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Feuer Und Stein

Titel: Feuer Und Stein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Gabaldon
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Und da frage ich mich, welche Würmer dir ins Gehirn gekrochen sind!«
    »Würmer, sagst du?« Jamie drehte sich zu ihr um, die Mundwinkel bitter nach unten gezogen. »Ich wünschte, es wäre so; ich wäre lieber tot und begraben, als meine Schwester in einer solchen Lage zu sehen.« Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie leicht. »Warum, Jenny, warum?« rief er aus. »Daß du deine Ehre für mich geopfert hast, hat mich vor Scham fast umgebracht. Aber das …« In einer Geste der Verzweiflung ließ er die Arme fallen, die Augen auf den schwellenden Bauch geheftet.
    Er wandte sich abrupt zur Tür, und eine ältere Frau, die neugierig zugehört hatte, zog sich hastig zurück.
    »Ich hätte nicht kommen sollen. Ich gehe.«
    »Das tust du nicht, Jamie Fraser«, sagte seine Schwester scharf. »Nicht, solange du mir nicht zugehört hast. Setz dich, und dann erzähle ich dir alles über Hauptmann Randall.«
    »Ich will es nicht wissen! Nichts, gar nichts will ich wissen!« Sie ging auf ihn zu, aber Jamie drehte sich zum Fenster und schaute auf den Hof. Als sie sich neben ihn stellte und eindringlich seinen Namen rief, stieß er sie zurück.
    »Nein! Sag nichts! Ich kann es nicht ertragen!«
    »Ach, tatsächlich?« Sie betrachtete ihren Bruder, wie er da breitbeinig am Fenster stand und ihr trotzig den Rücken zuwandte. Plötzlich trat ein berechnender Ausdruck in ihr Gesicht. Schnell wie der Blitz beugte sie sich vor, und ihre Hand fuhr wie eine Schlange unter seinen Kilt.
    Jamie ließ einen wütenden Schrei los, fuhr hoch und wollte sich umdrehen, aber er konnte nicht, weil sie offensichtlich fester zudrückte.
    »Also, Bruder, jetzt hörst du mir zu, oder ich greife noch ein bißchen fester zu«, sagte sie mit einem boshaften Grinsen.
    Er stand still, rot im Gesicht, und atmete schwer. »Ich höre zu, und dann dreh’ ich dir den Hals um, Janet! Laß mich los!«
    Kaum hatte sie losgelassen, donnerte er sie an:
    »Was, zum Teufel, fällt dir ein! Willst du mich vor meiner eigenen Frau beschämen?« Jenny ließ sich nicht weiter beeindrucken und meinte spöttisch: »Nun, wenn sie deine Frau ist, dann ist ihr dein Sack ja wohl vertrauter als mir. Ich habe ihn nicht mehr gesehen,
seit du alt genug bist, um dich selbst zu waschen. Kommt mir so vor, als wäre er ein bißchen größer geworden.«
    In Jamies Gesicht spiegelte sich der Zwiespalt zwischen den Geboten von Anstand und Sitte und dem Impuls des jüngeren Bruders, seiner Schwester eins auf die Rübe zu geben. Schließlich gewann der gute Ton, und er stieß zwischen den Zähnen hervor: »Laß meinen Sack aus dem Spiel! Und da du keine Ruhe geben wirst, bis ich dir zugehört habe, sprich also! Was gibt es über Randall zu sagen? Warum hast du meine Befehle mißachtet und dich und deine Familie entehrt?«
    Jenny stemmte die Hände in die Hüften und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf, bereit für den Kampf. Zwar brach sie nicht so schnell in Zorn aus wie er, aber an Temperament fehlte es ihr nicht.
    »Wie bitte? Deine Befehle mißachtet, hast du gesagt? Das ist es, was dir so zusetzt, Jamie, nicht wahr? Du weißt alles am besten, und wenn wir nicht das tun, was du sagst, dann stürzen wir alle ins Verderben.« Sie machte eine ärgerliche Handbewegung. »Wenn ich an jenem Tag getan hätte, was du wolltest, dann hättest du tot auf dem Hof gelegen, Vater wäre am Galgen geendet oder eingekerkert worden für den Mord an Randall, und unsere Ländereien wären an die Krone gefallen, ganz abgesehen davon, daß ich ohne Haus und Familie in den Gassen hätte betteln gehen können.«
    Jamie war jetzt nicht mehr bleich, sondern rot vor Zorn.
    »Dir war es also lieber, dich zu verkaufen, als betteln zu gehen! Ich wäre eher verreckt und mitsamt Vater und den Ländereien in die Hölle gefahren, und das weißt du ganz genau!«
    »Und ob ich das weiß, Jamie. Du bist und bleibst eben ein Trottel.«
    »Das mußt gerade du sagen! Es reicht dir nicht, unseren guten Namen in den Dreck gezogen zu haben, du machst jetzt so weiter und trägst deine Schande in der ganzen Nachbarschaft zur Schau!«
    »Das laß ich mir von dir nicht bieten, James Fraser. Was soll das heißen, ›meine Schande‹, du ahnungsloser Narr, du -«
    »Was das heißen soll? Wenn du in der Gegend rumläufst mit einem Bauch wie eine Kröte?« Verächtlich zeichnete er die Rundung mit der Hand in der Luft nach.
    Sie holte aus und schlug ihm mit aller Kraft ins Gesicht. Sein Kopf zuckte unter dem

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