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Feueraugen II. Drei Städte

Feueraugen II. Drei Städte

Titel: Feueraugen II. Drei Städte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Zeram
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Notizblock geblättert hat. "Man müsste nur vorgeben, dass Fräulein Killmayer wieder was passiert ist!"
    "Gott der Gerechte ... is' a guter Einfall! Ich stell' mich zur Verfiegung, wann's recht is'!" Dr. Glücklich entledigt sich bereits seines Pelzmantels.
    "Es wird besser sein, wenn ich gehe, werter Doktor!" X hält den Tapferen zurück. "Man würde Sie an ihrer Aussprache leicht als einen Fremden erkennen. Zeramov und ich ... wir zwei sollten gehen!"
    "Ich bin dabei!"
    "Besser noch als falsche Soldaten erkannt werden, als den Wachtposten mit einem Messerwurf zu erledigen und dann in der Falle zu sitzen! Kommen sie, Zeramov ... wir holen uns die Uniformen der Soldaten, die uns vorhin angegriffen haben."
    X und der Drehbuchautor eilen zurück. Kurz darauf erscheinen sie wieder. Beiden passen die Uniformen der Wachsoldaten recht gut und zumindest von Weitem sind sie kaum von echten Königsgetreuen zu unterscheiden.
    Marlène und Emma haben die Pelzmäntel der beiden Verkleideten an sich genommen. Dass Zeramov die Maskerade Spaß macht, ist ihm anzusehen. Allerdings rät ihm der Krämer, seine Brille abzunehmen, weil es in diesem Land offenbar so etwas noch nicht gibt.
    "Danke für den Tipp, Krämer! Hätt' ich gar nicht beachtet!"
    Zum Glück ist Zeramov nicht allzu stark kurzsichtig, sodass er auch ohne Brille einigermaßen klar sehen kann. Er erlaubt sich allerdings den Scherz, Baldwins Frage nach seinem Sehvermögen ohne Brille makaber zu beantworten:
    "Oh, es geht bestens, Chef. Aber warum haben Sie sich versteckt?" demonstrativ tastet er ins Leere vor sich.
    Baldwin muss beruhigt werden, dann kann es losgehen.
    X und Zeramov sollen einigermaßen geräuschvoll zum Gitter laufen, die anderen werden erst in dem Augenblick folgen, wenn dieses hochgezogen wird. Rodolphe möchte aber nichts dem Zufall überlassen und so entschließt er sich dazu, erst einmal auszukundschaften, ob die Wache beim Gitter nicht etwa gerade abgelöst wird.
    Lautlos schleicht er voran. Beim Gitter angelangt, hält er vorsichtig Ausschau. Von der Wache ist jedoch nichts zu sehen. Da bemerkt er hinter einer Mauerecke zwei sich bewegende Schatten. Als er weiter wartet, wird ein Kichern laut, dann ein verdächtiges Stöhnen ... ein nacktes Bein kommt zum Vorschein und Rodolphe weiß im nächsten Augenblick, dass ihre Chancen gut stehen.
    'Teufel noch mal ... da vögeln zwei! - Wenn X und Zeramov jetzt hier auftauchen, wird die Wache so verdattert sein, dass man ihn in flagranti erwischt hat, dass er das Gitter ohne eine Frage zu stellen hochkurbeln sollte. Großartig ... jetzt aber schnell!'
    Er dreht sich um und schleicht zurück zu den anderen. In wenigen Worten erklärt er ihnen die Lage und drängt die beiden Verkleideten zur Eile.
    "Und ... Ruski! - Etwas strammer, ja? - So geht kein Soldat!" rät er Zeramov, dessen federnder Gang ihm schon immer ein Gräuel gewesen ist. "Treten Sie richtig auf ... es muss donnern, wenn ihr Eindruck machen wollt! - Und jetzt ab ... viel Glück!"
    Die beiden rennen geräuschvoll aufs Gitter zu. Sie sind noch nicht ganz dort angekommen, da hören sie schon eine aufgeregte männliche Stimme und das verzweifelte Jammern einer Frau. Zeramov und X tauschen einen zuversichtlichen Blick.
    "Heh ... wo ist denn der Kerl! Gitter hoch ... schnell!" schreit X - Zeramovs Meinung nach eine Idee zu laut.
    "Ach herrjeh ... jetzt ist' s vorbei mit meiner Beförderung!" jammert der Wachposten. Sich das Hemd zuknöpfend erscheint er vor dem Gitter. Zeramov tritt dagegen, um der Sache etwas mehr Nachdruck zu verleihen.
    "Los, Mann ... dieses Weib hat schon wieder einen Anfall! Du weißt doch, dass der Arzt vorhin schon da war. Sie spukt Blut ... also mach' schnell!"
    "Jaja ... ich bin schon dabei" winselt der Soldat und X kann sich rühmen, mit fester, soldatischer Stimme aufgetreten zu sein. Währenddessen winkt Zeramov den anderen, die sich sofort heranschleichen. Alle sind leise, denn solange das Gitter nicht weit genug hochgezogen ist, darf die Wache auf keinen Fall Verdacht schöpfen.
    "Schon wieder das Weib! Kennt ihr den Weg zum Arzt?" damit tritt der Wachposten vor Zeramov und X. Das Gitter ist hochgezogen und der Fluchtweg damit frei.
    "Du wirst ihn nicht mehr brauchen!" sagt X, und bevor der Ahnungslose das Schwert bemerkt, hat es ihn auch schon durchbohrt. Wie vom Schlag getroffen stürzt er zu Boden und bleibt regungslos liegen.
    Die Baldwinschen verlassen den Kerkergang. Da man möglichst keinen Fehler begehen

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