Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
Verstanden?«
    Vor lauter Schock nickt sie eilig.
    » Gut! Zweitens: Ich weiß nicht, was du dir in deinem kleinen Schädel ausgemalt hast, aber ich zwinge niemals eine Frau zu irgendetwas! Und ich mache eine Beziehung auch nicht davon abhängig, wie schnell sie für mich ihre entzückenden Beine spreizt. Also unterstell mir nicht diese Oberflächlichkeit ...«
    Haaa! Norton, du bist so ein Arsch! Ich glaub, du hast schon zu viel von ihr abbekommen ...
    ›Ruhe!‹
    »Hast. Du. Das. Verstanden?«
    Ihre Augen sind weit aufgerissen, als sie erneut nickt.
    » Perfekt! Drittens: ein Nein, Josephine! Ein beschissenes Nein! Ist dir das vielleicht mal in den Sinn gekommen? So läuft das in jeder normalen, verdammten Beziehung. Man kommuniziert miteinander! Woher soll ich verflucht noch mal wissen, was du willst oder nicht, wenn du nicht mit mir sprichst?«
    Sie antwortet nicht, doch das ist Andrews Ansicht nach auch nicht notwendig. Außerdem fühlt sich das Abflachen seiner Panik viel zu befreiend an, als dass er momentan darauf hätte eingehen können. Das wird er heute Abend klären … »Letztens – und das ist am wichtigsten: Komm niemals wieder auf die Idee, mir mit deinem Fortgehen zu drohen! Tu. Das. Nie. Wieder! Damit könntest du nämlich Seiten in mir wecken, die du besser niemals kennenlernst! Ist. Das. Klar?« Abermals hüllt sie sich in Schweigen, doch diesmal nimmt er es nicht hin. »Antworte mir, verdammt!«
    »Ja ...«
    »Wie bitte?«
    »Ja«, lauter und feindseliger.
    Schon lächelt er. »Fein.«
    Er zieht sie an sich und senkt seinen Mund auf ihren, doch es folgt kein wilder leidenschaftlicher Kuss. Andrew hofft, sie versteht, was er ihr sagen will und achtet sorgfältig darauf, dass seine Lippen fest geschlossen bleiben. Nachdem er sich wieder von ihr gelöst hat, wischt er ihr behutsam die verbliebenen Tränen von den Wangen. »Ich werde dich nicht aus meinem Leben verschwinden lassen, Josephine Kent. Weder aus dem Grund, den du mir soeben unterstellt hast, noch aus jedem anderen. Je früher du das begreifst, umso besser. Ich hatte betont, dass ich warten kann und das war keine Lüge. Ich weiß nicht, woher du deine seltsamen Vorstellungen nimmst, aber sie sind falsch . Kein Mann würde dich fortschicken – nun, zumindest kein vernünftiger –, nur, weil du Zeit brauchst. Ich mit Sicherheit nicht. Und jetzt sollten wir an die Arbeit gehen. Wenn ich mich recht erinnere, macht uns Mr. Smith heute noch seine Aufwartung ...«
    Sie versucht zu lächeln, wenngleich der Hass unvermindert in ihren Augen brodelt, und es gelingt ihr sogar.
    Ein wenig.

Rauswurf a là Norton
    E s ist inzwischen drei Uhr geworden und die Tiefgarage wieder voller Menschen.
    Trotzdem nimmt Andrew ihren Arm und nur deshalb nicht Josies Hand, weil er sie so besser stützen kann. Er hat den Verdacht, dem Mädchen sind seine Absichten nicht ganz bewusst. Was irgendwie nicht wirklich verwunderlich ist, bisher hat er sie ihr nämlich nicht mitgeteilt. Offenbar glaubt sie, er sei rein physisch an ihr interessiert. Das verwirrt ihn. Was ihn jedoch irritiert , ist ihre Ansicht, sie müsse irgendeine Norm erfüllen.
    Sein Wissen über die Psyche einer Frau hält sich derzeit in überschaubaren Grenzen. Aber er kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass ihnen diese Einstellung helfen wird. Unter Leistungsdruck mag man durchaus gute Arbeit leisten, doch garantiert keinen guten Sex. Sie begehrt ihn, das steht fest. Ihr Körper hat die eindeutigen Signale gesendet. Scheinbar ist es ihr Kopf, der sie daran hindert, glücklich zu sein.
    Um das Problem zu lösen, muss er ihr wohl erst einmal zeigen, was sie ihm bedeutet. Auch wenn sich diesbezüglich der unbedeutende Umstand etwas hemmend auswirkt, dass Andrew das selbst nicht so genau weiß. Zumindest derzeit nicht. Bisher hatte er noch keine Gelegenheit, darüber nachzugrübeln. Wie ein Hurrikan ist sie über ihn hergefallen und hat ihn und alles, was ihn ausmacht, mit sich gerissen. Allerdings traut er seinem gegenwärtigen Gefühlschaos insofern, dass es ihm scheißegal ist, was seine Belegschaft von ihm denkt. Josie gehört zu ihm, daher stellen sie sich besser so schnell wie möglich auf den Anblick ein. Er hat nämlich keineswegs vor, diesen Zustand so bald wieder zu ändern.
    Der Aufzug ist natürlich leer, schließlich bewegt man sich nach unten, um einen frühen Feierabend einzuläuten. Die einzigen Idioten, die sich in diesem Gebäude aufwärts bewegen, sind der Chef

Weitere Kostenlose Bücher