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Feuerball

Titel: Feuerball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Und die Lagernummern auf den Bomben sind richtig.«
    8
    Bond fragte: »Und was geschieht jetzt, Sir?«
    »Verdammt wenig, praktisch gar nichts! Niemand hat je von diesen SPECTRE-Leuten gehört. Wir wissen wohl von einer unabhängigen Gruppe, die in Europa arbeitet - wir haben was von ihnen gekauft, desgleichen die Amerikaner, und Mathis gibt jetzt zu, daß Goltz, der französische Spezialist für Schweres Wasser, nachdem er im Vorjahr übergelaufen war, von ihnen für viel Geld ermordet wurde. Das Angebot kam aus heiterem Himmel, Namen wurden keine genannt. Alles über Funk, gleichfalls auf diesen sechzehn Megahertz. Mathis nahm auf gut Glück an, sie machten saubere Arbeit, und er zahlte - einen Koffer voll Geld neben einer Straßentafel an der N 1. Aber niemand weiß, ob das die SPECTRE-Leute waren. Als wir und die Amerikaner mit ihnen zu tun hatten, gab es Sicherungen noch und noch, wirklich fachmännische, und überdies waren wir ja nur am Resultat interessiert. Wir zahlten eine Unmenge Geld, aber das war es auch wert gewesen. Wenn es damals wirklich SPECTRE war, so sind diese Leute sehr ernst zu nehmen. Das habe ich auch dem Premier gesagt. Aber darum handelt es sich gar nicht. Tatsache ist nur, daß der Bomber samt Fracht vermißt wird und, daß alle in dem Brief angegebenen Einzelheiten stimmen. Es passierte über dem Atlantik.« M griff nach einer umfangreichen Mappe und suchte darin. »Ja. Ein Sechsstundenflug von acht bis vierzehn Uhr. Fünf RAF-Leute und ein NATO-Beobachter namens Giuseppe Petacchi, als italienischer Luftwaffenmajor zur NATO abgestellt. Erstklassiger Flieger, aber sie kontrollieren jetzt seine
    Vergangenheit. Er kam im Dienstweg hierher, denn die Spitzenpiloten der NATO werden seit Monaten mit dem Vindicator und der Abwurftechnik von Atombomben vertraut gemacht. Jedenfalls«, M blätterte um, »die Radar-Leute hatten die Maschine wie üblich auf dem Schirm, und alles ging gut, bis sie in ungefähr 12 000 Metern Höhe westlich Irland war. Da ging sie vorschriftswidrig auf 10 000 Meter herunter und wurde im transatlantischen Verkehr verloren. Da auch die Funkverbindung nicht mehr funktionierte, befürchtete man zunächst einen Zusammenstoß mit einem Transatlantikflugzeug. Aber keine einzige Fluggesellschaft wußte etwas darüber.« M blickte auf Bond. »Und damit war es aus. Der Bomber ist einfach verschwunden.«
    Bond sagte: »Hat die amerikanische DEW-Linie nichts bemerkt? Ihr Frühwarnsystem?«
    »Nicht mit Sicherheit. Aber es ist die einzige Spur, die wir haben. Und zwar scheint es, als ob 800 Kilometer östlich von Boston ein Flugzeug von der Anflugroute nach Idlewild südwärts abgebogen wäre. Das ist aber die andere große Luftstraße, für den Nord-Süd-Verkehr von Montreal und Gander hinunter nach Bermuda, den Bahamas und weiter nach Südamerika. So haben es die DEW-Beobachter für eine BOAC- oder Transkanada-Maschine gehalten.«
    »Sieht wirklich nach verdammt guter Planung aus! Ein Verstecken in den Luftverkehrsstraßen. Hätte das Flugzeug über dem Atlantik nicht auch nördlich abschwenken und nach Rußland fliegen können?«
    »Jawohl, und auch südwärts. Es gibt da einen beobachtungsfreien Raum, etwa 800 Kilometer von beiden Küsten entfernt, der außerhalb Radarreichweite liegt. Noch besser hatte es in der eigenen Spur umkehren und nach Europa zurückfliegen können, auf einer der zwei oder drei Luftstraßen. Im Moment kann es tatsächlich fast überall in der Welt sein. So stehen die Dinge!«
    »Aber es ist doch ein riesiger Bomber, der Speziallandebahnen und so weiter braucht! Irgendwo muß er doch herunterkommen! Ein Flugzeug dieser Größe kann man doch nicht einfach verstecken!«
    »Gewiß, das ist alles richtig. Und die RAF hat bis gestern Mitternacht alle, aber auch wirklich alle in Betracht kommenden Flughäfen der Welt kontrolliert. Ohne Erfolg. Die CAS sagt uns, daß eine Bruchlandung möglich wäre, zum Beispiel in der Sahara, in jeder anderen Wüste, oder auch auf See, im flachen Wasser.«
    »Würden da die Bomben nicht explodieren?«
    »Nein. Nicht, solange sie nicht scharf gemacht sind. Sogar beim Notwurf, wie 1958 über North Carolina, würde nur der TNT-Auslöser losgehen, nicht das Plutonium.«
    »Wie wollen dann die SPECTRE-Leute die Bombe zur Explosion bringen?«
    M öffnete die Hände. »Man hat mir das alles im Verteidigungsministerium erklärt. Soviel ich verstanden habe, sieht eine Atombombe wie jede andere Bombe aus. Sie funktioniert so, daß ihr

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