Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
die Tür hinter den beiden Männern geschlossen, zieht er Josie auf seinen Schoß und legt die Arme um sie. Sofort lehnt sie den Kopf an seine Brust und schließt die Augen.
    Ist sie müde? Bestimmt! Unter Garantie hat sie der gestrige Anfall mitgenommen. Verdammt! Behutsam hebt er ihr Kinn, bis sie ihn ansieht. »Josie?«
    »Ja?«
    Bedächtig küsst er ihre Stirn. »Wenn du dir etwas wünschen könntest, was wäre das?«
    »Dass du nicht mehr traurig bist«, wispert sie nach reiflicher Überlegung.
    Perfekt!
    Andrew will ihr einen kleinen Traum erfüllen – mit ihr ausgehen, die Füße massieren oder an den Strand fahren, Sex bis tief in die Nacht – irgendwas! Und sie sagt genau das, was ihn schon wieder in den Abgrund stürzt. Er ist doch nicht traurig, sondern sie! Inständig hofft er, dass sie die Tränen nicht registriert, als er sie eilig umarmt und seinen Kopf auf ihre Schulter bettet.
    Sie sind ihr natürlich trotzdem nicht entgangen – ihre Miene spricht Bände. Vielen Dank!
    Was denkt sie nun von ihm? Okay, zumindest diese Frage ist wohl nicht schwer zu beantworten: dass er ein Jammerlappen ist, selbstverständlich.
    Als er ihre Finger in seinem Haar spürt, drängt er das Geheule mit Gewalt zurück. Andrew kann sich nicht mit der Vorstellung anfreunden, dass sie glaubt, ihn irgendwie retten zu müssen. Umgekehrt trifft das zu: Er muss ihr helfen! Und das wird er!
    Hastig wischt er mit seinem Handrücken über beide Wangen und mustert sie erneut. »Wollen wir heimgehen? Irgendwo hin, nur hier raus?«
    Als Entgegnung kommt ein lächelndes Nicken.
    »Weißt du, wie sehr ich dich liebe?« Er hasst sich für seine erstickte Stimme – so schwach. »Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Vergiss das niemals.«
    »Das werde ich nicht.« Ein nüchternes Statement.
    Plötzlich fühlt sich seine Sehnsucht nach ihr mörderisch an, doch er wagt nicht, den ersten Schritt zu machen. »Bitte Baby«, murmelt er stattdessen. »Bitte ...«
    Ohne den Blick von ihm zu nehmen, platziert sie auch die zweite Hand in seinem Haar und zieht sein Gesicht zu sich hinab. Bevor ihre Münder sich berühren, wispert sie. »Ich bin immer da. Solange du magst, werde ich bei dir sein.«
    Er hat nicht die Absicht, ihr mehr als einen sanften, flüchtigen Kuss zu geben, aber Josie verfolgt offensichtlich andere Pläne. Ihre Lippen teilen sich viel zu bereitwillig und sie empfängt ihn mit zu überwältigender Begeisterung, als dass er widerstehen könnte. Behutsam legt Andrew eine Hand auf ihren Brustkorb, bewegt sie mit ihren ruhigen Atemzügen. Keine Furcht – nur Genuss.
    Zu massiv für ihn, sie wird seine Erregung spüren, denn er reagiert viel zu heftig. So willkommen und zeitgleich so vernichtend, weil es nicht die geringste Chance auf Erfüllung gibt. Verdammter Mist! Bei all der Angst um sie, der Panik, all dem Geheule, hat sich eines nicht im Mindesten geändert: Er begehrt sie, und das mit jeder Sekunde gravierender. Inzwischen sucht er nicht mehr den hemmungslosen Sex, den er sich anfänglich erträumte. Sie in seinen Armen halten und ihr zeigen, wie schön es sein kann, das ist alles, was er will.
    Sie muss bemerken, welche Wirkung sie auf ihn ausübt! Ihn trennen nur einige dünne Stofflagen von seinem Glück und gleichzeitig scheint sie ganze Galaxien von ihm entfernt zu sein. Als Josie sich von ihm löst, sind ihre Augen groß und strahlend, die Wangen gerötet, ihr Atem geht hektisch. Zum ersten Mal fragt Andrew sich, ob sie seine Leidenschaft vielleicht heimlich doch genießt. Er darf ihr diese Frage nicht stellen, garantiert würde sie sofort panisch werden. Aber dass sie ihn fühlt und trotzdem so bereitwillig bei ihm bleibt, macht ihm etwas Mut. Er haucht einen Kuss auf ihren Mundwinkel, dann erhebt er sich und stellt sie auf die Füße.
    »Komm, lass uns nach Hause gehen!«

Geliebter Feind
    Josie
    W ieder nimmt er nicht Josies Hand, während sie zu den Fahrstühlen gehen, sondern legt seinen Arm um ihre Schultern.
    Gail hat ihren Abschiedsgruß mit einem kurzen Nicken erwidert, als das Mädchen an der Tür zu ihr zurücksah, hielt die bald pensionierte Assistentin bereits den Hörer ans Ohr. Ohne mit der Wimper zu zucken, sagte sie Andrews Termine für den heutigen Nachmittag ab.
    Nein, irgendwie muss Josie ihre Meinung über Gail noch einmal gründlich überdenken, denn sie scheint tatsächlich in Ordnung.
    Im Fahrstuhl mustert sie Andrew unauffällig von der Seite und fragt sich nicht zum ersten Mal, ob es eine

Weitere Kostenlose Bücher