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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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suche ich ganz bestimmt nicht! Ich wollte meine Leute befreien!" Rodolphe schlägt mit dem Schwert wütend auf die Eichentüre ein.
    "Ihr meint die Fremden, die man heute gebracht hat? - Dort drüben - das erste Verlies im Hauptgang! Das ist die 'schönste Unterkunft' für Staatsfeinde, die es in diesem Loch gibt!" erklärt der Uniformierte ruhig und deutet auf eine andere Türe hinter der Gabelung, die Rodolphe durch das Gitterfensterchen bemerkt hat.
    "Aha! Ich dachte das ist der Hauptgang! Na schön!"
    Er eilt hinüber und diesmal passt auch gleich der erste Schlüssel.
    Die Türe fliegt auf und Rodolphe schlägt ein Johlen und Jubeln entgegen, wie er es noch nie gehört hat.
    "Rodolphe ... ich wusste es!" Baldwin umarmt seinen 'Helden'. Er hat sogar Tränen in den Augen. "Keinen Augenblick hab' ich an ihm gezweifelt, Kinder! - Mein Rodolphe ... ein Mordskerl!"
    Die Begrüßung verläuft den Umständen entsprechend heftig und kurz. Rodolphe drängt sofort zum Aufbruch.
    "Los, bewaffnet euch. Da vorne liegt genug 'rum. Plappert nicht andauernd. Die beiden Wachen vorhin haben Alarm geschlagen und ich weiß nicht, wie weit man hier einen Ruf hört. Also ... ein bisschen Dalli, ja!?"
    Natürlich hat man Rodolphes Kampf mitverfolgt und dann auch die Befreiung des Unbekannten mitbekommen. Erstaunlicherweise kümmert das keinen. Nur Zeramov findet diesen groß gewachsenen, kräftigen Mann interessant – eine imposante Erscheinung, trotz der abgerissenen Uniform.
    "Wer sind Sie denn?" erkundigt er sich und hat auch schon wieder seinen Notizblock bei der Hand.
    "Ruski ... fallen Sie mir jetzt bloß nicht auf den Wecker!" schreit Rodolphe den Drehbuchautor an. "Jetzt wird geflohen, ist das klar? Material sammeln können Sie später!" Und an den Fremden gewandt: "Kennen Sie den Weg?"
    "Leidlich! Man hat mich eben hergebracht!" erwidert der ruhig.
    "Dann bleiben Sie zurück. Sie ... Signore, Ricci und der Doktor ... los, ihr bildet zusammen die Nachhut! Cassius zu mir, Michel, X, Zeramov und Sie, Chef! Wir gehen voran ... die anderen in der Mitte. Und jetzt keine Dummheiten mehr! Wir drehen hier keinen Film - es ist Ernst!"
    Der Uniformierte lächelt amüsiert - widersetzt sich aber diesen deutlichen Befehlen nicht. X allerdings hat sein hintergründiges Lächeln bemerkt. An Zeramovs Seite verleiht er seiner Vermutung Ausdruck:
    "Ein Mann, der in einer solchen Situation gelassen bleibt und dann noch derart unverschämt grinst, hat eine besondere Vorgeschichte. Vielleicht ist es ein in Ungnade gefallener General! Er sieht so aus, als ob normalerweise er die Befehle erteilt!"
    "Gut möglich! - Wird sich zeigen!"
    In seinem Notizblock steht: 'General aus Destrusion!'

-9-  Flucht
     
     
    Mit drei -wohl auf die 'Alarm'-Rufe herbeigeeilten- Soldaten hat man kurzen Prozess gemacht. Bestens bewaffnet schleichen sie jetzt durch den Gang, der in die Palasthalle führt. Cassius trägt eine Hellebarde, die anderen haben jeder ein Schwert, ein Schild und manche zusätzlich einen Dolch bei sich.
    Es geht vorbei an der Felsspalte, in der sich Rodolphe auf dem Herweg eine Zeit lang versteckt gehalten hat, dann sehen sie in einiger Entfernung auch schon das Gitter.
    "Natürlich ist es runtergelassen!" flucht Rodolphe in sich hinein. "So 'ne Scheiße!"
    Alle stehen da und starren fassungslos nach vorne. Rodolphe hat tatsächlich alle Hindernisse bis zum Verlies der Baldwinschen überwunden, aber über den Rückweg hat er kaum je ernsthaft nachgedacht!
    "Was jetzt?" Baldwin sinkt in sich zusammen. "Soll das alles umsonst gewesen sein?"
    "Redet lieber etwas leiser. Da vorne steht ein Wachtposten, und wenn der was hört, schlägt er Alarm! Dann können wir sofort aufgeben!" der Uniformierte hat sich an die Spitze geschlichen und steht jetzt neben Baldwin.
    "Und was schlagen Sie vor?" fragt X den Mann.
    "Ich schlage gar nichts vor! Ich dachte, dass hier weitere von ihren Leuten stehen, die dafür sorgen, dass dieses Gitter hochgezogen bleibt." brummt er.
    "Wenn man den Posten mit einem Messerwurf erledigen könnte, wäre es dann möglich, das Gitter von uns aus hochzuziehen?" erkundigt sich der Krämer bei Rodolphe.
    "Ich glaub' nicht. Die Kurbel befindet sich gleich neben dem Gitter, aber wenn es dann nicht geht, stehen wir dumm da. Wir müssen uns was andres einfallen lassen. - Wir brauchen eine List!"
    "Heh ... wenn sich zwei von uns als Soldaten verkleiden, dann könnte man doch was machen!" schlägt Zeramov vor, der eben noch in seinem

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