Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)
in denen man sich zunächst kennenlernt – nicht vonnöten ist. Josie weiß, wo sie ihn berühren muss, damit sich sein Puls auf dreihundertfünfzig beschleunigt. Natürlich hatte er die Vermutung, dass sie hervorragend zusammenpassen würden, doch das hier, das …
Das ist verrückt!
Trotzdem vergeht nicht eine Sekunde, in der er sich nicht zur Ordnung ruft: Kein Drehbuch, Andrew! Komm nicht mal auf die Idee! Egal, wie es scheint, es ist anders. Vergiss das nicht!
Er vergisst es nicht. Selbst dann nicht, als inzwischen Lippen die Arbeit ihrer Finger unterstützen ... So oft hat er sich vorgestellt, wie es sein wird, und nahm in Gedanken mit ihr die außergewöhnlichsten Stellungen durch, vergnügte sich mit ihr an den ungewöhnlichsten Orten, und in seiner Illusion schrie sie laut seinen Namen. Dreihundert Orgasmen in einer Stunde bescherte er ihr ... zwölf Stunden am Stück waren es allein auf seinem Büroboden ...
Nicht eine seiner Fantasien ist gut genug, um es mit der Realität aufzunehmen.
Erlebt sie das ebenfalls so? Er hofft es aufrichtig, weiß jedoch gleichzeitig, dass sie nicht fähig ist, zu erkennen, wie großartig es ist. Denn sie wird niemals erfahren, wie flüchtig und bedeutungslos es auch sein kann. Das ist ein Glück ...
Irgendwann legt er sie sanft zurück und umfasst ihr Gesicht. »Sieh mich an.«
Ihr strahlender Blick trifft seinen.
»Du bist wunderschön. Ich liebe dich – nur dich! Du wirst ehrlich zu mir sein?« Sie nickt.
»Willst du es immer noch?«
Unwillkürlich schließt er die Lider, als sie auch das absegnet, denn spätestens jetzt hat er mit ihrem Rückzug gerechnet. Wirklich, er wäre nicht einmal verbittert, er hat doch schon so viel mehr bekommen, als er je zu hoffen wagte. Und er wird alles haben. Scheiße!
Als er aufschaut, mustert sie ihn nach wie vor. »Keine Angst?« Sie schüttelt den Kopf und er küsst sie lächelnd. »Lügnerin.«
Sie muss gleichfalls grinsen, und dann wird er ernst. »Du sagst, wenn irgendetwas nicht in Ordnung ist? ... Okay, Miss Kent«, murmelt Andrew, sobald er ihr Nicken erhalten hat. »So soll es sein.«
Ohne sie aus den Augen zu lassen, gestattet er sich zum ersten Mal an diesem Abend, ihre geheimste, heißeste und sehnsuchtsvollste Körperstelle zu berühren. Sie zuckt zusammen, hält die Luft an und sofort ist seine Panik zurück.
»Josie atme!« Eindringlich beäugt er sie, nachdem sie gehorcht hat. »Du musst atmen, Josie! Atme!«
Wieder tut sie es, mit sichtlichen Schwierigkeiten und er haucht den nächsten Kuss auf ihre Lippen. »Du fühlst dich so gut an. So unglaublich und so bereit ...« Behutsam streichelt er sie. »Entspann dich, Josie ...«, flüstert er währenddessen an ihrem Ohr. »Keine Angst. Ich bin es. Ich liebe dich. Ich bete dich an. Niemals würde ich dir etwas Grausames antun. Vertrau mir. Bitte!«
Es dauert eine Weile, aber schließlich legt sich ihre Anspannung ein wenig und seine Finger bewegen sich weiter, liebkosen und massieren sie zärtlich. Dabei fixiert er ihr Gesicht, lauscht ihrem sich beschleunigenden Atem, registriert, wie sie zu reagieren beginnt, das dichte Haar nach hinten wirft, sich ihre Nägel in seiner Brust verkrampfen und Tränen sich zunächst sammeln und dann überzulaufen drohen.
Das Gefühl diese Wirkung hervorzurufen ... so lautlos und dennoch urgewaltig ... sie zum Vergessen zu bringen, von allem, was sie geglaubt und befürchtet hat; ihr zu dieser Hingabe zu verhelfen – ist besser als zehn Orgasmen in Folge ... Andrew kann sie nur anstarren, atemlos, mit offenem Mund, staunend vor seinem achten Weltwunder.
Es ist gut, und er weiß, dass sie nach mehr verlangt, obgleich sie das niemals sagen würde. Vielleicht ist sie überhaupt nicht fähig, ihren Wunsch zu artikulieren. Auch er will viel mehr, und im Gegensatz zu ihr würde er seine Vorstellungen und Träume nur zu gern in allen Einzelheiten auseinandernehmen. Leider ist das gleichfalls verboten.
Andrew ertappt sich dabei, dass er den Zeitpunkt hinauszögert, obwohl inzwischen alles in ihm nach ihr schreit. Irgendwann zwingt er sich, seine Hand zu entfernen und stattdessen den Körperteil, den sie am meisten fürchtet – wenn nicht sogar hasst – dort zu platzieren. Als ihr Atem aussetzt, hält er sofort inne, doch dann hebt und senkt sich ihr Brustkorb wieder ...
Danke!
Diesmal fragt er nicht noch mal, schlicht und ergreifend, weil er nicht länger zu sprechen in der Lage ist. Sie wendet den Blick ab und ihre Zähne
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