Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)
vergraben sich fest in ihrer Unterlippe, als er so behutsam wie möglich in sie eindringt. Nicht weit genug, um ihr den unvermeidlichen Schmerz zuzufügen, vor dem er mittlerweile wohl größere Angst verspürt als sie selbst. Was wird er tun, sollte er es in der letzten Sekunde versauen? Die Antwort lautet: nichts.
Allerdings kann er ihr beistehen, weshalb er zärtlich ihr Gesicht umfasst und rau wispert: »Josie.« Widerwillig schlägt sie die Lider auf. »Sieh mich an!« Eilig küsst er sie und fixiert sie erneut. »Okay?«
Ihre Zustimmung kommt, ohne zu zögern und Andrew verbeißt sich ein dankbares Stöhnen. Bis hierher hat er sie geführt. Erfolgreich – denn sie leben noch.
Als er tatsächlich vollständig von ihr Besitz nimmt, blickt er sie unentwegt an, obwohl es übermenschlicher Kraftanstrengung bedarf. Seine Zähne graben sich tief in seine Zunge, um keinen Laut von sich zu geben.
Verdammt! Sie ist so eng!
Selbstverständlich hat er sich auch diesen besonderen Teil vorgestellt. An die fünf Millionen Mal – circa. Die Realität übertrifft wieder einmal alles.
Leise wimmert sie, ihre Fingernägel versinken in seiner Haut, sie wirft den Kopf zurück und beißt auf ihre Lippe, während er längst zur Salzsäule mutiert ist, sich zum ruhigen Atmen zwingt und sie nicht aus den Augen lässt.
Ein nächster Kuss folgt. »Es tut mir leid, Baby.« Nebenbei versucht er mühsam, das Gefühl der Ekstase zu verdrängen, das ihn plötzlich zu überwältigen droht.
Endlich gehört sie ihm! Es ist der total falsche Moment, diesen besonderen Sieg zu feiern, aber die Gedanken gehorchen selten Befehlen. Andrew hält ihr Gesicht, sieht, wie sie gegen den Schmerz kämpft, weiß, dass es bald vorbei sein wird und gleichzeitig, dass sie sein ist.
Niemand wird sie ihm nehmen können!
Als sie sich schließlich etwas entspannt, bittet er sie, ihn anzuschauen und findet die Spuren der Panik, die sie so verzweifelt vor ihm verbirgt. »Tut es noch weh?« Ein wenig zu heftig schüttelt sie den Kopf, und er küsst sie abermals. »Ich schwöre dir, das war das einzige Mal, dass ich dir wehgetan habe. Es tut mir so unendlich leid.«
Dann erst erfasst er in der utopischen Gesamtheit, wie unbeschreiblich es ist, tatsächlich in ihr zu sein, und schlagartig ist alles um ihn herum vergessen. Es gibt nur sie, ihn und ihren hektischen Atem. Er umfasst von hinten ihre Schultern und bewegt sich in ihr – so langsam, wie möglich, mit zusammengebissenen Zähnen, um keinen Laut von sich zu geben und um Himmels willen nicht die Beherrschung zu verlieren.
Oh verdammter Mist! Das ist unglaublich!
Als er erneut in sie eindringt, werden ihre Augen groß. Beim zweiten Mal krallen sich ihre Finger in seine Haut. Er erstarrt. »Josie tut das weh?«
»Nein!«, stößt sie hervor.
»Wirklich nicht?« Energisch schüttelt sie den Kopf.
Er küsst sie, mehr, um sich zu beruhigen, als aus einem anderen Grund und wagt es ein weiteres Mal – kräftiger diesmal. Ihre Reaktionen intensivieren sich, Schweißperlen bilden sich auf der glatten Stirn und sie foltert stärker ihre Unterlippe. Begeistert und fasziniert zugleich beobachtet er sie, hingerissen von dem unvorstellbaren Anblick.
Das ist es, Baby. So ist es! Oh ja, und es wird noch besser, du wirst es kaum glauben ...
Seine Zähne graben sich tief ins Fleisch seiner Zunge. Nichts übereilen.
Langsam, Norton. Langsam!
Mit Mühe gelingt es ihm, ein Okay zu denken ...
Er beschleunigt den Rhythmus und beim sechsten Mal stöhnt sie auf, beim zehnten wieder. Beim – keine Ahnung, er hat aufgehört, mitzuzählen und eigentlich ist es so was von scheißegal – Mal, seufzt sie auf, drängt sich ihm entgegen, längst haben sich ihre Hände auf seinen Rücken gestohlen ... Und endlich steigert er das Tempo, wird leidenschaftlicher und rettet damit seiner Zunge möglicherweise das Leben.
Josie kämpft ... Gegen jeden Laut, der droht, sie zu verraten; gegen jede Bewegung, die ihr unbeherrschbarer Körper vollführen will. Verkeilte Kiefer, fest zusammengekniffene Lider, geballte Fäuste auf seinem Rücken ... Atmen nur durch die Nase ...
Andrew ist dabei, als sie verliert. Und wie sie das tut! Das ist die ultimative Kapitulation! Sein triumphierendes »Ja!« vermischt sich mit ihrem Schrei. »Andrew!« Feuchte, strahlende Augen, hektischer Atem, gerötete, beinahe glühende Wangen. Finger, die plötzlich keine Fäuste mehr sind, sondern sich tief in seine Haut graben, hingerissen von diesem
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