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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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unbeschreiblichen Gefühl, dass er ihr und sich selbst bereitet. Niemandem gelingt es, sich dagegen zu wehren, auch Josie nicht.
    Dann ist es an ihm, zu kämpfen ... Er schließt die Augen, die Unterlippe fest in der Gewalt seiner Zähne, und lässt seine Gedanken wild umherschweifen:
    Gail! ... Wikipedia Memo ... 3725 geteilt durch 62 ...
    Oh ja, Josie, Fingernägel, Fingernägel sind gut, denn wenn es nach ihm ginge, also, wenn es nach ihm ginge ...
    Sie bäumt sich unter ihm auf und er hört sie erneut: »Oh, Gott!«
    Oh, nein, Gott nicht, Baby. Der ist ein mieses Schwein, glaub mir. Das hat mit Gott nichts zu tun ...
    Diesmal kann Andrew sein Stöhnen nicht zurückhalten und er weiß, dass er gerade im Begriff ist, zu versagen. Es ist der Witz! Immer kann er sich  zusammenreißen, nie droht er, die Kontrolle einzubüßen, schon gar nicht beim Sex. Aber jetzt, hier , wo es einmal wirklich wichtig wäre, enttäuscht er jämmerlich. Da ist kein Hinauszögern möglich. Rationale Gedanken existieren nicht länger, inzwischen kann er nichts mehr steuern, ist folgsamer Sklave seines Körpers, der nicht länger warten will. Und als er kurz darauf den Gipfel stürmt – allein, das ist ihm klar und es tut ihm aufrichtig leid – hört er sich in höchster Ekstase keuchen: »Josie!«
    Also, das ist ihm ja auch noch nie passiert und er braucht einen sehr langen Moment, bis er fähig ist, etwas zu sagen, erst dann umarmt er sie und küsst schwer atmend ihre klamme Stirn. »Das, Josie, ist Liebe«, wispert er dabei rau und gleichermaßen erstaunt – denn auch er hat sie zum ersten Mal erlebt.
    Wortlos kuschelt sie sich an ihn, und ehe er nachvollziehen kann, was gerade geschehen ist, kommt bereits der Schlaf und nimmt ihn mit sich ... Doch bevor er wirklich nichts mehr weiß, spürt er ihre feuchten Lippen auf seiner Brust.
    »Danke.«

    »Ich liebe dich, Andrew.« Sie steht vor ihm, die Augen voller Tränen.
    »Josie, was hast du?«
    »Ich muss gehen.« Sie ist kaum zu verstehen.
    »Nein!« Wieder hört er seinen Schrei, diesmal jedoch ist er entsetzt. »Gar nichts musst du! Bleib bei mir!« Ihr Blick wirkt so erschreckend endgültig.
    »Ich muss. Es tut mir so leid!« Sichtlich unterdrückt sie ein Schluchzen. »Leb wohl.« Fassungslos starrt er ihr nach. Das ist doch Scheiße! Nicht jetzt!
    »Josie!«
    »JOSIE!«
    Andrew schreckt hoch und registriert diesmal sofort, dass er allein ist. Keine Josie, die sich an ihn kuschelt. Sie ist fort. Er kontrolliert den Wecker.
    0:10 AM
    Wohin geht sie mitten in der Nacht? Er lässt sich keine Zeit, darüber nachzudenken. Mit einem Satz ist er aus dem Bett.
    – Bad –
    Keine Josie.
    Hastig wirft er sich seinen Morgenmantel über. Hinaus in den Flur. »Josie?« Keine Antwort.
    – Tür –
    Keine Josie.
    Norton du Idiot! Versuche es in ihrem Zimmer!
    Ja! Andrew stürzt die Treppe hinab.
    – Wohnzimmer –
    Keine Josie.
    – Schlafzimmer –
    Auch hier ist sie nicht.
    »Josie!« Vielleicht ist sie in der Küche! Beim letzten Mal war es so ... Er ist bereits auf dem Weg dorthin, als der DS sich abermals meldet.
    Norton, du Oberidiot, das Bad!
    Natürlich! Er eilt zur entsprechenden Tür, doch als er seine Hand auf den Knauf legt, muss er sich zwingen, ihn auch zu betätigen. Er war nie ein sehr intuitiver Mensch, aber plötzlich ist er überzeugt, dass sie sich in diesem Raum befindet. Und er ahnt darüber hinaus, dass sie ihn nicht hören kann. Flüchtig schließt er die Lider sich und dreht dann den Griff.
    Abgeschlossen!
    Oh verdammt! Bitte, bitte, nein!
    »Josie!«
    Keine Erwiderung – selbstverständlich nicht.
    Beeilung, Norton. Willst du sie verlieren?
    Knurrend wirft sich Andrew mit aller Macht gegen jene Barriere, die ihn von seinem Mädchen trennt.
    Nichts.
    Verdammt, warum musste er beim Hausbau auf die massiven Türen bestehen? Hätten es die Einfachen nicht auch getan?
    »Josie!«
    Wieder landet er am Holz, es erzittert im Rahmen, widersteht dem Druck jedoch. Noch einmal! Mit all seiner von Verzweiflung und Angst getriebenen Kraft. Beim vierten Versuch gibt das Holz endlich nach und er fällt beinahe in den Raum. Das Licht brennt, und in der Mitte auf den Fliesen liegt Josie in seinem Hemd, die Augen sind geschlossen. Ohnmächtig.
    Mit einem Satz ist er bei ihr. »Josie?«
    Als er sie schüttelt, rollt ihr Kopf von einer Seite zur anderen. Zitternd senkt er sein Ohr an ihren Mund. Sie atmet, aber kaum hörbar.
    Nein ... Nein! .... NEIN!!!!!
    REISS DICH ZUSAMMEN, NORTON!

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