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Feuer Und Stein

Titel: Feuer Und Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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mich, aber seine linke
Hand ging zur Scheide an seiner Hüfte. Die silberblaue Klinge zischte gefährlich, als er sie halb herauszog, und die Leute in den Reihen blieben abrupt stehen.
    Die Richter waren aus festerem Holz. Ich spähte unter der Decke hervor und sah den kampfbereiten Blick, den Jeff Jamie zuwarf. Mutt schien diese überraschende Wendung eher zu verwirren.
    »Sie wagen es, das Schwert gegen die Gerechtigkeit Gottes zu ziehen?« keifte der faßartige kleine Richter.
    Jamie zog das Schwert ganz heraus, ließ die Klinge in der Sonne blitzen und rammte es dann in die Erde, so daß der Griff zitterte.
    »Ich ziehe es, um diese Frau und die Wahrheit zu verteidigen«, rief er. »Wenn jemand gegen diese beiden ist, dann soll er sich vor mir und dann vor Gott verantworten, in dieser Reihenfolge.«
    Der Richter blinzelte, als könnte er seinen Augen nicht trauen, und ging noch einmal zum Angriff über.
    »Sie haben bei der Arbeit dieses Gerichts nichts verloren, Sir! Ich fordere Sie auf, die Gefangene unverzüglich dem Gericht zu übergeben. Ihr eigenes Verhalten wird das Gericht sogleich beschäftigen!«
    Jamie sah die Richter ungerührt an. Ich spürte, wie sein Herz hämmerte, aber seine Hände waren ruhig. Die eine lag am Griff seines Schwerts, die andere am Dolch im Gürtel.
    »Was Sie angeht, Sir, so habe ich vor Gottes Altar den Schwur abgelegt, diese Frau zu schützen. Falls Sie mir sagen wollen, daß Sie Ihre eigene Autorität für größer halten als die des Allmächtigen, dann muß ich Sie davon in Kenntnis setzen, daß ich diese Meinung nicht teile.«
    Die Stille, die diesen Worten folgte, wurde von einem verlegenen Gekicher unterbrochen. Zwar hatte sich die Menge noch nicht auf unsere Seite geschlagen, aber immerhin war der Bann gebrochen, der das Verhängnis unausweichlich hatte erscheinen lassen.
    Jamie faßte mich an der Schulter und drehte mich um. Ich konnte es nicht ertragen, der Menge ins Gesicht zu schauen. Ich hielt mein Kinn so hoch wie möglich und starrte weit in die Ferne, bis mir die Augen tränten.
    Jamie schlug das Plaid zurück, so daß mein Hals und meine Schultern sichtbar wurden. Er berührte den schwarzen Rosenkranz, so daß das Kreuz leicht hin und her schwang.
    »Schwarzer Gagat verbrennt die Haut einer Hexe, nicht wahr?« fragte er die Richter herausfordernd. »Und ganz gewiß, möchte
ich annehmen, das Kreuz unseres Herrn. Aber seht!« Er hob das Kreuz von meiner Brust. Die Haut darunter war rein und weiß, abgesehen von ein paar Schmutzflecken.
    Staunendes Murmeln ging durch die Menge.
    Unglaublicher Mut, eiskalte Geistesgegenwart und ein Instinkt für den großen Auftritt. Colum MacKenzie wußte schon, warum er sich vor Jamie in acht nahm. Bedenkt man noch, daß er befürchten mußte, ich könnte die Wahrheit über Hamishs Abstammung verraten, oder das, was Colum meinte, daß ich darüber wußte, so war verständlich, was Colum getan hatte. Verständlich, aber doch unverzeihlich.
    Die Stimmung der Masse schwankte hin und her; die Gefahr war noch nicht gebannt. Immer noch war es möglich, daß die Emotionen aufgepeitscht würden und wir wie unter einer Woge darunter begraben würden. Mutt und Jeff schauten einander unentschlossen an: Im Moment hatten sie die Kontrolle über die Situation verloren.
    Das war der Augenblick für Geillis Duncan, das Heft in die Hand zu nehmen. Ich weiß nicht, ob es an diesem Punkt noch Hoffnung für sie gab. Jedenfalls warf sie die blonden Locken trotzig zurück und ihr Leben in die Waagschale.
    »Diese Frau ist keine Hexe«, sagte sie schlicht. »Aber ich bin eine.«
    Jamies Darbietung, so gut sie gewesen war, konnte sich damit nicht messen. Im Aufschrei der Menge gingen die Stimmen der Richter völlig unter.
    Es war nicht zu erkennen, was sie dachte oder fühlte; die hohe Stirn war klar, die großen grünen Augen schienen fast so etwas wie Belustigung auszustrahlen. Sie stand aufrecht da in ihren zerfetzten schmutzigen Kleidern und blickte kalt auf ihre Ankläger herunter. Als sich der Tumult ein wenig gelegt hatte, begann sie zu sprechen, ohne sich dazu herabzulassen, die Stimme zu heben, vielmehr zwang sie die Masse, leise zu werden, um sie verstehen zu können.
    »Ich, Geillis Duncan, gestehe, daß ich eine Hexe und Satans Braut bin.« Erneut ging ein Aufschrei durch die Menge, und sie wartete gelassen, bis Ruhe eingekehrt war.
    »Meinem Meister gehorchend, gestehe ich, daß ich meinen Ehemann, Arthur Duncan, durch Hexerei getötet

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