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Feuerball

Titel: Feuerball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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-, »ob wir hinausfahren und den Besitz ansehen könnten. Natürlich nur, wenn Sie nicht dort sind, und zu einer Zeit, die Ihnen genehm ist.«
    Freundlich die weißen Zähne zeigend, breitete Largo die Hände aus: »Aber selbstverständlich, mein Verehrtester! Wann immer Sie wollen! Es wohnt nur meine Nichte mit ein paar Dienern dort, und auch sie ist die meiste Zeit außer Haus. Bitte, rufen Sie sie doch an, ich werde Ihren Besuch avisieren. Der Besitz ist ja wirklich reizend, wissen Sie, architektonisch wundervoll! Hätten nur alle reichen Leute so viel Geschmack!«
    Bond erhob sich, Leiter ebenfalls. »Nun, das ist wirklich zu freundlich von Ihnen, Mr. Largo! Aber jetzt wollen wir nicht länger stören. Vielleicht treffen wir uns noch in der Stadt, Sie müssen mit mir speisen! Freilich« - Bond legte Bewunderung und Schmeichelei in seine Worte - »wer eine Jacht wie diese besitzt, wird ja kaum an Land kommen wollen. Das ist wohl die einzige auf unserer Seite des Atlantik! Ist nicht zwischen Venedig und Triest so eine gefahren? Ich glaube, mich zu erinnern .«
    Largo lächelte geschmeichelt: »Jawohl, stimmt, richtig! Auch auf den italienischen Seen gibt es welche, für den Passagierverkehr. Jetzt kauft man sie auch unten in Südamerika. Für Küstengewässer ist sie wundervoll, nur einszwanzig Tiefgang bei ausgefahrener Gleitfläche.«
    »Gibt es da keine Raumschwierigkeiten?«
    Es ist eine Schwäche aller Menschen, durchaus nicht der Frauen allein, daß sie ihre irdischen Güter lieben. So sagte auch Largo mit einer Spur verletzter Eitelkeit: »Nein, keineswegs! Haben Sie noch fünf Minuten Zeit? Dann können Sie sich selbst davon überzeugen. Im Moment sind wir eine Menge Leute hier, Sie haben ja gewiß von unserer Schatzsuche gehört?« Er blickte sie scharf an, wie jemand, der glaubt, nicht ganz ernst genommen zu werden. »Aber davon reden wir lieber nicht, Sie glauben sicher nicht an so etwas. Wie dem auch sei, meine Teilhaber sind alle an Bord, und das macht mit der Besatzung vierzig Köpfe. Sie werden sehen, daß wir es trotzdem nicht eng haben. Wollen Sie mitkommen?« Largo wies auf die Tür in der Kabinenrückwand.
    Felix Leiter zögerte. »Sie wissen, Mr. Bond, die Besprechung um fünf Uhr mit Mr. Harold Christie?«
    Bond schob den Einwurf beiseite: »Mr. Christie ist ein netter Mensch und wird Verständnis haben. Ich würde das Schiff sehr gern besichtigen, wenn es Ihre Zeit erlaubt, Mr. Largo!«
    Largo sagte: »Kommen Sie, es dauert keine fünf Minuten! Und Mr. Christie ist ein Freund von mir. Er wird es entschuldigen.« Damit ging er zur Tür und hielt sie offen.
    Schiffe, wie modern sie auch sein mögen, gleichen einander irgendwie: die Gänge zu beiden Seiten des Maschinenraums; die Reihen von Kabinen - alle besetzt, wie Largo erklärte; die großen Waschräume die Kombüse, wo zwei freundliche, Weißbejackte Italiener zu Largos Scherzen lachten und über das Interesse der Besucher erfreut schienen; der riesige Maschinenraum, wo der Erste Ingenieur und sein Maat, offenbar Deutsche, mit viel Begeisterung die mächtigen Zwillingsdiesel und die Hydraulik des Gleitflächenauslösers erklärten
    - alles das glich in seinem Ablauf aufs Haar den üblichen Schiffsbesichtigungen.
    Das knappe Achterdeck war ausgefüllt von dem kleinen, zweisitzigen Amphibienflugzeug, blau-weiß wie die Jacht, mit hochgeklappten Tragflächen, sowie von einer großen Jolle für etwa zwanzig Insassen und einem elektrisch betriebenen Hebebaum. Nachdem Bond die Wasserverdrängung und die Höhe über der Wasserlinie überschlagen hatte, sagte er beiläufig: »Und der Laderaum? Oder gibt es noch weitere Kabinen?«
    »Nur noch die Ladung, und natürlich die Treibstofftanks. Der Betrieb des Schiffes ist recht teuer. Wir müssen mehrere Tonnen mitführen. Außerdem ist das Ballastproblem bei diesen Schiffen besonders groß. Wenn der Bug hoch geht, fließt der Treibstoff nach achtern, also braucht man große, seitliche Tanks, um das auszugleichen.« Während seiner Erläuterungen hatte Largo sie zurück zum Steuerbordgang geführt. Sie kamen eben an der Funkerkabine vorüber, als Bond plötzlich sagte: »Sie haben da vorhin Ihr Küstentelefon erwähnt. Was für Apparate haben Sie sonst noch? Die üblichen Marconi-Kurz- und -Langwellengeräte, nehme ich an? Könnte ich das einmal sehen? Radio hat mich schon immer interessiert.«
    Aber Largo winkte höflich ab: »Vielleicht ein andermal, wenn es Ihnen nichts ausmacht. Der Funker hat jetzt

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