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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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Kreismittelpunkte auf der Holzscheibe.
    'Nicht übel, der Typ! In unserer Welt hätte er sogar Chancen auf einen Amateur-Titel beim Dart-Game!' sagt er sich und bereitet seinen Angriff vor. Das Sichtfenster des Helms ist heruntergeklappt, den Dolch hält er fest in der Hand.
    Als der Soldat gerade seine Wurfmesser aus der Scheibe ziehen will, stürzt Rodolphe hinter der Biegung des Ganges hervor. Das plötzliche Auftauchen dieser ganz in schwarz gekleideten Gestalt mit dem funkelnden Helm überrumpelt den Mann. Rodolphe kann ihn gefahrlos zu Boden strecken.
    'Das gleicht ja 'nem Spaziergang!' stellt er fest, als er vor der schweren Türe steht und an dieser horcht. Er hat sich jetzt mit dem Schwert des Besiegten bewaffnet. 'Na, wenn da drinnen wirklich noch ein paar Soldaten 'rumlungern, dann ist's mir auch egal. Mit dem Schwert bin ich denen allen überlegen. Chef, ich komme!'
    Entschlossen stößt er die Türe auf und steht kurz darauf breitbeinig und zum Kampf bereit in einem ziemlich niedrigen, dafür lang-gestreckten Raum.
    Niemand da! Wenn es weitere Soldaten im Kerker gibt, dann sind sie jedenfalls nicht hier!
    'Schön ... das erspart Zeit!' denkt sich Rodolphe und eilt weiter.
    Mitten durch das Grottengewölbe fließt ein Rinnsal. Rodolphe entdeckt eine Feuerstelle mit Abzug darüber, einige einfache Pritschen und eine Anzahl Regale mit wenigen Lebensmitteln.
    'Sieht so aus, als wär' die große Zeit des Kerkers lang vorbei. Den Vorräten nach zu urteilen, wird hier für kaum jemanden gekocht! ' erkennt der Befreier und hält sich nicht auf.
    Die kleine Grotte hat natürlich einen Ausgang und mit diesem kommt für Rodolphe wieder die Vorbereitung auf einen Kampf. Er steht vor einer Türe mit einem Gitterfenster. Er kann durch dieses einen Teil des Kerkers sehen: einen sich gabelnden Gang, mit schweren, verriegelten Türen. Von einer Wache keine Spur!
    Rodolphe wartet noch einen Augenblick. Als er die Türe öffnet, stößt er dann unglücklicherweise an ein Schränkchen, welches daneben steht. Klirrend und scheppernd fliegen ihm Waffen entgegen.
    'So eine Scheiße! Wenn das einer gehört hat, dann kann ich mich auf was gefasst machen!'
    Man hat es gehört! Schon nahen Schritte und Rodolphe beißt die Zähne aufeinander.
    "Was ist denn da los? Ihr wisst doch, dass der Schrank bei der Türe nicht gut steht!" ruft jemand.
    Rodolphe will nicht mehr warten. Er darf sich nicht mit jeder Wache aufhalten und deshalb entschließt er sich erneut zu einem Überraschungsangriff.
    Im nächsten Moment steht er zwei Soldaten gegenüber. Diesmal sind es jüngere Männer und sie haben gerade noch Zeit, ihre Schwerter zu heben und sich zu wehren. Ein kurzer, erbitterter Kampf beginnt.
    "Hilfe ... Alarm!" schreit der eine, kurz bevor ihn Rodolphe mit seinem Schwert durchbohrt. Der andere erkennt, dass er alleine nicht mit diesem zu allem Entschlossenen zurechtkommt. Laut rufend dreht er sich um und will davonrennen.
    'Dieser Schwachkopf brüllt mir noch den Palast wach!' Rodolphe setzt ihm fluchend nach. Und weil ihm alles schon wieder zu lange dauert, holt er schließlich weit aus - sein Schwert schwirrt durch die Luft und bleibt tief im Rücken des Verfolgten stecken.
    "Na bitte!" Rodolphe macht sofort kehrt. Er hat sich an den kleinen Hinweis erinnert, den ihm der Minister unfreiwillig gegeben hat: das Verlies liegt im Hauptgang - gleich das Erste muss es sein.
    Der Soldat, den er bei der Türe zum Grottengewölbe erledigt hat, trägt einen Schlüsselbund am Gürtel. Diesen reißt Rodolphe ungestüm an sich und dann steht er endlich vor der ersten Kerkertüre im Hauptgang.
    "Gleich ist's soweit!" ruft er den Kameraden zu, von denen er annimmt, dass sie hinter dem schweren Eichenholz der Türe sehnsüchtig darauf warten, ihn zu sehen. Beim vierten Schlüssel hat er endlich Erfolg. Er öffnet und klappt schon das Sichtfenster seines Helmes hoch.
    "Aaaaaaah!" entfährt es ihm und er möchte die Türe am liebsten wieder zuwerfen und verriegeln.
    "Na so was!" ein offensichtlich sehr erstaunter Mann in einer zerschlissenen Uniform tritt Rodolphe entgegen. "Wer seid ihr denn?"
    Bevor Rodolphe etwas sagen kann, ist der Mann an ihm vorbei. Im Eingang zur 'Wachstube' liegen die Waffen aus dem wackeligen Schränkchen. Der Uniformierte bückt sich nach einem Schwert und erst danach wendet er sich wieder seinem Befreier zu.
    "Wer schickt euch, Fremder?" fragt er - jetzt mit fester, befehlsgewohnter Stimme.
    "Verdammt noch mal ... Sie

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