Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

gekämpft, verloren. Verdammt, er hat die Schnauze so gestrichen voll von diesem Scheißspiel!
    GENUG!
    Er ist so unendlich müde ...

    Er muss eingeschlafen sein, denn Andrew träumt.
    Verdammt, ein schöner Traum. Heilige Scheiße, ehrlich, dass er das noch erleben darf. Netter Abschied so zum Schluss? Möglich, aber ergibt es irgendeinen Sinn darüber nachzugrübeln, warum irgendein scheißverdammter Gott beschlossen hat, seinen letzten Traum freundlich zu halten, nachdem er ihn fast sein gesamtes Leben lang jede Nacht dabei zusehen ließ, wie seine Mom starb? Stundenlang. Oh Mann, die ist echt lange gestorben, aber hallo!
    Vielleicht erwartet er, dass Andrew ihm jetzt dankbar ist, doch der tut einen Scheiß, beschließt allerdings, sich nicht zu wehren, weil er eines mit Bestimmtheit weiß: Träume währen nicht ewig. Egal wie beschissen sie ausfallen, irgendwann sind sie vorbei. Und so, wie er die Sachlage einschätzt, gehen die positiven Dinge immer bedeutend schneller zu Ende, als die miesen. Ist eine Tatsache. Da schlägt er doch vor, sich an das Genießen zu machen, bevor die Gelegenheit vertan ist.
    Er kann sie beinahe spüren ... Ihre sanften Arme, die sich um ihn gelegt haben, die kleinen streichelnden Hände auf seinem Rücken.
    Ja ...
    Gott, wie er sie liebt! Hätte er einen Wunsch frei ... Den er natürlich nicht hat, hey dem Arschloch Norton stehen derartige Dinge nicht zur Verfügung, soviel steht zumindest mal fest. Aber HÄTTE er einen gehabt, dann wäre der ganz simpel ausgefallen:
    Bitte, lass es niemals enden. Lass sie mich einfach so halten – mehr nicht. Nur das. Ich liebe sie – alles an ihr. Sie duftet wie der Himmel und ist schön wie keine andere. Sie ist ein kleiner Engel.
    Fast hätte er gelacht. Scheiße, sein letzter Traum ist endlich mal ein guter und er heult schon wieder!
    Na ja, das ist nichts Neues, nicht wahr, Norton? Du flennst ja immer, wenn du schläfst, weshalb nicht auch diesmal? Gut, der Grund mag vielleicht ein anderer sein, aber warum zum Schluss die bekannten Pfade verlassen?
    Nein, nein, nein. Es existieren ein paar eherne Gesetze.
    Die Sonne geht im Osten auf.
    Die Erde dreht sich um die Sonne.
    Nach der Ebbe kommt die Flut.
    Und Norton heult Rotz und Wasser, wenn er schläft.
    Es ergibt keinen Sinn, die Welt aus den Angeln zu heben, indem man plötzlich Dinge ändert, die nun mal unverrückbare Tatsachen darstellen.
    Lass mich heulen! Ich weiß, ich weiß: Ich bin ein Arsch und ein Scheißkerl – das unterschreibe ich sofort. Eine Memme – sicher. Ein Versager – verdammte Scheiße, ja!
    Aber lass mich einfach flennen ...
    Der Traum wird sogar noch besser.
    Oh Scheiße, nicht dass du dich verausgabst. So viel Gnade bin ich von dir echt nicht gewöhnt.
    Aber der Arsch dort oben scheint tatsächlich beschlossen zu haben:
    Jetzt mache ich Norton fertig!
    Ich habe versagt, als ich ihm seine gute alte Mommy nahm und auch, als ich ihm seinen kleinen Engel raubte. Dann versuche ich mal den anderen Weg. Nun mache ich ihn mit Glück fertig!
    Haha!
    Das wird funktionieren. Wenn er die Scheiße vielleicht ertragen kann, Glück unter Garantie nicht!
    Er hat recht. Keine Chance. Die zierlichen Hände streicheln weiter und plötzlich HÖRT er sie. Verdammter Scheiß, was für ein Kino! Er hört sie wirklich!
    Ganz leise.
    »Andrew!«
    Ja, Baby. Ich bin hier. Ich liebe dich und ich weiß, alles ist meine Schuld. Dafür werde ich in der gottverdammten Hölle braten. Aber glaub mir eines, du hast mich so glücklich gemacht. Hätte uns dieser Scheißtyp da oben eine Chance gegeben, nur eine kleine, ich hätte es geschafft und alles für dich getan. Du warst ein Wunder.
    Verdammt, ich hatte nicht einmal so viel Zeit, es dir zu sagen! Okay, das hole ich nach. Du kannst es nicht mehr verstehen, aber vielleicht … Du warst mein ganz privates Wunder! Weil du mir gezeigt hast, dass ich lieben kann! Jawohl, ich kann! Okay, ich konnte dich nicht retten. Das gebe ich zu. Keine Panik, warte noch einen Moment, dann werde ich dafür bezahlen ...
    Aber ich KANN dich lieben.
    Das hat ihn echt durcheinandergebracht, den Arsch dort oben!
    Ha!
    Er glaubte, er hätte mein verdammtes Scheißherz bereits herausgerissen. Aber so war es nicht! Es war noch da, nur ein bisschen im Arsch. Und du hast es wieder hinbekommen. Oh verflucht, Josie. Ich liebe dich so sehr ... So sehr ...
    Hey, und hier ist der Scheißtraum noch nicht beendet. Nein, der Arsch dort oben legt noch eines drauf! Mann, ist der heute