte ich ein wenig atemlos. Jamie schmunzelte und zog mich wieder an sich.
»Ich habe gesagt, daß ich unerfahren bin«, antwortete er, »aber ein Mönch bin ich nicht.« Er küßte mich wieder. »Wenn ich Rat brauche, werde ich dich darum bitten.«
Er drückte mich fest an sich, und ich spürte, daß er mehr als willens war, die Sache in Angriff zu nehmen. Überrascht stellte ich fest, daß auch ich bereit war. Mehr noch, ich begehrte diesen Mann, egal, ob es nun an der späten Stunde, am Wein, an Jamies Attraktivität oder schlichtweg an Entbehrung lag.
Ich zog ihm das Hemd aus dem Bund und fuhr mit den Händen
über seine Brust, wobei ich die Brustwarzen umkreiste. Sie wurden im Nu hart, und er preßte mich plötzlich an sich.
»Puh«, sagte ich, nach Atem ringend. Jamie ließ mich los und entschuldigte sich.
»Nein, so war es nicht gemeint. Küß mich noch einmal.« Er tat es und streifte mir währenddessen die Träger meines Unterkleides über die Schultern. Dann lehnte er sich ein wenig zurück, schloß die Hände um meine Brüste und strich mir über die Brustwarzen, wie ich das gerade bei ihm getan hatte. Ich kämpfte mit der Spange, die seinen Kilt verschloß; seine Finger führten meine, und die Spange sprang auf.
Plötzlich hob mich Jamie hoch, setzte sich aufs Bett und nahm mich auf seinen Schoß. Er sprach ein bißchen heiser.
»Wenn ich zu grob bin, dann sag mir’s; und wenn du willst, daß ich aufhöre, dann sag mir’s auch - solange wir noch nicht vereint sind; sind wir’s, so glaube ich nicht, daß ich aufhören kann.«
Statt einer Antwort umarmte ich ihn und zog ihn über mich. Ich geleitete ihn zu dem feuchten Tal zwischen meinen Schenkeln.
»Heiliger Gott«, sagte James Fraser, der den Namen seines Herrn nie mißbrauchte.
»Hör jetzt nicht auf», flüsterte ich.
Als wir uns danach ausruhten, schien es ganz natürlich, daß er meinen Kopf auf seine Brust bettete. Wir paßten gut zusammen, und unsere ursprüngliche Befangenheit war zum größten Teil verschwunden, hatte sich in der gemeinsamen Erregung und der Freude, einander zu erkunden, verloren. »War es so, wie du es dir vorgestellt hast?« fragte ich. Jamie lachte leise; es klang wie ein tiefes Grollen in meinem Ohr.
»Fast. Ich hatte gedacht - ach nein, lieber nicht.«
»Sag’s mir.
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