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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Andrew, dessen Augen sich mittlerweile zu beachtlicher Größe geweitet haben.
    Der offensichtliche Selbstmordkandidat gibt sich Mühe, so etwas wie ein verschlagenes Grinsen zu kreieren. »Oookay ... Du hast es nicht anders gewollt.« Und damit hebt er erneut seine lächerlichen Fäuste, mit denen er auf diese Art absolut nichts ausrichten kann – abgesehen davon, dass er sich die Handgelenke bricht. Allerdings bleibt Andrew nicht viel Zeit, sich mit dem Witzbold auseinanderzusetzen. Inzwischen brodelt der Zorn in ihm und ist kurz davor, überzukochen. Er hat noch eine dringende Angelegenheit mit Josephine zu klären und dieser Todessehnsüchtige hinderte ihn daran!
    Als der mit seiner rechten Faust in einem weiten Bogen ausholt, versetzt Andrew seinem Gegner einen brutalen Hieb in den Magen. Wie ein nasser Sack geht er zu Boden. Lautlos – sehr gut. Dann sieht sich um. »Johnson!«
    Der Angesprochene bearbeitet soeben den zweiten der beiden Jungen, hält in der Bewegung inne und richtet sich auf. »Ja, Sir.«
    Es kommt mit unbewegter Miene.
    So, wie Johnson nun einmal ist.
    Als Andrew zu Josephine ins Auto steigt, ist sein Siedepunkt bereits weiträumig überschritten.
    Er nennt dem Chauffeur die Adresse und atmet zweimal tief durch, bevor er sich zu ihr wendet. Nun, zumindest versucht er das, denn sie starrt aus dem Fenster und unternimmt nicht die geringsten Anstalten, ihn anzusehen.
    »Erklärung!«, fordert er verdächtig leise.
    Keine Reaktion.
    Ich weiß nicht, wie du das einschätzt, aber ich habe den beschissenen Eindruck, dass dein Superflittchen dir gerade wieder eine Antwort schuldig bleibt.
    Das ist Andrew nicht entgangen.
    Mein Vorschlag: Zeig ihr endlich, WER DER BOSS IST! Falls du dazu überhaupt noch die Eier hast!
    Darum geht es nicht! Um ehrlich zu sein, ist ihm völlig egal, dass er ihr Chef ist. Keineswegs gleich ist ihm jedoch, dass sie sich beinahe getötet hätte!
    Übertreib nicht so maßlos! Gut, sie hätten sich ein bisschen mit ihr beschäftigt, aber umbringen? Nein! Ich kenne die Sorte, die nehmen sie der Reihe nach durch und lassen sie dann laufen. Die gehörten nicht zu der ganz üblen Fraktion.
    Diesbezüglich weiß Andrew zufälligerweise mehr als der geschätzte DS. Allein der Gedanke daran, was ihr hätte geschehen können, lässt diese seltsame Übelkeit zurückkehren. Grauenvoller als zuvor.
    »Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir spreche!« Das kommt sogar noch leiser, doch sie rührt sich nach wie vor nicht. »Josie, verdammt! Was hast du dir dabei gedacht?«
    Keine Antwort. Sehr behutsam atmet er ein, wartet die üblichen fünf Sekunden, atmet aus und fühlt sich schließlich bereit für einen erneuten Anlauf. »Ich warne dich. Wenn du mir jetzt nicht sagst, warum du mich belogen hast, dann ...«
    Ja! Was dann? Wirfst du sie auf die Straße, wohin sie gehört? Ich hoffe es, denn so langsam verliere ich die Geduld!
    Andrew ignoriert ihn mit außerordentlicher Leichtigkeit. »... passiert tatsächlich ein Unglück! Du hast nicht die geringste Ahnung, wie wütend ich bin ...«
    Das scheint sie endlich zu erreichen. Miss Kent blickt zwar weiterhin aus dem Fenster, doch ihre Stimme ertönt plötzlich im Innern der Limousine. Ruhig und anscheinend völlig unbeteiligt. »Mein Wagen wollte nicht anspringen.«
    » Und? Weshalb hast du mich nicht angerufen oder ließest dir vom Pförtner ein Taxi rufen oder ...« Andrew hebt die Hände und lässt sie erschöpft sinken. »Es gibt tausend Alternativen, als sich allein auf die Straße zu wagen.«
    Sie senkt den Kopf. »Ich ... habe kein Geld für ein Taxi ...«
    Entgeistert starrt Andrew sie an, doch im nächsten Moment schließt er ergeben die Augen. Natürlich hat sie das nicht, in Wahrheit besitzt sie genau minus 1,45 Dollar! Hat er das wirklich schon wieder vergessen?
    Klar hast du das, weil es dich ÜBERHAUPT NICHTS ANGEHT! Mann, wenn das Flittchen keine Moneten hat ...
    Sie leben in zwei völlig verschiedenen Welten, geht ihm gerade auf. Die Vorstellung, dass Josie sich kein Taxi leisten kann und deshalb gezwungen ist, sich in der gefährlichen Dunkelheit einer Großstadt durch deren zwielichtigste Gegend zu bewegen, ist für ihn nicht greifbar. Was wird die Fahrt kosten? Fünf Dollar? Vielleicht sechs? Woher soll er es genau wissen, Andrew Norton nutzt niemals einen Mietwagen, er hat Johnson. Aus Mangel an fünf oder sechs Dollar wäre sie fast von diesen schmierigen Typen ...
    »Fein!«, knurrt er. »Und weshalb hast du

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