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Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition)

Titel: Feuer und Wasser (Urteil: Leben!) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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schweigt. Das macht ihn so zornig, dass er vorsichtshalber die Augen schließt. Seine Hände ballen sich zu festen Fäusten und er beginnt hilflos mit seinen Atemübungen.
    Einatmen.
    Luft anhalten.
    Eins ...
    Zwei ...
    Dr... ach, Scheiß drauf! Wieder sieht er nur eine bleiche Stirn und auch das reicht Andrew jetzt. Er hebt ihr Kinn, zwingt sie, ihn anzuschauen.
    »Hör zu, Josephine! Es tut mir leid! Ich wusste nicht, dass du das nicht magst! Du hättest etwas sagen müssen! Verstehst du mich?« Sie versucht, sich aus seinem Griff zu winden, und seine Wut erklimmt immer lichtere Höhen. Verdammt! » Kommunikation! Josephine! « Das war tatsächlich laut.
    Du dämlicher Idiot! Reiß dich zusammen oder willst du dir auch noch den Rest versauen? Du bist in der Trust!
    Das ist Andrew im Moment ja so was von scheißegal! »Antworte mir!«, knurrt er. »Warum wirst du gehen?«
    Irgendwie scheint ihr nicht entgangen zu sein, dass die Luft brennt. Nachdem sie eine Weile tief Luft geholt hat, ertönt doch tatsächlich ihre erstaunlich dünne Stimme. »Ich hätte mich mehr bemühen sollen. Ich schwöre, ich habe mich bemüht. Es tut mir so leid, dass ich dich enttäuscht habe. Ich weiß auch, dass ich jetzt abhauen muss. Also mach es mir nicht so schwer und lass mich einfach!«
    Wenn Andrew nicht alles täuscht, dann glitzern da wirklich Tränen. Aber das treibt seinen Ärger nur noch höher, weil nichts von dem, was sie sagt, für ihn irgendeinen Sinn ergibt! Entweder, ihm ist in den vergangenen zehn Minuten etwas Grundlegendes entgangen, oder sie wurden in zwei weit voneinander entfernten Parallelwelten verfrachtet. Er spürt, wie der Zorn ihn zu überwältigen droht, und er presst eilig die Zähne aufeinander, um nicht wieder laut zu werden. »Josie!«, stößt er unter unmenschlichen Anstrengungen hervor. »Wenn du glaubst, ich würde dich fortlassen, ohne zu wissen weshalb , dann hast du dich getäuscht! Womit willst du michenttäuscht haben? Im Moment fehlt mir nämlich der leiseste Schimmer! Und ich werde scheißwütend, sobald ich nicht begreife, was vor sich geht!«
    Anstatt einer einzigen, beschissenen Antwort, perlen die ersten Tränen ihre Wange hinab. Perfekt! Das hätte er nicht für möglich gehalten. Dieses Mädchen macht ihn nicht nur innerhalb von Sekundenbruchteilen so geil, dass er alles vergisst und nur über sie herfallen will, nein, es treibt ihn auch noch in die größten Zornausbrüche, denen er jemals ausgeliefert war. Irgendwie wird ihr wohl die Gefahr bewusst, denn – oh Wunder! – Josie beschließt doch tatsächlich, noch einmal etwas zu erwidern. Fast hätte er ein Halleluja in den begrenzten Raum der Limousine geschmettert.
    »Ich weiß, was du von einer Frau erwartest. Wäre mir mehr Zeit geblieben. ... Ich meine, so etwas bist du natürlich nicht gewöhnt ... Ich hab mir auch wirklich Mühe gegeben ...« Sie runzelt die Stirn und starrt für einen langen, auf Andrews Seite atemlosen, Moment vor sich hin. Als sie aufsieht, sind die Tränen wie von Zauberhand verschwunden und ihre Miene wirkt verdammt bissig (und von Hass erfüllt). »Ich habe dir gesagt, dass es nichts bringt!«, zischt sie. »Weshalb hast du nicht einfach auf mich gehört? Es tut mir leid! Hatte ich das schon erwähnt? Es tut mir leid! Kann ich jetzt endlich gehen? «
    »Nein!«
    Fassungslos mustert sie ihn. » Warum denn nicht?« Inzwischen brüllt sie zur Abwechslung. Perfekt, dann brüllen sie eben beide.
    Ähm, Norton, du Idiot. Ich denke nicht, dass du dich von ihr ...
    ›Schnauze!‹
    Andrew kann sich derzeit nicht auf den DS konzentrieren, diese Angelegenheit ist gerade viel zu brisant ...
    Sie holt tief Luft und schreit weiter. »Ist es nicht schlimm genug? Gut! Ich habe es nicht gebracht! Fein! Schön! Ich wollte heute Morgen abhauen und dann wären alle glücklich gewesen! Aber du musstest ja unbedingt darauf bestehen, dass ich in dein dämliches Büro komme! Und? Wofür? Dafür, dass ich trotzdem verschwinden muss! Nur, dass es mir jetzt noch viel schwerer fä...«
    » RUHE! «
    Erschrocken verstummt sie. Wenn Josie zuvor der Ansicht war, sie könne brüllen, dann hat sie wohl eine ungefähre Vorstellung davon, was wirklich laut ist. Andrews ist ausnehmend drohend, doch als er erneut anhebt, spricht er leise. Äußerst leise. »Ich denke, es ist wieder einmal an der Zeit, einige grundlegende Dinge zu klären, Josephine!«
    Hörbar schluckt sie.
    »Erstens: Niemand. Brüllt. Mich. An! Merk dir das!

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